Abenteurer, Pirat, Söldner, Krimineller oder ein Robin Hood zur See – die Meinungen gehen weit auseinander über eine der schillerndsten Gestalten des mittelalterlichen Nordens, Klaus Störtebeker: Kaperfahrer, Vitalienbruder, Likedeeler.
In Wismar soll er geboren sein, vielleicht aber auch in Rothenburg an der Wümme. Zumindest wurde im Jahre 1380 in Wismar ein Nikolaus Störtebeker derart verprügelt, dass er sich verschiedene Knochenbrüche zuzog. Die beiden Schläger wurden daraufhin der Stadt verwiesen.
Vielleicht hat er ja vorher auch mit ihnen einige „Becher gestürzt“. Daher soll der Name kommen: Stürz den Becher = Störtebeker. der Legende nach stürzte er einen 4-Liter Krug Bier in einem Zug herunter.
Gegen Ende des 14. Jhdts. schlossen sich verarmte Adlige und andere Abenteurer zu den Vitalienbrüdern zusammen. Von Gotland aus unterstützten sie zu Anfang den schwedischen König Albrecht gegen die Dänen und die Lübecker, in dem sie mit herrschaftlichem Auftrag die Schiffe überfielen und ausraubten. Der Kaperbrief ermöglichte es ihnen auch, die erbeutete Ware ganz frei auf dem Markt in Wismar zu verkaufen.
„Likedeeler“ nannten sich die Piraten unter Klaus Störtebeker und seinem Freund Gödeke Michels auch, als „Gleichteiler“. Dass sie ihre Beute unter der Besatzung zu gleichen Teilen aufteilten, kam dem Ruf Störtebekers ebenso zugute, wie dass er seinen Verfolgern immer wieder entwischen konnte.
Von den Opfern im Kampf mal abgesehen, betraf der Schaden ja meist nur die reichen Kaufleute und Patrizier, die ihre Waren und Schiffe verloren. Den „kleinen Mann“ auf der Straße wird´s so manches Mal gefreut haben.
Später, als der Druck der Verfolger immer stärker wurde, verlagerte er seinen Schwerpunkt in die Nordsee. nachdem er die Tochter des ostfriesischen Häuptlings Keno ten Broke geheiratet haben soll, gewährte ihm dieser in Marienhafe Schutz.
Inzwischen rüstet die Hanse, insbesondere Hamburg, Bremen und Lübeck auf, um den Handel mit England und den Niederlanden zu sichern und die Piratenangriffe endgültig zu beenden. Im April 1401 stellte ein Verband unter den Hamburger Ratsherren Nikolaus Schocke und Hermann Lange die Piraten vor Helgoland. Auf der „Bunten Kuh“ wurden Klaus Störtebeker und seine Likedeeler nach Hamburg gebracht, wo ihnen der Prozess gemacht wurde. natürlich erwartete ihn und die 72 Gefährten die Todesstrafe, die am 21. Oktober 1401 vollzogen werden sollte.
Und noch eine Legende: Angeblich sollte allen in einer Reihe aufgestellten Piraten, an denen der enthauptete Störtebeker kopflos vorbeilaufen konnte, das Leben geschenkt werden. Und er soll es ohne Kopf auch bis zum 11. Gefolgsmann geschafft haben, bis ihm der Scharfrichter ein Bein stellte. Die 11 Glücklichen wurden dann übrigens doch hingerichtet.
Neue und bekannte Geschichten um den bekannten Piraten werden übrigens jedes Jahr im Sommer auf der herrlichen Naturbühne von Ralswiek auf Rügen während der Störtebeker-Festspiele aufgeführt. Ein Erlebnis für Erwachsene und Kinder.
Klaus Störtebeker ist eine faszinierende Figur der deutschen Geschichte, die als legendärer Pirat der Nordsee bekannt ist. Sein Leben und seine Taten haben zahlreiche Legenden und Geschichten inspiriert und bleiben bis heute eine Quelle der Bewunderung und des Interesses für Historiker und Geschichtsinteressierte.
Als jemand, der an Geschichte interessiert ist, fasziniert mich die Legende von Klaus Störtebeker. Sein mutiges Leben als Seeräuber und seine mythische Gestalt haben im Laufe der Jahrhunderte die Fantasie vieler Menschen beflügelt. Trotz der Legendenbildung bleibt Störtebeker eine wichtige Figur der norddeutschen Geschichte und ein Symbol für Freiheit und Abenteuer. Es ist faszinierend zu erkunden, wie viel historische Wahrheit hinter den Geschichten dieses legendären Seeräubers steckt.
Ich meine es waren 13 nicht 11.
Vielen Dank für die Anregung. Grundsätzlich lässt sich die Zahl wohl nicht mehr klären. Ich habe die Zahl von 11 Piraten aus https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Störtebeker