Ein Rundgang durch Wernigerodes Altstadt
Wir starten unseren Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Wernigerode im Osten, dort wo die Breite Straße auf die Breitscheidstraße trifft. Hier befindet sich der große Parkplatz am Anger und auch der Bahnhof ist ganz in der Nähe.
Breite Straße
Die Breite Straße durchquert das gesamte Altstadtgebiet. Als Haupteinkaufsstraße konnte sie aber trotzdem ihren Charme als Fachwerkstraße erhalten.
Grüne Straße
Rechts geht es in die Grüne Straße mit den gemütlichen, geschmackvoll restaurierten, alten Fachwerkhäuschen in Wernigerodes alter Neustadt.
St. Johanniskirche
Zwischen 1265 und 1279 entstand die romanische Kirche als Kirche in der Neustadt. Im 15. und im 19. Jhdt. wurden einige Umbauten und Erweiterungen vorgenommen. Die Chorfenster wurden 2016 neu eingesetzt und stammen von Günter Grohs, Glasgestalter aus Wernigerode. Sehenswert ist der doppelt ausklappbare Altar aus dem 15. Jhdt., der achteckige Taufstein von 1569 und die Kanzel von etwa 1600.
Über den Neuen Markt und die Johannisstraße führt der Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten von Wernigerode zurück zur Breitenstraße. An der Einmündung fällt die Holzfassade des Krummelschen Hauses auf.
Krummelsches Haus
1674 ließ sich der wohlhabende Kornhändler Heinrich Krummel dieses prächtige Haus bauen, dess Fachwerk vollständig hinter der kunstvoll geschnitzten Holzfassade verschwindet.
Auf dem Weg zum Rathaus liegt auf der linken Seite das
Café Wien
Das Haus selbst ist eines der ältesten in Wernigerode und stammt aus dem Jahr 1583. Es überstand mehrere Stadtbrände und wird seit 1897 als Konditorei und Kaffeehaus betrieben.
Nur wenige Schritte weiter gelangen wir auf den Marktplatz. Hier sind gleich mehrere Sehenswürdigkeiten von Wernigerode rund um den Platz versammelt. Der eindrucksvollste Blickfang ist aber mit Sicherheit das Historische Rathaus.
Historisches Rathaus
Was für ein ungewöhnliches Gebäude. Neben dem Schloss wohl die bekannteste der Sehenswürdigkeiten von Wernigerode und bevorzugtes Fotomotiv.
Die vielen Namen des Hauses jedenfalls zeugen von seiner vielfältigen Nutzung. 1227 wurde der Vorgängerbau erstmals als Spielhaus erwähnt, wohl weil auf einer Bühne „unehrliche, fahrende Spielleute dem gaffenden Volk ihre erstaunlichen Leibeskünste, Gaukeleien und Zaubereien vorführten“.
Später wurde das neue Haus mit Keller als „Weinkeller“ bezeichnet und Markt fand hier auch statt, weshalb es auch „Kaufhaus“ hieß.
Ab dem 16. Jhdt. diente das Haus als Rathaus. Zu den Sehenswürdigkeiten von Wernigerode zählen auch die 33 Figuren am Rathaus, die die schrägen Knaggen verzieren. Einige sind über 500 Jahre alt. Einige zeigen Heilige, andere typische Handwerkerberufe.
Gothisches Haus
1538 kaufte Wilhelm Reifenstein die Ruine des abgebrannten Vorgängerbaus, damals schon das „Gothische“ genannt und baute dieses prächtige Haus, das bis 1965 in Familienbesitz blieb. Danach übernahm die HO der DDR den Bau. 1991 wurde das Haus komplett entkernt und als Teil des Hotels an der Westseite des Marktes wiedereröffnet.
Hotel Weißer Hirsch
Bestimmt seit 1717, wenn nicht schon länger, gibt es das Hotel „Weißer Hirsch“. Lange Zeit war es das erste Haus am Platze. Daran konnte auch das große Feuer von 1847 nichts ändern. Das Gebäude brannte völlig nieder, aber schon ein Jahr später wurde es mit diesem Neubau wiedereröffnet. 1966 übernahm die volkseigene Handelsorganisation der DDR das Hotel und der Festsaal wurde zur Nachtbar. Nach der Wende wurde das Haus aufwendig saniert und ist wieder Hotel.
