Ein Rundgang durch Nürnbergs Altstadt
Unser Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Nürnberg beginnt ganz oben auf dem Burgberg, dort, wo die Kaiserburg über der Stadt thront. Hier wurde die große Politik des mittelalterlichen Heiligen Römischen Reiches gemacht, hier hielten die mächtigen Kaiser viele ihrer Reichstage ab.
Kaiserburg
Auf dem Hügel über der Altstadt thront die majestätische Burg, eine der bedeutendsten Burgen Deutschlands und natürlich die wichtigste Sehenswürdigkeit in Nürnberg. Die imposante Festungsanlage bietet einen weiten Panoramablick über die Stadt und beherbergt das Burgmuseum, das einen Einblick in die Geschichte der Burg und ihrer einstigen Bewohner bietet.

Um ca. 1050 entstand der älteste Teil, die Burggrafenburg. 100 Jahre später wurde die Burg unter den Stauferkaisern Konrad III. und Friedrich I. Barbarossa zur Kaiserburg umgebaut. Von dort an hielten die Kaiser immer wieder ihre Reichstage in Nürnberg ab. Die Goldene Bulle von 1356, die die Wahl zum Kaiser durch die Kurfürsten regelte, bestimmte, dass jeder neue Kaiser seinen ersten Reichstag in Nürnberg abhalten solle.
Die beeindruckende Architektur der Burg umfasst romanische und gotische Elemente. Besucher können die tiefe Zisterne erkunden, durch die Innenhöfe schlendern und den Aussichtsturm erklimmen. Das Burgmuseum vermittelt Einblicke in die Geschichte der Burg und die königlichen Persönlichkeiten, die sie bewohnten.
Sehenswert auch die romanische Kapelle über mehrere Ebenen. Der untere Teil konnte vom Hof betreten werden. Der obere Teil, verbunden durch eine quadratische Öffnung, besaß nur einen Zugang vom Palas und ganz oben konnte aus einem kleinen Raum allein der Kaiser auf das Geschehen unten blicken.

Stadtmauer
Die mittelalterliche Stadtmauer ist eine der auffallendsten Sehenswürdigkeiten in Nürnberg. Sie erstreckt sich über eine Länge von etwa 5 Kilometern und umgibt die Altstadt von Nürnberg fast vollständig. Die Kombination von Wehrmauern, Türmen, Toren und Verteidigungsanlagen wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals erweitert, verstärkt und modernisiert. An der Außenseite der Mauer befand sich ein Graben, der zusätzlichen Schutz bot.
Beeindruckende Tore dienten als Zugänge zur Stadt. Die bekanntesten Tore sind das Frauentor in der Nähe des Hauptbahnhof, das Spittlertor, das zur Vorstadt St. Lorenz führt, das imposante Laufer Tor, das in die Laufer Gasse führte, oder das Laufer Tor unterhalb der Burg. Durch das Tiergärtnertor gelangt man in die Nürnberger Burg.
Die Stadtmauer von Nürnberg war nicht nur ein Zeichen für die militärische Stärke der Stadt, sondern auch ein Symbol für ihren Reichtum und ihre Bedeutung. Auch dank der Stadtmauer wurde Nürnberg erst 1945 das erste Mal militärisch eingenommen.
Albrecht-Dürer-Haus
Nürnberg ist stolz darauf, der Geburtsort des berühmten Renaissance-Künstlers Albrecht Dürer zu sein. Das Albrecht-Dürer-Haus, ein sorgfältig restauriertes Fachwerkhaus, bietet einen Einblick in das Leben und Werk des Künstlers.

