Ein Rundgang durch Dresdens Altstadt
Zwinger, Semperoper, Residenzschloss, Frauenkirche – die barocken Prachtbauten bilden das Herzstück der Sehenswürdigkeiten in Dresden. Doch nicht weniger beeindruckend ist die Aufbauleistung nach 1945. Nach dem Bombenangriff im Februar 1945 stand keines der Gebäude mehr, einige nur noch als ausgebrannte Ruinen. Doch davon ist heute nichts mehr zu merken.
Wir beginnen unseren Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Dresden bei den bedeutenden Bauwerken rund um den Theaterplatz.
Semperoper
1878 wurde die nach ihrem Architekten Gottfried Semper benannte Oper zum zweiten Mal eröffnet. Der Vorgängerbau, auch ein von Semper geschaffenes Theater, brannte an dieser Stelle 1969 völlig ab. An dieses Theater erinnern noch die Figuren Goethes und Schillers, die die Besucher am Eingang begrüßen.Auffällig die genauestens restaurierte geschwungene Fassade mit den Säulengängen. Der reich geschmückte Eingangsbereich wird gekrönt von einer von Panthern gezogenen Quadriga mit Dionysos und Ariadne.
Die Semperoper wurde weltberühmt durch bekannte Ur- und Erstaufführungen, u.a. von Richard Strauss.
Auf dem Rundgang Richtung Zwinger nehmen wir den Durchgang durch die Gemäldegalerie.
Gemäldegalerie
Auch die Gemäldegalerie stammt aus der Feder von Gottfried Semper. 1854 fertiggestellt, verbindet sie den Theaterplatz mit dem Areal des Zwingers. Semper passte den Bau harmonisch an das Ensemble des Zwingers an. Der Figurenschmuck der oberen Stockwerke verleiht der Galerie ein barockes Antlitz. Die Gemäldegalerie zeigt bedeutende Werke alter Meister wie Raffaels „Sixtinische Madonna“ oder Giorgiones „Schlummernde Venus“. Auch flämische und niederländische Gemälde von Rubens, van Dyck, Rembrandt und Jan Vermeer sind dabei.
Im östlichen Flügel beherbergt die Rüstkammer Rüstungen, Waffen und Feuerwaffen.
Zwinger
Zur Hochzeit seines Sohnes mit Prinzessin Maria Josepha von Österreich benötigte August der Starke einen repräsentativen barocken Festplatz, umgeben von barocken Gebäuden, die er für seine Sammlungen nutzen konnte. So entstand ein symmetrischer Platz von 116 mal 204 Meter.Die umstehenden Gebäude stammen von dem Baumeister Matthäus Pöppelmann und dem Bildhauer Balthasar Permoser. Dazu gehören auf der einen Seite der Wallpavillon, das Nymphenbad und der Mathematisch-Physikalische Salon. Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich die Porzellansammlung, der Deutsche Pavillon und der Glockenspielpavillon. Gegenüber der Gemäldegalerie zeugt das Kronentor von sächsischer Macht mit den gekreuzten Schwertern als Symbol der Kurfürstenwürde sowie ein Königszepter und vier polnische Adler für die Krone Polens.
Der Zwinger gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Dresden und gilt als Höhepunkt des sächsischen Barock.
Wir verlassen den Zwinger durch das Tor im Glockenspielpavillon. Auf der anderen Seite der Sophienstraße schauen wir auf das Taschenbergpalais.
Taschenbergpalais
August der Starke wünschte sich ein Palais ganz in der Nähe des Schlosses für seine Mätresse Gräfin Cosel. Der Bau, der 1711 nach Plänen von Matthäus Pöppelmann entstanden ist, dient heute als Hotel.
Residenzschloss
Während des Bombenangriffs 1945 weitgehend zerstört, wurde das Residenzschloss ab 1986 wieder aufgebaut, nach außen hin wieder mit der Fassade aus der Zeit der Neorenaissance um 1900. Die Innenhöfe wurden im Stil der Renaissance wieder hergerichtet.Im Westflügel werden im Historischen Grünen Gewölbe kostbare Statuen und Kunstwerke aus der Sammlung August des Starken gezeigt. Im Schloss befinden sich auch die Türckische Cammer, das Münzkabinett und das Neue Grüne Gewölbe.
Hofkirche
Die Kathedrale St. Trinitatis, wie sie seit 1980 offiziell heißt, entstand 1739 bis 1754 als katholische Hofkirche nach Entwürfen des römischen Baumeisters Gaetano Chiaveri im Stil des Spätbarock.Da August der Starke wie die Wettiner Herrscher vor ihm protestantischen Glaubens war und er erst kurz vor der Wahl zum polnischen König zum Katholizismus übertrat, verschwieg er der Bevölkerung lange Zeit, dass hier eine katholische Kirche entstehen würde.
Einige Kirchenschätze sind in der Kirche zu besichtigen, so das Altargemälde „Himmelfahrt Christi“ von Anton Raphael Mengs oder die Skulpturen der Kirchenväter Augustinus und Ambrosius aus der Werkstatt Permosers.
