Ein Rundgang durch Hamelns Altstadt
Unser Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Hameln beginnt ganz zentral am Markt, wo wir auf einen Blick das Hochzeitshaus und die St.Nicolai-Kirche vor uns sehen. Wir biegen zuerst in die Osterstraße ein, die Fußgängerzone und eine der Haupteinkaufsstraßen. Nach einem großen Bogen durch alte Fachwerkstraßen erreichen wir die Weser und wenden uns wieder in die Altstadt von Hameln zum Markt hin.
Hochzeitshaus
1610-1617 wurde das Hochzeitshaus am Markt im Stile der Weserrenaissance erbaut. Es diente als Festsaal und seit den 1950er Jahren befindet sich hier auch das Standesamt. Tagsüber etwa alle zwei Stunden erklingen die 29 außen an der Fassade hängenden Glocken und spielen das Rattenfängerlied bzw. das Weserlied, während der Rattenfänger mit einigen anderen Figuren im Glockenspiel aus der Wand treten.
Unter den Tafeln an der Seite des Hochzeitshauses erinnert eine an den Apotheker Friedrich Wilhelm Adam Sertürner, der 1815 das Schmerzmittel Morphium entdeckte.
Leisthaus
Gerd Leist, ein reicher Hamelner Kaufmann, ließ 1585 diese beeindruckende Haus errichten. Auffallend: die zweigeschossige Utlucht. Eine Utlucht ist ein in die Straße hereinragender Vorbau mit Fenstern zur Front und zur Seite. So konnten die Bewohner von innen die ganze Straße hinauf und hinab überblicken.
An der Fassade fallen einige Figuren auf, die für verschiedene Tugenden, zum Beispiel Gerechtigkeit, Klugheit oder Hoffnung stehen. Im Leisthaus befindet sich das Museum Hameln, das über die Ursprünge und Hintergründe der Rattenfängersage informiert.
Rattenfängerbrunnen
Drei Meter hoch misst der Brunnen mit dem bronzenen Rattenfänger, der seit 2001 in der Osterstraße an die Hamelner Sage erinnert. Hameln ist Teil der Deutschen Märchenstraße.
Rattenfängerhaus
Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Hameln verdankt seine Bedeutung zum Einen seiner prachtvollen Fassade aus der Zeit der Weserrenaissance – eine Vielzahl von Verzierungen schmücken das Haus aus dem Jahre 1602. Der Name “Rattenfängerhaus” bezieht sich aber auf eine Entdeckung aus dem Jahre 1880. Bei Putzarbeiten an der Seitenfront wurden Balken eines Vorgänger-Fachwerkbaus freigelegt mit der Inschrift:ANNO 1284 / AM DAGE JOHANNIS ET PAULI / WAR DER 26. JUNII / DORCH EINEN PIPER MIT ALLERLEY FARVE BEKLEIDET / GEWESEN CXXX KINDER VERLEDET / BINNEN HAMELN GEBORN / TO CALVARIE BI DEN COPPEN VERLOREN
Der Vers erzählt vom Auszug der Kinder aus Hameln, verleitet durch einen farbig gekleideten Pfeifer. In Erinnerung an den Auszug der Kinder darf in der Gasse bis heute keine Musik erklingen. Im Rattenfängerhaus befindet sich heute ein Restaurant.
Neue Marktstraße
Auch in der Neuen Marktstraße ist der Geist früherer Zeiten zu spüren. Auch hier stehen noch viele der schönen kleinen Fachwerkhäuser.
Großehofstraße
In den kleinen zweigeschossigen Fachwerkhäuschen lebten früher Handwerker und Tagelöhner. In den letzten Jahrzehnten wurden sie liebevoll restauriert und heute vermittelt die Straße einen Eindruck früherer Zeiten. Am Haus 31/32 erinnert eine Tafel an Elsa Buchwitz, die sich in den 1970er Jahren für den Erhalt der Häuser eingesetzt hatte.
Münsterkirche St. Bonifatius
Der Heilige Bonifatius selbst soll die Kirche um 812 gegründet haben, als er den Grafen Bernhard von Büren zum Christentum bekehrte. Der älteste erhaltene Teil der Kirche aber ist die Krypta etwa von 1120. Der romanische Bau erhielt viele Um- und Anbauten, wurde in Napoleonischer Zeit auch als Pferdestall genutzt, verfiel und konnte dann 1870 bis 1875 saniert werden. Der achteckige Turm kann bestiegen werden. Von etwa 40 Meter Höhe lohnt der Ausblick über die Dächer und auf die Sehenswürdigkeiten von Hameln.
Bürgerhus
1560 baute sich der Ratsherr Hollenstedt dieses Fachwerkhaus mit den verschiedenfarbigen Rosetten und der langen Hausinschrift.
Pfortmühle
In der Anfangszeit konnte diese damals moderne Roggenmühle täglich zehn Tonnen Getreide schroten. Das Industriedenkmal wurde 1894 an der Stelle einer vorher abgebrannten Mühle erbaut. 1912 wurde auf wassergetriebene Turbinen umgestellt, die elektrischen Strom lieferten.
St. Nicolai
Dem Heiligen Nikolaus, dem Schutzheiligen der Schifffahrt, in diesem Fall der Weser-Flussschiffer, ist die Kirche am Markt gewidmet. Statt eines Hahnes auf dem Kirchturm dreht sich hier ein goldenes Schiff im Wind. Ein Fenster an der Südseite erinnert an die Rattenfängersage. Die vor mehr als 800 Jahre erbaute Sandsteinkirche brannte nach Artilleriefeuer im April 1949 völlig aus und wurde 1957 bis 1959 wieder aufgebaut.
Bummeln Sie während Ihrer Städtereise durch die Altstadt von Hameln. Unternehmen Sie einen Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Hameln und besuchen Sie die Museen und Ausstellungen. In der Geschichte von Hameln erfahren Sie einiges über Anfänge und Entwicklung der Rattenfängerstadt.