Geboren am 21. Mai 1471 in Nürnberg, wuchs Albrecht Dürer in einer angesehenen Goldschmiedefamilie auf, erhielt dann aber aufgrund seines überragenden Talentes eine solide Ausbildung in Malerei und Zeichnen. Dürers Werk umfasst eine breite Palette von Themen, darunter religiöse Motive, Porträts, Landschaften und naturwissenschaftliche Studien. Seine Fähigkeiten in der Druckgrafik, insbesondere im Holzschnitt und im Kupferstich, waren bahnbrechend und machten ihn international bekannt.
Besucher haben die Möglichkeit, die historischen Räume des Hauses zu erkunden, darunter Dürers Wohnräume, sein Atelier und seine Werkstatt und auch die Küche. Die Ausstellung zeigt Reproduktionen seiner berühmtesten Werke, darunter „Der Feldhase“, „Das Selbstbildnis im Pelzrock“ und „Betende Hände“. Es gibt auch Informationen über seine Arbeitstechniken und seinen Einfluss auf die Kunstgeschichte. Das Dürerhaus und seine Werke gehören zu den schönsten Sehenswürdigkeiten in Nürnberg.

St. Sebaldus
Mit dem Bau der St. Sebaldus-Kirche, oft einfach als Sebalduskirche bezeichnet, wurde 1215 im spätromanischen Stil begonnen. Im Laufe der nächsten 100 Jahre wurde sie dem gotischen Stil angepasst. Sie wurde nach dem Heiligen Sebaldus benannt, einem Schutzpatron der Stadt. Sein aufwändig gestaltetes Grabmal befindet sich im Inneren der Kirche und lockte schon früh Pilger in die Stadt. Ihr markanter Doppelturm ist ein charakteristisches Wahrzeichen der Nürnberger Stadtsilhouette.
Hauptmarkt

Der Hauptmarkt ist der zentrale Marktplatz von Nürnberg und ein lebendiger Ort, der das historische Herz der Stadt bildet. Hier findet der berühmte Nürnberger Christkindlesmarkt statt, einer der ältesten und bekanntesten Weihnachtsmärkte der Welt. Während des Jahres ist der Hauptmarkt ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Besucher. Er wird von historischen Gebäuden und einigen Sehenswürdigkeiten von Nürnberg umgeben, darunter die Frauenkirche, der Schöne Brunnen und das Rathaus.
Frauenkirche
Die Frauenkirche, offiziell „Unserer Lieben Frau“, steht an der Stelle der 1349 zerstörten Synagoge. Ihr Bau, gestiftet von Karl IV. begann im 14. Jahrhundert. Sie ist bekannt für ihre majestätische Architektur, ihre reich verzierten Portale und ihre imposante Fassade.
Täglich um 12 Uhr ist an der Fassade das „Männleinlaufen“ zu bestaunen. Dreimal ziehen dann die sieben Kurfürsten um ihren Kaiser Karl IV. herum.

Schöner Brunnen
Der Schöne Brunnen auf dem Hauptmarkt in Nürnberg ist ein beeindruckender spätgotischer Brunnen, der sich zu einem Wahrzeichen der Stadt entwickelt hat. Er wurde im 14. Jhdt. erbaut und zeichnet sich durch seine reiche Verzierung mit 40 kunstvoll geschnitzten Figuren aus. Diese Figuren repräsentieren wichtige historische und biblische Persönlichkeiten, darunter Könige, Kaiser und Heilige. Der Schöne Brunnen fungierte nicht nur als Wasserquelle, sondern auch als Symbol für Reichtum, Schönheit und Wissen. Wer genau hinschaut, sieht in dieser Sehenswürdigkeit von Nürnberg auch ein Abbild der mittelalterlichen Ständegesellschaft, wo jeder seinen Platz hatte. Adlige und Patrizier wussten genau, wie sie ihre Macht erhalten konnten. Empörkömmlinge wurden klein gehalten und hatten keine Chance. Im Gitter des Brunnens sind zwei Ringe eingearbeitet. Sie zu drehen bringt Glück.