Auf dem Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Dresden nehmen wir die Augustenstraße Richtung Neumarkt.
Fürstenzug
Die Augustinerstraße entlang an der Außenwand des Stallhofs ziehen die Wettiner Herrscher von 1123 bis 1904 auf einem 101 Meter langen und über 10 Meter hohen Kunstwerk daher. 1876 von Wilhelm Walther als Sgraffito, einer Technik mit verschiedenen Putzschichten, entstanden, wurde das wetterempfindliche Bildnis 1907 mit 24.000 Meissener Porzellanfliesen erneut dargestellt.
Frauenkirche
Die Frauenkirche darf man wohl als eine der schönsten Sehenswürdigkeiten in Dresden ansehen. Sie rückte noch einmal durch ihren spektakulären Wiederaufbau ins öffentliche Interesse. Als Vorgänger der Frauenkirche stand im 11. Jhdt. eine romanische Kirche am heutigen Standort, die der Mission der sorbischen Bevölkerung diente.
1726 wurde der Grundstein für eine neue Kirche gelegt. Als zu klein und baufällig musste die alte Kirche einer neuen weichen, einer protestantischen Kirche der Bürger. Von Seiten August des Starken, der gerade katholische geworden war um polnischer König zu werden, gab es keine Zuschüsse für den Bau, aber die Gemeinde und Ratszimmermeister George Bähr schafften es trotzdem, ein beeindruckendes barockes Gotteshaus auf einer 45 mal 45 Meter quadratischen Grundriss mit einer bis zu 95 Meter hohen Kuppel zu errichten.
Die statisch gewagte Konstruktion hielt stand bis sie in der Bombennacht 1945 ein Opfer der Flamen wurde und als Brandruine stehenblieb.
Zu DDR-Zeiten galt die Ruine als Mahnmal gegen den Krieg und jeweils am 13. Februar wurde der Bombennacht gedacht.
Daher war die Idee eines Wiederaufbaus anfangs umstritten, doch eine Bürgerinitiative, an der Spitze der Musiker Ludwig Güttler, schob das Projekt an und sammelte über 100 Millionen Euro Spenden aus aller Welt.
Im Oktober 2005 wurde die neu wiedererstandene Frauenkirche eingeweiht. Ein Teil der alten Steine konnte wiederverwendet werden, alles andere wurde detailgetreu neu hergestellt. Auch im Inneren wurde die barocke Ausgestaltung nach alten Bildern und Erinnerungen nachempfunden.
Die Frauenkirche ist heute eine Kirche ohne eigene Gemeinde in der Gottesdienste, Orgelandachten und Kirchenmusikkonzerte stattfinden. Sie steht heute für Versöhnung und Vergebung.
Brühlsche Terrasse
Als die Festigungsanlagen entlang des Elbufers nicht mehr gebraucht wurden, bekam der Staatsminister Brühl einen Uferstreifen von 600 Metern geschenkt. Der Minister ließ hier einen Garten, ein Palais, eine Bücherei und eine Galerie anlegen.Nach seinem Tod 1763, Brühl hatte inzwischen die Finanzen Sachsens in den Bankrott gewirtschaftet, fiel der Besitz zurück an den Fürsten Friedrich Christian, der die Terrassen der Öffentlichkeit zugänglich machte. Die große Freitreppe wurde angelegt.
An der Brühlschen Terrasse befindet sich auch das Albertinum mit der Gemäldegalerie.
Die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Dresden stehen hier im Zentrum in der Altstadt auf engstem Raum. Hier beenden wir auch unseren Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Dresden.
Ein Gang über die Augustusbrücke aber lohnt sich allemal. Zum einen bietet sie noch einmal einen beeindruckenden Blick auf das gesamte Altstadtensemble, zum anderen erinnert eine Markierung an der Brücke an das große Elbhochwasser mit der Jahrhundertflut im Jahr 2002. Der historische Höchststand des Elbwasserspiegels betrug dabei 9,38 m. Man kann nur erahnen, wie es damals ausgesehen hat und welche Schäden das Wasser hinterlassen hat.
Außerdem führt die Brücke in die Neustadt. Die Neustadt wurde anstelle des 1685 durch einen Brand zerstörte Altendresden angelegt. Unter August dem Starken wurde die neue Stadt genau geplant. Höhe der Gebäude, Schmuck und Fassadenfarbe wurden genau festgelegt, die Straßen nach symmetrischen Gesichtspunkten festgelegt.
Vom Goldenen Reiter, einem Reiterstandbild August des Starken im römischen Imperatorengewand, führt die Hauptstraße durch die Neustadt zum Albertplatz und lädt zu einem gemütlichen Bummel ein.
Bummeln Sie während Ihrer Städtereise durch die Altstadt von Dresden und schwelgen Sie in barocker Baukunst. Unternehmen Sie einen Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Dresden und besuchen Sie die Museen und Ausstellungen. In der Geschichte von Dresden erfahren Sie einiges über die bewegte Geschichte und den allgegenwärtigen August den Starken.