Ein Rundgang durch Regensburgs Altstadt
Die gesamte Altstadt mit allen Häusern und Straßen, die bekannten Sehenswürdigkeiten in Regensburg und Teile der Donauinseln wurden 2006 in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen. Ist doch die mittelalterliche Innenstadt fast komplett erhalten und mühevoll mit viel Eigeninitiative restauriert.
Und die im Mittelalter überaus wohlhabende Stadt hat bedeutende Zeugnisse der Architektur hinterlassen, geprägt von den berühmten Vorbildern italienischer und französischer Baukunst. Begeben Sie sich auf einen Rundgang zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Regensburg.
Parkplätze und Parkhäuser stehen rund um die Innenstadt zur Verfügung. Achten Sie auf das ausgeschilderte Parkleitsystem. Wir beginnen unseren Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Regensburg am Alten Rathaus.
Altes Rathaus
Genauso wie die reichen Bürgerhäuser wurde auch das alte Rathaus nach italienischem Vorbild um 1260 um einen Innenhof herum gebaut, zusammen mit dem lange Zeit höchsten Turm der Stadt, dem Rathausturm. Zum Rathaus sollte auch ein prächtiger Saal gehören, der um 1360 im quergestellten Bau im ersten Stock entstand. Die heutige Bezeichnung Reichssaal geht auf die Zeit des Immerwährenden Reichstages zurück, für den er als Sitzungssaal diente.
Neues Rathaus
Vom Immerwährenden Reichstag sozusagen aus den eigenen Räumen vertrieben, bauten sich die Bürger zum Ende des 17. Jhdts ein neues Rathaus gleich nebenan.
Schutz und Trutz werden die beiden Krieger genannt, die den Eingang bewachen. Sie symbolisieren die Rechte der freien Reichsstadt, sich zu verteidigen oder auch selbst anzugreifen.
Wie wichtig der Handel für die mittelalterliche Stadt Regensburg war, zeigen die Maßeinheiten links neben dem Portal. Der Stadt-Schuh bestimmte das Maß für den Fuß, die Elle für die Elle und der Klafter zeigte das Maß für die ausgebreiteten Arme an, hier immerhin 1,89 Meter.
Runtingerhaus
Das gotische Haus etwa aus dem Jahre 1400 gehörte der zu ihrer Zeit der wohl reichsten Familie Regensburgs. Mit über 200 qm ist der prächtige Festsaal einer der größten privaten Säle der Stadt. Heute wird er für kulturelle Veranstaltungen genutzt.
Haidplatz
Eine ungewöhnliche Form für den einstigen Fest- und Turnierplatz. Er entstand aus einer Straßengabelung. Das gotische Patrizierhaus zeigt die Form eines Schiffsbugs. Alle großen Patrizierhäuser, aber auch die Altstadhäuser in den bescheidenen Gassen gehören zu den Sehenswürdigkeiten in Regensburg. Die gesamte Altstadt ist Teil des UNESCO-Welterbes.
Don Juan de Austria
Nördlich des Kohlenmarktes auf dem Zieroldsplatz wacht Don Juan de Austria. Don Juan de Austria wurde als unehelicher Sohn Kaiser Karl V. mit der 18-jährigen Regensburger Gürtlerstochter Barbara Blomberg geboren. Später besiegte dieser Don Juan die türkische Flotte in der Seeschlacht von Lepanto. Die Statue ist eine Kopie eines Denkmals, das dem Helden in Messina errichtet wurde.
Baumburger Turm
Der zweithöchste Regensburger Hausturm stammt aus dem Jahr 1270. 28 Meter hoch, sieben Geschosse und damals topmodern nach italienischer Mode gestaltet mit unterschiedlich reich verzierten Fenstern und einer Laube im 1. Stockwerk.
Steinerne Brücke
Ihr verdankt Regensburg einstigen Reichtum und Bedeutung. Die Steinerne Brücke, erbaut zwischen 1135 bis 1146 gehört mit 330 m Länge und damals 16 Bögen zu den Meisterwerken romanischer Baukunst. Durch sie gab es endlich eine feste Querung über die Donau, die dauerhaft dem Hochwasser widerstand. Erst die Nationalsozialisten zerstörten in den letzten Tagen des 2. Weltkrieges zwei der Brückenjoche und es dauerte dann 22 Jahre bis 1967, bis die Brücke endgültig instandgesetzt war. Neben dem Dom ist die Steinerne Brücke die wohl bekannteste der Sehenswürdigkeiten in Regensburg.
Historische Wurstküche
Diese Sehenswürdigkeit in Regensburg duftet und schmeckt. Durch die Straßen lockt der Duft von Feuer, Grill und Wurst, denn in dem kleinen Häuschen neben dem Brückenturm, über 500 Jahre alt, wird traditionell das Bratwürstl mit Kraut serviert – ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Touristen.