Altes Rathaus und Lochgefängnisse
Das Alte Rathaus ist ein beeindruckendes Gebäude, dessen älteste gotische Teile aus den Jahren 1332 bis 1340 stammen. Der große Rathaussaal glänzt mit reich verzierten Holzdecken und Wandmalereien. Hier versammelten sich einst der Stadtrat und Patrizier zu Versammlungen und Veranstaltungen.
Unter dem Alten Rathaus befinden sich die sogenannten Lochgefängnisse, ein Netzwerk von unterirdischen Gefängniszellen. Diese Lochgefängnisse wurden im Mittelalter genutzt, um Straftäter und Schuldner festzuhalten. Die Bedingungen in den Gefängnissen waren oft extrem schlecht, und die Gefangenen waren in dunklen, feuchten Räumen eingesperrt. Kindern unter 10 Jahren wird vom Besuch abgeraten.
Heilig-Geist-Spital

Foto Karl-Heinz Lüpke auf Pixabay
Das Heilig-Geist-Spital, ursprünglich als Armen- und Krankenhaus im 14. Jahrhundert gegründet, diente bedürftigen Bürgern. Seine Architektur vereint gotische und Renaissance-Elemente. Das markante Gebäude wurde teilweise als Brücke über die Pegnitz zur Insel Schütt erbaut und ist bestimmt eines der beliebtesten Fotomotive unter den Sehenswürdigkeiten in Nürnberg. Im rechteckigen Innenhof fand der berühmte Spitalbrotmarkt statt – eine Lebensmittelversorgung für Bedürftige. Heute beherbergt das Spital das „Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal“, das die Geschichte des Hauses und des Nürnberger Handels zeigt.
Fleischbrücke

Die historische Fleischbrücke ist für ihre Ähnlichkeit zur berühmten Rialtobrücke in Venedig bekannt. Mit ihrem Bogen von 27 Metern Spannweite galt die Brücke zu ihrer Bauzeit 1598 als die größte Steinbogenbrücke Deutschlands.
Die Parallelen zwischen der Fleischbrücke und der Rialtobrücke sind kein Zufall. In der Renaissancezeit wurden viele europäische Städte von der Architektur und dem Stil Venedigs inspiriert, da Venedig zu dieser Zeit ein bedeutendes Handelszentrum und kulturelles Zentrum war.
St. Lorenz
Die Ursprünge der gotischen St.-Lorenzkirche reichen ins 13. Jahrhundert zurück. Der imposante Westbau und die Doppeltürme wurde von den Bürgern finanziert. Im Inneren beeindrucken kunstvolle Schnitzereien, Fresken und prächtige Altäre. Besonders bemerkenswert ist der Engelschor, eine Holzempore mit geschnitzten Engelsfiguren. Die Kirche diente als Begräbnisort bedeutender Persönlichkeiten, darunter des Künstlers Albrecht Dürer.

Über Karolinenstraße und Ludwigsplatz glangen wir zum Jakobsplatz, der von zwei markanten Kirchen eingerahmt wird, St. Jakob und St. Elisabeth.
St. Jakob
Die gotische St. Jakobskirche wurde im 14. Jahrhundert erbaut wurde. Im Inneren beeindruckt Süddeutschlands ältester Flügelaltar von 1356.
St. Elisabeth

Die Kirche St. Elisabeth ist die katholische Kirche im sonst evangelischen Nürnberg. 1903 wurde die neugotische Kirche eingeweiht und fällt durch ihr 50 Meter hohes Kuppeldach auf.
Zurück zur Burg geht es nicht ohne einen Abstecher zur
Weißgerbergasse
Die Weißgerbergasse ist die am besten erhaltene Straße in Nürnberg. Anhand der malerischen Fachwerkhäuser können wir einen Eindruck gewinnen, wie Nürnberg früher zu großen Teilen aussah. Hier können wir auch eine Pause in einem der Restaurants und Cafés in der Umgebung machen.
Bummeln Sie während Ihrer Städtereise durch die Altstadt von Nürnberg. Unternehmen Sie einen Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Nürnberg und besuchen Sie die Museen und Ausstellungen. In der Geschichte von Nürnberg erfahren Sie einiges über die Anfänge und die Entwicklung der Kaiserstadt in Franken.