Ein Rundgang durch Wismars Altstadt
Das Fischbrötchen direkt vom Kutter und die Stadt im Rücken – Wismar macht’s möglich. Dort, wo wir unseren Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Wismar beginnen, reicht die Ostsee bis an die Altstadt von Wismar heran.
Fischer mit ihren Kuttern landen ihren Fang an, verkaufen direkt an ihre Kunden und Passanten, die Restaurants am Hafen warten auf die Sommerurlauber aus Wismar und den umliegenden Badeorten.
Wassertor
Der Eingang zur Altstadt und gleichzeitig das letzte verbliebene Stadttor – die anderen vier mussten der Stadterweiterung im 19. Jhdt. weichen. Das um 1450 erbaute Wassertor wird im Volksmund auch Helleporte genannt. Hochdeutsch übersetzt heißt das so viel wie „Höllenpforte“. Aber wer hier wann in die Hölle geschickt wurde, ist unklar.
St. Nikolai
Die großen Sehenswürdigkeiten in Wismar sind überwiegend Bauten der Backsteingotik. Unser Rundgang führt zuerst zur zweitältesten Wismarer Stadtkirche. Sie ist zugleich die einzige, die im 2. Weltkrieg nicht zerstört wurde.
1255 wurde erstmals ein Kirche, die dem Schutzpatron der Seefahrer und Fischer, dem Heiligen Nikolaus gewidmet war, erwähnt, mit einem Neubau wurde 1270 begonnen. Der neue Reichtum, den die Mitgliedschaft in der Hanse mit sich brachte, veranlasste die Wismarer noch einmal 1381, die Kirche umzubauen und zu erweitern.
Mit dem 37 Meter hohen Mittelschiff wurde sie zu einer der größten Sakralbauten der Backsteingotik, nur wenig kleiner als die Lübecker Marienkirche. Ein Orkan im Jahre 1793 brachte den Turm, der früher einmal ein Höhe von 120 Metern erreichte, zum Einsturz, so dass die Kirche heute nur noch 64 Meter misst.
Zu einer der besonderen Sehenswürdigkeiten in Wismar wird die Kirche auch durch die mittelalterliche Wandbemalung, die heute nach sorgfältiger Restaurierung wieder die Innenräume schmückt. Bis ins 19. Jhdt. hinein wurden in der Nikolaikirche noch Bestattungen durchgeführt, wovon eine große Zahl Grabplatten zeugt.
Zur Frischen Grube
Beschaulich, ähnlich einer holländischen Gracht, zieht sich die Frische Grube durch die nördliche Altstadt. Die künstliche Wasserstraße – eine der ältesten Deutschlands, die durch eine Stadt führt – diente dem Transport von Waren genauso wie zur Versorgung mit Trinkwasser.
Schabbellhaus
Hinrich Schabbell, Ratsherr, Bürgermeister und Bierbrauer, errichtete dieses prachtvolle Wohnhaus 1571 nach dem Muster niederländischer Renaissancehäuser. Seit 1979 befindet sich hier zusammen mit den Räumen im Nebenhaus das Stadtgeschichtliche Museum, das einen Überblick über das bürgerliche Leben in Wismar aufzeigt.
Schwedisches Provianthaus
Wer möchte, erweitert seinen Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Wismar und macht von hier aus nur wenige Minuten entlang der Mühlengrube einen Abstecher zum Schwedischen Provianthaus. In dem 1690 errichteten Gebäude bewahrten die schwedischen Truppen allerlei Waffen und Kriegsgerät auf. Der später zur Kaserne umgebaute Komplex beherbergt heute die Agentur für Arbeit.
Die historische Persil-Uhr davor wurde gegen Ende der 1920er Jahre zuerst in der Krämerstraße aufgestellt.
Wasserturm
Der Turm am Rande des Lindengartens blieb als Rest der ehemaligen Stadtmauer aus dem 15. Jhdt. stehen.
Als die dänischen Truppen Wismar und die starken schwedischen Befestigungsanlagen belagerten, drehten sie der Stadt förmlich das Wasser ab.
