Ein Rundgang durch Celles Altstadt
Unser Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Celle beginnt beim Residenzschloss, ein beeindruckender Renaissancebau mit einem ausgedehnten Park darum herum. Aber außer dem Schloss könnte man meinen, die etwa 480 gut erhaltenen, geschmackvoll restaurierten Fachwerkhäuser seien die eigentlichen Sehenswürdigkeiten in Celle.
Autos haben es in der Altstadt schwer, deshalb sollten sie draußen geparkt werden. Parkhäuser und Parkplätze außerhalb gibt es genug. Folgen Sie dem Parkleitsystem.
Residenzschloss
Am Rand der Altstadt liegt das ehemalige Residenzschloss der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg inmitten des Schlossparks und umgeben vom Schlossgraben. Das Residenzschloss ist wohl die bedeutendste der Sehenswürdigkeiten in Celle. Die Anfänge gehen zurück auf eine Wehrburg, etwa um 980 erbaut und 1292 von Otto dem Strengen erweitert.
1378 verlegten die Herzöge ihre Residenz von Lüneburg nach Celle, und Celle blieb über 300 Jahre Residenz bis 1705.
Als repräsentative Residenz wandelte sich die Burg nach und nach zum Schloss. Unter Friedrich dem Frommen wurde das Schloss erstmals 1478 erweitert, 1485 wurde die Schlosskapelle eingeweiht. Ein Umbau machte das Celler Schloss 1530 zu einer Vierflügelanlage mit Hof, Ecktürmen und einem Hauptturm im Stil eines Renaissanceschlosses mit Elementen der Weserrenaissance.
Später, ab 1665, gestaltete Herzog Georg Wilhelm einige Teile im Stil des Barock um. So entstanden die barocken Staatsgemächer und das Schlosstheater. Das Schloss und die Schlosskapelle sind heute öffentlich zugänglich und im Rahmen von Schlossführungen zu besichtigen.
Stechbahn
Vom Schlossplatz zum Markt führt eine sehr breite Straße, die Stechbahn. Heute werden hier Stadtfeste gefeiert und der Wochenmarkt abgehalten, früher kämpften hier die Ritter auf dem Turnierplatz um die höchste Ehre, den Sieg und die Gunst der Angebeteten. Das Hufeisen im Pflaster vor der Löwenapotheke erinnert an Herzog Otto V., der 1471 während eines Turniers vom Pferd gestürzt sein soll und danach seinen Verletzungen erlag. Die Fontänen im Wasserspiel symbolisieren die Bewegungen der Ritter während eines Turniers. Mit der Kirche St. Marien und dem Alten Rathaus liegen zwei der bedeutenden Sehenswürdigkeiten in Celle an der Stechbahn.
Kirche St. Marien
Als die Stadt 1292 an den heutigen Standort verlegt wurde, bauten sich die Bürger auch gleich eine Kirche. 1308 wurde die Kirche St. Marien erstmals erwähnt. Die ursprünglich gotische Hallenkirche wurde ab 1676 barockisiert, unter anderem mit einer hölzernen Tonnendecke und Rundbogenfenstern. Sehenswert ist die Kreuzigungsgruppe über dem Chor aus dem Jahre 1495 und der Altar von 1613.
Alte Lateinschule
Mehrere Gebäude in der Kalandgasse bilden zusammen die Alte Lateinschule. 1601 wurden sie durch Ratszimmermeister Hans Gudehus erbaut, Kennzeichen sind das auffällige Schmuckwerk und die vergoldeten Bibelsprüche auf den Querbalken.
Lange Zeit bis 1844 dienten die Häuser einer Lateinschule.
Schuhstraße mit “Utluchten”
In der früher niederdeutsch “Schoestrate” genannten Altstadtstraße finden sich einige prächtige Altstadt-Fachwerkhäuser, Sehenswürdigkeiten in Celle. An einigen Häusern fallen schmale Vorbauten mit seitlichen Fenstern auf. In diesen “Utluchten” hatte man einen bequemen, ungestörten Blick nach rechts und links auf die Straße.
Altes Rathaus
Die gotischen Gewölbe im Alten Rathaus und im Restaurant “Historischer Ratskeller” bezeugen, dass das Gebäude, in dem heute die Tourist-Information zu finden ist, schon aus der Zeit der Stadtgründung um 1300 stammt. Später wurde das Gebäude dem Stil der Renaissance angepasst und 1579 entstand der Nordgiebel als Weserrenaissance-Giebel. 1580 wurde der Südflügel angebaut, wobei das Gebäude 1785 nochmal neu im Stil des Klassizismus errichtet wurde. Aufgrund seiner großen Räume, in dem auch Feste stattfinden können, wurde dieser Teil des alten Rathauses auch “Hochzeitshaus” genannt. Aber schon vor langer Zeit wurden die Räume in Büroräume aufgeteilt.
Die Illusionsmalerei an der Fassade aus dem 17. Jhdt. war lange Zeit unter mehreren Farbschichten verborgen. 1985 aber wurde die Fassadenmalerei nach altem Muster wieder hergestellt. Die Illusionsmalerei ist eine alte Kunst, die an verschiedenen Orten Anwendung fand, zum Beispiel auch am Hohen Schloss in Füssen. Man muss schon sehr genau hinsehen, um zu entscheiden, welche Dekorationen echt und welche aufgemalt sind.
Zöllnerstraße
Sie ist die Hauptstraße der Altstadt, die breiteste Straße mit vielen Geschäften, Cafés und Restaurants, natürlich wie fast die gesamte Altstadt als Fußgängerzone ausgebaut. Hier in der Zöllnerstraße reiht sich ein prächtiges Giebel-Fachwerkhaus an das andere. Als besondere Sehenswürdigkeiten von Celle stechen hier das Haus Nummer 29 hervor, ein Patrizierhaus aus dem Jahr 1680 oder das reichlich verzierte Gebäude Zöllnerstraße 6 von 1602.
Hoppener Haus
Gelten die vielen Altstadt-Fachwerkhäuser schon als Sehenswürdigkeiten in Celle, so ist das Hoppener Haus an der Ecke Poststraße und Rundestraße wohl das prächtigste unter ihnen. Herzog Ernst der Bekenner ließ es 1532 für seinen Amts- und Stadtschreiber Simon Hoppener bauen. Sechs Geschosse, einzeln hervorkragend, werden von Figurendekorationen getrennt. Reiche Schnitzereien zieren das Gebäude.
Sprechende Laternen
Oma Lilo, der kleine Jonas und drei Onkel bilden eine Lichtfigurengruppe der Lichtdesigner Matthias Schiminski und Peter Schmitz, die 2008 eingeweiht wurde. Stellt sich ein Besucher in die Mitte, fangen die Lichtskulpturen an, interessante Geschichten aus Celle zu erzählen.
Bummeln Sie während Ihrer Städtereise durch die Altstadt von Celle. Unternehmen Sie einen Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Celle und besuchen Sie die Museen und Ausstellungen. In der Geschichte von Celle erfahren Sie einiges über die Geschichte dieser Residenzstadt.