Ein Rundgang durch Goslars Altstadt
Kommen Sie mit auf einen Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Goslar. Die stolzen Fachwerkhäuser, die schiefergedeckten Dächer und die schmuckvoll verzierten Schieferfassaden wären allein schon beeindruckende Sehenswürdigkeiten in Goslar. Darüber hinaus gibt es aber noch einige herausragende Sehenswürdigkeiten in Goslar aus der Zeit der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches.
Wir beginnen den Rundgang auf dem Marktplatz im Zentrum der Altstadt. Und schon sind Sie umgeben von einigen bekannten Sehenswürdigkeiten in Goslar.
Historisches Rathaus
Zur spätmittelalterlichen Blüte Goslars, als die Gewinne aus dem Bergwerk noch in die Stadtkasse flossen, gönnten sich die Stadtoberen ein repräsentatives Rathaus, erbaut gegen Ende des 15. Jhdts. Im Obergeschoss diente ein großer Saal als Rats- und Gerichtssaal. Im Ratskeller wurde nicht nur Bier, sondern auch teurer Wein ausgeschenkt.
Huldigungssaal
Die Stadt Goslar war damals so wohlhabend, dass sie ein besonderes Kleinod unter den Sehenswürdigkeiten in Goslar schuf. Der gesamte Huldigungssaal, die Wände und die Decke des spätgotischen Raumes im Rathaus sind mit farbenprächtigen Gemälden bedeckt. Biblische Motive zieren den Raum, der als Sitzungssaal diente. Auch der Raum nebenan, die Trinitatiskapelle ist vollständig mit Wandmalereien verziert.
Wegen der zerstörerischen Luftfeuchtigkeit, die mit dem wachsenden Besucherandrang verbunden ist, darf der Raum nicht mehr betreten werden. Aber durch eine Glasnische ist er vollständig einsehbar und auch die Ausstellung „Multimediales Raumerlebnis Huldigungssaal“ vermittelt ein beeindruckendes Bild.
Kaiserworth
Das prächtige Gebäude schräg gegenüber dem Rathaus läuft diesem gut und gern den Rang an. Und tatsächlich, als Sitz der Worthgilde gehörte es der reichsten und mächtigsten Gilde der Fernhändler und Gewandschneider, die ihre Macht und ihren Einfluss auch demonstrieren wollte. Die steinernen Figuren schmücken schon seit Anfang an seit 1494 die Fassade. Besonders beliebt der Dukatenscheißer an der Hausecke. Die großen, mittelalterliche Kaiser darstellenden Holzfigurenstammen aber aus der Zeit nach 1820, als das Gebäude schon als Hotel genutzt wurde. Das Hotel heißt heute noch „Kaisersworth“.
Marktbrunnen
Mitten auf dem Marktplatz breitet ein vergoldeter Adler seine Flügel schützend über die Stadt. Das Wahrzeichen Goslars, das an die Zeit als kaiserlich freie Reichsstadt erinnert, gehört zusammen mit der beeindruckenden Brunnenschale zu einem hochmittelalterlichen Ensemble. Das Original des Adlers befindet sich im Goslarer Museum.
Alte Kämmerei
Einst diente das auffällig in Schiefer gekleidete Gebäude dem Amtsgericht, dann als Kämmerei und heute befindet sich ein Hotel mit Restaurant im Haus.
Bekannt ist die Kämmerei aber durch das Glockenspiel mit Figurenumlauf geworden. Täglich um 9, 12, 15 und 18 Uhr zeigen die Figuren Szenen aus dem Bergwerk von der Gründung bis zum Abbau mit Presslufthämmern im letzten Jahrhundert.
Marktkirche
1151 wurde die Marktkirche St. Cosmas und Damian erstmals erwähnt. Sie ist die größte der ehemals fünf Pfarrkirchen Goslars. Die romanische Basilika, anfangs mit Holzdecke wurde zwischen 1200 und 1300 mit Gewölbe neu gestaltet. Im 14. und 15. Jhdt. wurde der Chor vergrößert und auf beiden Seiten jeweils ein neues Schiff hinzugefügt. 1535 wurde noch eine zweistöckige Sakristei angebaut. Um 2000 wurde das Innere nach gotischem Vorbild farblich ausgestaltet.
Neun Glasfenster aus dem 13. Jhdt. sind im nördlichen Teil des Querschiffes ausgestellt. Sie stellen Szenen aus dem Leben der Märtyrer und Schutzpatronen St. Cosmas und Damian dar.
Im Nordturm befindet sich eine Aussichtsplattform. 218 Stufen führen empor, aber oben angekommen entschädigt der Blick von oben auf die Sehenswürdigkeiten in Goslar für die Mühe.
Stephanikirche
Die barocke Kirche, die 1734 als Ersatz für einen dem Brand um Opfer gefallenen romanischen Bau von 1142 eingeweiht wurde, birgt einen Hochaltar von 1767 des Hildesheimer Bildhauers J.C. Mohr.
Breites Tor
Das Breite Tor als Teil der Stadtbefestigung diente als Stadttor nach Osten hin. Wie die gesamte Stadtbefestigung entstand das Tor in der zweiten Hälfte des 15. Jhdts. Von den beiden Flankierungstürmen ist einer noch erhalten.
Kirche und Kloster Neuwerk
Sie gilt als eine der bedeutendsten romanischen Kirchenbauten rechts des Rheins. Schon 1186 waren große Teile der Kirche und des Klosters in Gebrauch. Erscheint die Kirche nach außen hin romanisch, zeugt das Innere schon vom Übergang ins Gotische. Schön vor allem die farbliche Ausgestaltung. Der Chor wurde nach byzantinischem Vorbild vollständig ausgemalt.
