Petersberg und Krämerbrücke
Wer an Erfurt denkt, der denkt bestimmt an eines der zwei wohl bekanntesten Bilder der Altstadt von Erfurt: der Domplatz mit dem Dom und St. Severi und die Krämerbrücke. Beide Sehenswürdigkeiten repräsentieren die Geschichte der Stadt und stehen für die kirchliche Macht und Herrschaft der Mainzer Erzbischöfe einerseits und für den Reichtum durch den Handel und das Streben nach Selbstständigkeit der Bürger auf der anderen Seite.
Stolz und erhaben wachen die beiden Kirchen St. Marien und St. Severi über den Domplatz und die Altstadt. Die eine gotisch, die andere romanisch. Dazwischen die Freitreppe den Berg hinauf und oben die mächtige Zitadelle.
Mittelalterliche Altstadt
Die Krämerbrücke über die Gera ist Deutschlands einzige mit Häusern bebaute Brücke. Früher tauschten hier die Erfurter mit den Händlern, die von auf den großen Handelsstraßen von Ost nach West und von Nord nach Süd reisten, Waren und Münzen, heute freuen sich tausende Touristen über Souvenirs und Kunstgewerbe.
Die Altstadt von Erfurt zwischen Petersberg und Krämerbrücke ist ein echtes Kleinod. Jede Gasse, jede Straße bietet neue Eindrücke, mal mittelalterlich romantisch verwinkelt, mal beeindruckend durch die imposanten Waidspeicher. Stolze Bürgerhäuser zeigen ihre prachtvollen Fassaden, schmale Gassen und Höfe wecken Erinnerungen an vergangene Zeiten.
Erfurts blauer Reichtum mit Waid
Der Handel mit dem kostbaren Waid, einer Pflanze, mit der man Blau färben konnte, brachte Erfurt den Reichtum. „Blau machen“ hieß damals zu warten, bis die Stoffe nach dem Färben an der Luft trockneten. Erst dann erschien das Blau.
Entdecken Sie die Altstadt von Erfurt. Schlendern Sie vom Domplatz aus durch die Mettengasse, die Marktstraße, durch die Große und die Kleine Arche oder durch die Rumpelgasse zum Fischmarkt und von da aus über, oder besser „durch“ die Krämerbrücke zum Wenigemarkt, genau wie schon Martin Luther, der in Erfurt studierte und später im Augustinerkloster Mönch wurde.
Krämerbrückenfest in Erfurt
Die Krämerbrücke selbst ist längst zu klein geworden für Thüringens größtes Altstadtfest. Weit über 100.000 Besucher zieht es jährlich am dritten Wochenende im Juni in die faszinierende Altstadt von Erfurt.
Rund um die Krämerbrücke treten Musikbands der verschiedensten Stilrichtungen auf, Straßenkünstler begeistern ihr Publikum und zahlreiche Stände bieten Thüringer Spezialitäten und Kunsthandwerk. Auch Till Eulenspiegel ist dabei und narrt die Besucher des Krämerbrückenfestes mit seinen Späßen. Und wer in der Altstadt den Mittelaltermarkt besucht, fühlt sich wirklich in vergangene Jahrhunderte rückversetzt.
Am Sonnabend sorgt ein Feuerwerk und eine Lasershow auf dem Domplatz vor der Kulisse des Domes und der Kirche St. Severi für unvergessliche Momente auf dem Krämerbrückenfest.
Jüdisches Erbe ist Weltkulturerbe
2023 wurde das Jüdische Erbe Erfurts in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Die Alte Synagoge gilt heute als eine der ältesten erhaltenen in Europa, Teile der Fassade stammen aus dem 11. Jhdt. Nach einem Pogrom im Jahr 1349 wurde das Gotteshaus zuerst als Lager, später als Gastwirtschaft genutzt und überdauerte so die Jahrhunderte, besonders die Zeit der Naziherrschaft, bis es 1988 wiederentdeckt wurde. Zum Erbe gehören auch die Mikwe und das „Steinerne Haus“ am Benediktsplatz, das anfangs von einer jüdischen Familie bewohnt wurde.
Die Alte Synagoge ist heute ein Museum, in dem auch der „Erfurter Schatz“ zu sehen ist. Ein jüdischer Kaufmann hatte sein Vermögen versteckt und das Pogrom nicht überlebt.
Weihnachtsmarkt – Festliches vor traumhafter Kulisse
Erfurts Domplatz und die fast vollständig erhaltene mittelalterliche Altstadt bietet die perfekte Kulisse für eine stimmungsvolle Advents- und Weihnachtszeit. Straßen, Häuser und Denkmäler sind während des Weihnachtsmarktes erleuchtet, weihnachtliche Musik erklingt, es duftet nach Glühwein und allerlei Naschereien.
Erfurt lädt ein zu einem der schönsten und mit fast 200 Ständen einem der größten Weihnachtsmärkte Deutschlands. Zahlreiche Attraktionen wie ein riesiger Weihnachtsbaum, eine Krippe mit lebensgroßen handgearbeiteten Holzfiguren, eine 12 Meter hohe Erzgebirgische Weihnachtspyramide oder der der Adventskranz auf den Domstufen verleihen dem Weihnachtsmarkt ein besonderes Flair. Ein liebevoll aufgebauter Märchenwald und ein Streichelzoo verzaubern die Kinder, Mittelalterfreunde kommen auf dem Mittelalter-Weihnachtsmarkt auf ihre Kosten.
Täglich von 16 bis 19 Uhr sowie samstags und sonntags von 15 bis 19 Uhr finden weihnachtliche Konzerte auf der Bühne vor den Domstufen statt.
Bummeln Sie während Ihrer Städtereise durch die Altstadt von Erfurt und genießen Sie die besonders das mittelalterliche Ambiente der Stadt. Unternehmen Sie einen Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Erfurt und besuchen Sie die Museen und Ausstellungen. In der Geschichte von Erfurt erfahren Sie einiges über die bewegte Geschichte der Stadt.
Foto oben Krämerbrücke: Karl-Heinz Laube pixelio.de