Klint
Ein idyllischer Ort hinter dem Rathaus. Auf dieser Anhöhe entstand die erste Besiedlung Wernigerodes. Hier informiert das Harzmuseum unter anderem über die Geschichte der Stadt.
St. Sylvestrikirche
Im Zentrum des Klints ragt der Turm der St. Sylvestrikirche in die Höhe. Die einst romanische Basilika von 1230 erhielt nach einigen Umbauten 1886 ihr heutiges neogotisches Aussehen. Die Wernigeröder und die Stolberger Grafen liegen hier begraben. Der Altarschrein im Chorraum ist eine Schnitzarbeit des Meister Arnold aus Brüssel vom Ende des 15. Jhdts.
Museum Schiefes Haus
Kaum ein Handwerker würde wissentlich ein schiefes Haus bauen. Heute nicht und auch nicht 1680, als die Mühle in der Klintgasse 5 natürlich waagerecht und lotrecht entstand. Doch der Mühlgraben unterspülte die östliche Seite, so dass sich das Gebäude hier bis zu dem Felsgestein absenkte, auf dem es jetzt aufliegt. In den Innenräumen wird die Geschichte des Hauses dargestellt.
Kleinstes Haus
Das kleinste Haus Wernigerodes wurde 1792 in eine Baulücke von nur 2,95 Meter Breite hineingebaut. Mit 4,50 Meter Höhe besaß es immerhin neben der Küche im Erdgeschoss einen Wohnraum darüber und eine niedrige Schlafkammer unter dem Dach. In den 1920er Jahren lebte hier eine Familie mit 7 Kindern und einem Untermieter, insgesamt 10 Personen.
Stadtmauer
Der Weg zum Schloss führt jetzt an der Schönen Ecke vorbei den Burgberg hinauf, wobei er ein Stück die restaurierte Stadtmauer begleitet. 1279 umschloss die Stadtmauer mit Laufgang die damalige Stadt mit der Neustadt. Auch der erhaltene Halbschalenturm diente als einer von 30 Mauertürmen der Verteidigung, genau wie der Wallgraben, der zur Grünanlage wurde. Der Halbschalenturm blieb an der Innenseite offen, damit der Feind sich, sollte er die Mauer überwinden, hier nicht verschanzen konnte.
Schloss
Auf unserem Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten von Wernigerode geht es jetzt steil bergauf. 170 Höhenmeter liegen zwischen Markt und Schloss. Majestätisch wacht es auf dem Berg über die Stadt.
Die erste Burg wurde hier schon 1120 errichtet und von den Wernigeröder Grafen bewohnt. Über die Jahre kamen immer neue An- und Umbauten dazu, u.a. eine zweite Mauer, eine Kirche, eine Bibliothek und der Turm im Schlosshof. 1676 wurde das Schloss von Wernigerode auch um einen barocken Neubau erweitert und im 19. Jhdt. wurde das Barockschloss noch einmal zu einem prunkvollen Repräsentationsbau im Stil des Historismus umgebaut. 1930 wurden große Teile des Schlosses als Museum für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Innere des Schlosses kann auf zwei Rundgängen besichtigt werden.
Wenn Sie sich im Schlosscafé gestärkt haben und den Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten von Wernigerode noch nicht beenden möchten, dann schlendern Sie doch noch durch den Lustgarten, der 1713 nach barocker Art angelegt und 100 Jahre später als englischer Landschaftspark umgestaltet wurde.
Bummeln Sie während Ihrer Städtereise durch die Altstadt von Wernigerode und genießen Sie die wunderbaren Fachwerkhäuser. Unternehmen Sie einen Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Wernigerode und besuchen Sie die Museen und Ausstellungen. In der Geschichte von Wernigerode erfahren Sie einiges über die Geschichte der bunten Stadt am Harz.