Nachdem sie dann wieder abgezogen waren, ließ man den Wehrturm in einen Wasserturm umwandeln. Pferde betrieben ein Pumpwerk, das Wasser in einen oberen Behälter pumpte, der wiederum die Stadt versorgte. Erst 1897 übernahm das städtische Wasserwerk diese Aufgabe.
Über die ABC-Straße erreichen während des Rundgangs den großen Markt. Einhundert mal einhundert Meter misst er, rundum umgeben von historischen Giebelhäusern und anderen Sehenswürdigkeiten.
Rathaus
Nachdem die Vorgängerbauten ausgebrannt bzw. eingestürzt waren, begann der Hofbaumeister des mecklenburgischen Hofes in Ludwigslust 1817 mit dem Bau des neuen Rathauses im klassizistischen Stil.
Im Kellergewölbe noch aus gotischer Zeit wird die Dauerausstelllung „Wismar – Bilder einer Stadt“ gezeigt.
Alter Schwede
Die Giebelhäuser an der Ostseite des Marktes werden „Hornemannsche Leiste“ genannt. Besonders auffällig: das rote Backsteingiebelhaus „Alter Schwede“, eines der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Wismar und Wismars Wahrzeichen.
Das 1380 erbaute Haus ist eines der ältesten nichtkirchlichen Gebäude der Stadt. Der Name erinnert an die schwedische Besatzungszeit und so heißt auch das Restaurant, das sich seit 1878 hier befindet.
Wasserkunst
Wismars eigentliches Wahrzeichen versorgte früher über 200 Häuser und 16 öffentliche Schöpfstellen mit Wasser. Ab 1602 wurde in hölzernen Röhren Wasser von der Quelle im Metelsdorf über fünf Kilometer hergeleitet.
Erst nach fast 300 Jahren übernahm das städtische Wasserwerk die Aufgabe und die Wasserkunst dient nur noch der Zierde als eine der bekannten Sehenswürdigkeiten in Wismar auf dem Marktplatz.
Links vorbei am Rathaus geht es auf dem Rundgang weiter in die Krämerstraße
Karstadt
Ein Karstadt-Warenhaus ist nicht unbedingt Gegenstand eines Rundganges zu den historischen Sehenswürdigkeiten in Wismar, aber hier befindet sich die Keimzelle des Karstadt-Konzerns.
1881 eröffnete Rudolf Karstadt in der Krämerstraße mit nur einem Angestellten sein erstes „Manufactur-, Confections- und Tuchgeschäft. Das Konzept mit Festpreisen und Barzahlung führte rasch zu Erfolg. 1920 gehörten schon über 30 Geschäfte in ganz Deutschland zur Warenhauskette.
Ein paar Schritte die Hegede entlang liegt links das Gotische Viertel.
Archidiakonat
Seit dem 14. Jhdt. bis 1828 diente der gotische Backsteinbau dem Archidiakon als Wohnhaus. Der Archidiakon oder auch Erzdiakon stand im Mittelalter dem Kirchensprengel vor.
In der Bombennacht 1945 wurde das Gebäude stark zerstört, aber schon früh zu DDR-Zeiten als eine von Wismars Sehenswürdigkeiten wieder aufgebaut.
Marienkirche
Ein leerer Platz. Fundamente lassen die Ausmaße einer gewaltigen gotischen Backsteinkirche erahnen. In den letzten Kriegstagen im April 1945 in der Bombennacht wurde die Marienkirche bis auf den Turm zerstört.
Aber wie bei so vielen anderen Kirchen auch hätte ebenso die Marienkirche restauriert werden können. Gegen den Wiederstadt der Bevölkerung ließ man unter der DDR-Regierung die Ruine des Kirchenschiffes sprengen.
Unzerstört blieb das Geläut im Kirchturm, das größte in Norddeutschland. Täglich um 12, 17 und 19 Uhr erklingt einer von 14 Chorälen.
Im Innern des Turms wird die Ausstellung „Wege zur Backsteingotik“ gezeigt. Alte Techniken und mittelalterliches Handwerk werden vorgestellt.
