St. Mang und die Lautenmacher
Unübersehbar beherrschen das Hohe Schloss und das Kloster St. Mang die idyllische Altstadt von Füssen. Vom Schlossberg aus lohnt sich ein Blick über die Dächer der Altstadt von Füssen – noch schöner aber der Blick auf das Schloss und den Klosterturm von der Reichenstraße aus, der Haupteinkaufsstraße von Füssen.
Am Fuße des Schlossberges, auf dem zu Anfang vor knapp 2000 Jahren das römische Kastell stand, und um die Römerstraße Via Claudia Augusta, heute die Reichenstraße und die Augsburger Straße, siedelten sich Händler und Handwerker an, die Altstadt von Füssen entstand mit ihren engen Straßen, Gassen und Plätzen.
Alle Sehenswürdigkeiten in der Altstadt von Füssen finden sich auf kleinstem Raum. Bummeln Sie durch den „Stain“, ein altes Siedlungsgebiet um die Franziskanergasse und den Brotmarkt, auf dem eine Brunnenfigur mit dem Portrait des Lautenmachers Caspar Tieffenbrucker an die Blütezeit des Füssener Lauten- und des späteren Geigenbaus erinnert.
Füssen und die Füße
Betrachtet man das Füssener Wappen, das schon im 13. Jhdt. entstand und schon in etwa dem heutigen Aussehen entsprach, liegt der Verdacht nahe, der Name „Füssen“ käme tatsächlich von den Füßen. Drei Beine mit Füßen zeigen von der Mitte aus in jeweils eine Ecke. Aber das Wappen setzte nur selbst den Wortklang von Füssen in eine „redendes“ Bild um.
Vielmehr wird aber angenommen, dass sich der Name „Füssen“ von der lateinischen Bezeichnung für ein warmes, gepflegtes Lager oder für eine warme, gepflegte Straßenstation „castra fota“ oder „taberna fota“ herleitet. Schließlich geht der Ursprung der Altstadt von Füssen auf die Römerstraße Via Claudia Augusta zurück, auf das Kastell am Übergang des Lechs und – sehr gut vorstellbar – auch auf eine gastfreundliche Taverne, vielleicht eine Raststätte mit Speiseraum und Übernachtungsmöglichkeit.
Das „fota“ mag sich dann über den Umweg über die mittelalterliche Bezeichnungen „Fuzen“, „Fozen“, „Fießen“ oder „Fuezen“ hin zum bekannten Füssen entwickelt haben.
Lautenmacher – Geigenbauer
Die ausgedehnten Wälder und eine verkehrsgünstige Lage – die besten Voraussetzungen für das Handwerk des Instrumentenbaus. In der Altstadt von Füssen auf dem Brotmarkt erinnert der Lautenmacherbrunnen von Joseph Michael Neustifter, 1990 geschaffen mit einer Figur des Lautenmachers Caspar Tieffenbrucker, an die Hochzeit des Füssener Lauten- und Geigenbaus.
Zwischen 1550 und 1620 gab es zeitweise 20 Meister, die mit ihren Gesellen und Lehrlingen in Füssen Lauten herstellten. Nach der Ausbildung wanderten viele Lautenmacher dann in alle Teile Europas aus, besonders aber nach Italien und Frankreich und zeugten von der hohen Qualität Füssener Instrumente.
Der Dreißigjährige Krieg aber machte dem Instrumentenbau erstmal ein Ende. Später aber, Lauten waren inzwischen aus der Mode gekommen, übernahm die Geige die wirtschaftliche Grundlage der Füssener Werkstätten. Im 18. Jhdt. arbeiteten über 80 Geigenbauer in der Stadt.
Einen Einblick in die Welt des Instrumentenbaus in Füssen gewährt das Museum der Stadt Füssen in einer Ausstellung.
Ludwig II und die Schlösser
Ludwig II, König von Bayern mit einer Leidenschaft für den Bau von romantischen Märchenschlössern, setzte sich ganz in der Nähe der Altstadt von Füssen zwei unvergleichliche Denkmäler, die Schlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein. Besonder Neuschwanstein gilt für viele Touristen aus aller Welt als die bekannteste Sehenswürdigkeit des romantischen Deutschland.
Schon bald nach dem Tod Ludwig II entwickelten sich die Schlösser zu beliebten Ausflugs- undReisezielen. Schlosstouristen, Bergwanderer und Wintersportler sorgten schon gegen Ende des 19. Jhdts. für wachsende Einnahmen im Gastgewerbe. Heute besuchen jedes Jahr bis zu 1,5 Millionen Touristen das Schloss Neuschwanstein.
Bummeln Sie während Ihrer Städtereise durch die Altstadt von Füssen und genießen Sie Altstadt. Unternehmen Sie einen Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Füssen und besuchen Sie die Museen und Ausstellungen. In der Geschichte von Füssen erfahren Sie einiges über die Geschichte der Stadt.