Porta Praetoria
Die Gründung Regensburgs geht auf die Römer zurück, die hier jahrhundertelang das befestigte Lager Castra Regina unterhielten. Das 450 mal 540 Meter große Castell ist noch heute als Ursprung der Altstadt zu erkennen. Vom Ufer der Donau hin betrat man das Lager durch die Porta Praetoria, erbaut im Jahr 179. Neben der Porta Nigra in Trier der einzige im Originalteilen erhaltene Torbau aus römischer Zeit in Deutschland. Doch leider ist vom Tor heute nur noch ein Torbogen sichtbar. Ein Modell der Anlage ist im Historischen Museum zu sehen.
Dom St. Peter
Die bekannteste der Sehenswürdigkeiten in Regensburg, der Dom St. Peter, Sitz des Bischofs von Regensburg blickt auf eine Bauzeit von fast 240 Jahren zurück. Von etwa 1274 bis zur Fertigstellung 1520 sorgten die verschiedenen Baumeister in den verschiedenen Stilepochen für die unterschiedlichsten Akzente. Allein die Verwendung farblich unterschiedlichen Sand- und Kalksteins hinterlässt auffällige Effekte.
Unzählige Statuen, Wasserspeier und Reliefs schmücken den gotischen Dom und berichten über die Vorstellungen der Menschen im Mittelalter. So ist neben den Figuren, die die Wunder des Glaubens aber auch den Herrschaftsanspruch der Kirche symbolisieren auch ein Relief zu sehen, über das heute in besonderem Maße diskutiert wird. Das Spottbild, die „Judensau“ verunglimpft das Judentum und verletzt die Gefühle der Gläubigen. Ist solch ein mittelalterliches Relief ein historisches Dokument oder ein unerträgliches Zeugnis religiöser Borniertheit, das entfernt werden muss?
Alte Kapelle
Kaiser Heinrich II ließ hier im 11. Jhdt. eine romanische Basilika errichten, die zwar heute noch steht, Lang- und Querhaus quellen aber über vom Glanz und Ausstattung des Rokoko. Je näher man sich Chor und Hochaltar nähert, desto strahlender, kunstvoller und pompöser die farbenprächtige Ausgestaltung.
Goldener Turm
Wenn schon reich sollen es auch alle wissen. Es galt als schick unter den Regensburger Handelsherren, ihre Häuser ganz nach italienischem Vorbild mit Hilfe von Türmen zu schmücken. Wer übertraf wen an Reichtum und Turmhöhe. Von den ehemals über 40 Türmen sind heute noch 20 Türme erhalten. Als höchster Turm ragt der „GoldeneTurm“ in der Bachgasse 7 über 9 Etagen in die Höhe. Er stammt aus der zweiten Hälfte des 13. Jhdts.
St. Emmeram-Kloster
Im Süden des St. Emmeramsplatzes versteckt sich das ehemalige Benediktinerkloster St. Emmeram. Das Kloster als eines der ältesten in Bayern brannte mehrfach ab und wurde immer wieder aufgebaut und umgebaut. Es ist, als wenn die unterschiedlichsten Stilepochen miteinander spielen, zum Beispiel das gotische Doppelportal, der nach italienischer Art einzeln stehende Renaissance-Glockenturm oder eine romanische Vorhalle. Der Reichtum der Abtei zeigt sich in der prächtigen spätbarocken Neugestaltung des Langhauses.
Fürstliches Schloss
Gleich anschließend erhebt sich das Fürstliche Schloss der Fürsten von Thurn und Taxis. Das ursprüngliche Klostergebäude geriet im Zuge der napoleonischen Säkularisation in den Besitz der Familie. Durch umfangreiche Neu- und Umbauten wurde es zu dem prächtigen Schloss, das angeblich mehr Zimmer haben soll als der Buckingham-Palast. Die beeindruckenden Prunkräume können im Rahmen einer Führung zusammen mit der Grabkapelle der Fürstenfamilie besichtigt werden. Im Marstall ist eine reiche Sammlung privater Kutschen zu besichtigen.
Schottenportal
Das Ensemble romanischer Figuren an der Portalwand gab Anlass zu zahllosen Deutungen und Interpretationen. Eine gläserne Vorhalle schützt diese bedeutende Sehenswürdigkeit heute vor weiterer Zerstörung durch Verkehr und Luftverschmutzung. Die Schottenkirche etwa aus der Zeit um 1150 bis 1200 zeigt ein wunderbares Beispiel romanischer Baukunst.
Bummeln Sie während Ihrer Reise durch die Altstadt von Regensburg und genießen Sie das einmalige Flair auf den Plätzen und den schmalen Gassen. Besuchen Sie die Sehenswürdigkeiten, die Museen und Ausstellungen. In der Geschichte von Regensburg erfahren Sie einiges darüber, wie sich Regensburg entwickelte und wie es zu dem wurde, was es heute ist.
Danke, für den schönen Reiseblog.
Oh ja, das hat uns auch sehr gut gefallen in Regensburg – eigentlich 2020 ja ideal für die Städtereise in Deutschland in Zeiten von Corona… Schaut doch mal vorbei, würde mich sehr freuen! fernwehblog.net/stadtereise-regensburg-sehenswurdigkeiten/