St. Georgen
Die dritte der großen gotischen Kirchen Wismars. Als Wismars Bevölkerung immer noch anwuchs und 1250 die „Neustadt“ errichtet wurde, nutzte man für den Gottesdienst erst ein früheres Gebäude, 1295 aber wurde mit dem Bau der gotischen Backsteinkirche begonnen. 300 Jahre und einige An- und Umbauten brauchte es, bis eine Tafel aufgestellt wurde, die die Vollendung anzeigte.
Heute wird die stimmungsvolle Umgebung im gewaltigen Kirchenschiff regelmäßig für Konzerte und Theateraufführungen genutzt. Im unvollendet gebliebenen Turm fährt ein Fahrstuhl zur Aussichtsplattform hoch, von der man einen herrlichen Überblick über die Altstadt und die Sehenswürdigkeiten genießt.
Heiligen-Geist-Kirche
Hospital, Gottesdienstraum, Herberge für Pilger – die Heiligen-Geist-Kirche gehört zu den besterhaltenen Spitalkirchen Norddeutschlands. Im Mittelalter standen die Betten links und rechts an den Wänden und eine Reihe in der Mitte. 1411 wurde ein neues, an den Saal angeschlossenes Siechenhaus angebaut.
Als 1699 das Dach durch eine Explosion zerstört wurde, entschied man sich gegen ein neues Gewölbe und für eine reich bemalte Balkendecke, die zu den schönsten Sehenswürdigkeiten in Wismar gehört.
Das Fenster in der Nordwand mit seiner kunstvollen Bemalung konnte noch rechtzeitig aus der Marienkirche gerettet werden. Es zählt zu den bedeutendsten gotischen Fenstern im ganzen Ostseeraum.
Zeughaus
Um 1700 wurde dieses Zeughaus für die schwedischen Truppen errichtet. Es zeigt sich als Beispiel barocker schwedischer Militärarchitektur. An der Fassade prangt das Monogramm des schwedischen Königs Karl XII.
Gewölbe
Auf unserem Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Wismar geht es wieder zurück in Richtung Alter Hafen. Hier mündet die Frische Grube, inzwischen Runde Grube genannt, in das Hafenbecken. Und quer über das Wasser steht das Gewölbe, ein auffallender Fachwerkbau von 1650. Hier wurden die angelandeten Weine geprüft, bevor sie ins Rathaus geliefert wurden. Später wurde hier Bier ausgeschenkt.
Alter Hafen
Wismars Hafen, lang, schlank und geschützt, hat noch einige Sehenswürdigkeiten zu bieten. Die backsteinernen Speichergebäude aus dem späten 19. Jhdt. erinnern an Hamburgs Speicherstadt. Oder das Baumhaus des Baumschließers, der mithilfe des Baumes, eines langen Balkens, die Hafeneinfahrt schließen konnte.
Mit Glück liegt die Wissemara im Hafen, ein Nachbau einer mittelalterlichen Hansekogge von 31 Metern Länge und 8,5 Metern Breite.
Bummeln Sie während Ihrer Städtereise durch die Altstadt von Wismar und genießen sie die mittelalterliche Atmosphäre dieser Stadt. Unternehmen Sie einen Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Wismar und besuchen Sie die Museen und Ausstellungen. In der Geschichte von Wismar erfahren Sie einiges über die Geschichte der alten Hansestadt.
Sehr schöner Überblick, der uns bei unserer kurzen Stippvisite sehr gute Dienste geleistet hat. So konnten wir gezielt die schönsten Orte ansteuern, und darüber hinaus einiges Interessantes und Wissenswertes erfahren. Vielen Dank!!!
Leider, oder besser gesagt warum, gibt es Rechtschreibfehler in den Schilderungen ? Vergessene Buchstaben und falsch geschriebene Wörter stören beim Lesen ihres Beitrags über Wismar.
Ziemlich unprofessionell
Hallo Conny Bülles, in einen langen Text schleichen sich schon mal Fehler ein, die auch bei nochmaligem Lesen nicht auffallen. Ich hoffe, Sie hatten trotzdem Spaß an einer Besichtigungstour durch Wismar.
Ulrich Höffer
Touristikinformation für Tagesausflug geht besser, Stadtplan mit Rundweg und Sehenswürdigkeiten in einem Plan, siehe z.B. v. der Stadt Lüneburg