Jakobikirche
Erstmals 1073 erwähnt galt die Jakobikirche als Kirche des Bischofs Hezilo und später als Pfarrkirche der Goslarer. Der romanische Bau erfuhr mehrere an- und Umbauten, bekam neue gotische Bestandteile und besitzt innen eine sehr barocke Ausstattung.
Obwohl 1528 ein Zentrum der Reformation in Goslar übergab die preußische Regierung St. Jakobi 1803 an die katholische Gemeinde.
Frankenberger Viertel
Über einen schönen Platz, umgeben von Fachwerkhäusern, dem Frankenberger Plan, durchqueren wir auf unserem Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Goslar ein buntbemaltes spätgotisches Tor und betreten den idyllischen Kirchhof. Das heute als Seniorenheim genutzte Fachwerkhaus diente einst einem protestantischen Konvent Braunschweiger Damen.
St. Peter und Paul
Die 1108 erstmals erwähnte Basilika bekam erst über 100 Jahre später ein Gewölbe. Später wurden zwei Kapellen angebaut. 1783 wurden die zwei baufälligen Türme durch eine barocke Laterne ersetzt. Die Kirche ist zum Teil mit mittelalterlichen farbigen Wandmalereien geschmückt.
Peterstraße
Ein Kleinod aus Fachwerk– und schieferverkleideten Bergarbeiterhäuschen. Bis ins 19. Jhdt. noch wohnten viele in den kleinen Häusern der schmalen Straße zwischen Frankenberger Kirche und Bergstraße. Die oft kinderreichen Familien hielten häufig nebenbei noch Ziegen, die ein Hirte tagsüber aus der Stadt führte und sie weiden ließ.
Kaiserpfalz
Eigentlich wird als Pfalz der gesamte Bezirk bezeichnet, der zur Unterbringung der kaiserlichen Gesellschaft diente. Um überall im Reich ihren Herrschaftsanspruch zu sichern, Recht zu sprechen und politische Bündnisse zu pflegen, reisten die Könige und Kaiser im Mittelalter mitsamt ihrer Gefolgschaft von Ort zu Ort. An den Orten, an denen sie länger und öfter residierten, entstanden Pfalzen mit Versammlungssälen, Kirchen und Unterkünften. Auch in Goslar gehörten mehrere Gebäude zum Pfalzbezirk, Kaiserhaus und Domstift, Pfarrkirche und Pfalzkapellen und die Häuser der Bediensteten. Die Niederlassungen der Adelsfamilien wurden Kurien genannt. Der Pfalzbezirk gehört wohl zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Goslar.
Kaiserhaus
Die meisten der zur Pfalz gehörenden Gebäude sind verschwunden. Umso mehr zeugt das Kaiserhaus von der Macht und Würde der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Der langgestreckte romanische Bau mit dem Versammlungssaal, in dem mehrere Reichstage abgehalten wurden, entstand um 1050.
In dem über 47 Meter langen Saalbau fanden die Reichstage und Versammlungen statt. Dabei hatte der Saal im Erdgeschoss den großen Vorteil, dass er erstens beheizbar und zweitens mit verschließbaren Fenstern ausgestattet war.
Im oberen Geschoss erstreckt sich der großartige Kaisersaal, dessen Ausstattung allerdings aus der wilhelminischen Zeit stammt. Im Mittelalter waren die Rundbögen auch nicht verglast.
Nachdem die Kaiser nicht mehr in Goslar Station machten, wurde das Kaiserhaus auf verschiedene Weise genutzt, unter anderem als Lagerraum.
Mit dem Erstarken Preußens und der Ausrufung des Kaiserreiches 1871 unter Wilhelm I wurde auch die Kaiserpfalz wiederentdeckt als Zeichen nationaler Größe und mittelalterlicher Tradition. Zu der Zeit wurde das Gebäude aufwendig saniert, der Kaisersaal bekam seine heutige Bemalung mit Motiven nationaler Verherrlichung.
Draußen vor dem Kaiserhaus reiten zwei deutsche Kaiser. Kaiser Friedrich I Barbarossa und Kaiser Wilhelm I – aus preußischer Sicht das moderne und das alte Kaiserreich.
Kapelle St. Ulrich
Auf der linken Seite an das Kaiserhaus angeschlossen beherbergt die achteckige St. Ulrich Kapelle das Herz Kaiser Heinrich III., dessen mittelalterliche Grabplatte sein Antlitz zeigt.
Domvorhalle
Sollten Sie zufällig auf dem großen Parkplatz vor der Kaiserpfalz parken, parken Sie auf dem ehemaligen Grund des Goslarer Doms. Die mächtige Kirche wurde allerdings schon 1822 abgebrochen. Sie war baufällig und konnte nicht mehr genutzt werden. Allein die Domvorhalle blieb erhalten. Um 1200 erbaut, wurde sie nach Abriss des Doms renoviert. Hinter der Glasfront sehen Sie eine Kopie des Thronsessels aus der Zeit der salischen und der Stauferkaiser. Das Original steht inzwischen im Gewölbe des Kaiserhauses.
Zwinger
Der mächtige Zwinger entstand 1517 als Teil der Verteidigungsanlage. Zusammen mit dem verbliebenen Wall lässt er deren Stärke erahnen. Sechs Meter dicke Mauern sollten vor Kanonenbeschuss schützen.
Bummeln Sie während Ihrer Städtereise durch die Altstadt von Goslar und genießen Sie idyllische Altstadt. Unternehmen Sie einen Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Goslar und besuchen Sie die Museen und Ausstellungen. In der Geschichte von Goslar erfahren Sie einiges über die Geschichte der Stadt, die Pfalz und das Bergwerk…