Barocke Pracht am Main
Der Reichtum und die Baulust der Fürstbischöfe, die Universität mit etwa 30.000 Studenten, der Frankenwein und die zentrale Lage am Main prägen das Bild der Altstadt von Würzburg. Unfassbar die Aufbauleistung, die große Teile der Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten nach der fast vollständigen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg hat wieder auferstehen lassen.
Furt über den Main
Wo heute die alte Mainbrücke über den Fluss führt, gab es schon in alten Zeiten eine Furt. Händler zogen hier entlang, Menschen siedelten sich an. Schon in der Bronzezeit um 1.000 v.Chr. bot eine Fliehburg auf dem Marienberg den Bewohnern der Umgebung Schutz.
Unterhalb des Marienberges entstand ein Dorf, deren Bewohner unter anderem vom Fischfang lebten.
1120 wurde dann mit 180 Metern eine der längsten Steinbrücken der damaligen Welt gebaut. Die Brücke, die die Altstadt von Würzburg mit der Burg auf dem Marienberg verbindet und mit deren Hilfe jetzt Händler ohne Fährfahrt von Norden nach Süden und umgekehrt gelangen konnten, ermöglichte den Aufstieg der Stadt. Am gegenüberliegenden Ufer des Marienberges entwickelte sich die Altstadt von Würzburg.
Allerdings rissen die Fluten des Hochwassers zweimal die Brücke mit sich. Die Pfeiler der heutigen Brücke wurden im 15. Jhdt. errichtet, die Standbilder der Heiligen und Bischöfe kamen 1730 dazu.
Die Fürstbischöfe und der Barock
Kaum ein Bauwerk, ein Denkmal oder Ähnliches, das nicht mindestens mit einem i-Tüpfelchen Barock verziert wurde. Die Stilrichtung des 17. und 18. Jhdts, die politisch mit der Zeit des Absolutismus einhergeht, zeichnet sich durch eine Fülle von kunstvollen Dekorationen und vorherrschend runden Formen aus. Darstellungen von Heiligen oder Figuren aus der antiken Mythologie finden sich überall in der Altstadt von Würzburg.
Hohe Maßstäbe setzten die Fürstbischöfe Schönborn. Die Bauwut der Brüder hinterließ viele Gebäude und Kunstschätze von höchstem Rang.
Johann Philipp Franz von Schönborn (1673 – 1724) begann den Bau der Residenz, den sein Bruder Friedrich Karl von Schönborn (1674 – 1746) fortsetzte.
Die Bauherren könnten sich die besten Baumeister und Künstler leisten. Auf deren Namen treffen wir überall in der Altstadt von Würzburg.
Balthasar Neumann (1787 – 1753), ein Gießergeselle aus dem heutigen Tschechien stieg auf zum Obersten Leiter des Bauwesens in den Hochstiften Würzburg und Bamberg. Neben der Residenz zeichnet er in Würzburg u.a. auch für die Schönbornkapelle am Dom, für die Fassade der Augustinerkirche und für den Ausbau der Wallfahrtskirche Käppele verantwortlich.
Mit dem Venezianer Battista Tiepolo (1696 – 1770) holten sich die Fürstbischöfe den wohl besten Freskenmaler seiner Zeit zu sich nach Würzburg. Als Star in seiner Branche zahlten ihm die Fürstbischöfe ein wahrhaft königliches Honorar. Allein für die Gestaltung des 32 x 18 Meter großen Deckenfreskos im Treppenhaus der Residenz erhielt der Meister mit seinen beiden Söhnen 15.000 Gulden
Für große Teile der Innenausstattungen und Stuckarbeiten wurde ein weiteres Genie gewonnen. Der Lombarde Antonio Giuseppe Bossi (1699 – 1764) begründete mit dem Bildhauer Johann Wolfgang von der Auvera das Würzburger Rokoko.
Die Altstadt von Würzburg – aus Trümmern auferstanden
Noch in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges flog am 16. März 1945 die britische Royal Airforce einen verheerenden Bombenangriff auf die Stadt. Dabei wurde auch die Altstadt von Würzburg bis auf die Grundmauern zerstört. Doch anstatt die Stadt mit großzügigen Neubauten praktisch und schnell neu aufzubauen, entschlossen sich die Bürger, ihre Altstadt von Würzburg mit deren Sehenswürdigkeiten und ihrem Charme wieder neu zu beleben. Und das ist ihnen mit bewundernswerten Ergebnissen gelungen.
Daher sind die Sehenswürdigkeiten, die Gebäude selbst meist nicht so alt, wie sie scheinen. Aber da die Restaurierungen aus der Nachkriegszeit sich eng an das Original gehalten haben unter Verwendung der erhaltenen Kunstwerke, können wir über die Gebäude so sprechen, als wenn es die Originale wären.
30.000 Studenten
Wenn eine Stadt wie Würzburg 130.000 Einwohner hat, von denen 30.000 Studenten sind, dann wird das Stadtbild von jungen Menschen bestimmt, von reichem kulturellen Angebot und aktivem Nachtleben. Schon 1402 gab es mit der „Hohen Schule“ einen Versuch, eine Universität zu gründen. Nach 25 Jahren musste der Betrieb wegen finanzieller Schwierigkeiten allerdings eingestellt werden.
1582 sorgte der Fürstbischof Julius Echter für die endgültige Aufstellung einer Universität im Zusammenhang mit der Gründung des Julius-Spitals.
Heute werden in der Universität alle Wissensbereiche abgedeckt, ist Würzburg ein hervorragender Wissensstandort.
Der Würzburger Professor Wilhelm Conrad Röntgen erhielt für die Entdeckung der Röntgenstrahlen als einer der ersten den Nobelpreis.
Bummeln Sie während Ihrer Städtereise durch die Altstadt von Würzburg und genießen Sie Altstadt. Unternehmen Sie einen Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Würzburg und besuchen Sie die Museen und Ausstellungen. In der Geschichte von Würzburg erfahren Sie einiges über die Geschichte der Stadt und der barocken Gebäudepracht der Fürstbischöfe.