Ein Rundgang durch Lüneburgs Altstadt
Die Sehenswürdigkeiten in Lüneburg stammen größtenteils aus der mittelalterlichen Blütezeit, als Lüneburg, reich geworden durch den Handel mit Salz, Mitglied der Hanse wurde und die Sülfprälaten, die Salzproduzenten, ihre Macht und ihren Einfluss auch nach außen hin zeigen wollten.
Unternehmen wir einen Rundgang durch die Altstadt, der Ihnen einen ersten Überblick über die vielen Sehenswürdigkeiten in Lüneburg bieten kann. Gehen Sie auch gerne selbst auf Entdeckungstour – ganz nach Ihren eigenen Wünschen und Interessen.
Markt
Das Zentrum der Stadt Lüneburg bildet immer noch der Marktplatz. Mittwochs und samstags findet hier der Wochenmarkt statt und in der Vorweihnachtszeit lädt der Weihnachtsmarkt im Lichterglanz zum gemütlichen Bummel ein mit einem vielseitigen Angebot an Kunsthandwerk, Leckereien und Glühwein.
Rathaus
Zu den auffälligsten Sehenswürdigkeiten in Lüneburg zählt am Marktplatz das Rathaus, dessen Ursprung auf den Anfang des 13. Jhdts. zurückgeht. Die eindrucksvolle anfangs gotische Barockfassade wurde ab dem 17. Jhdt. mehrfach umgestaltet. 15 mit Gold verzierte Sandsteinfiguren prägen das Bild, die Uhr wurde zuerst 1379 erwähnt, hatte aber damals nur einen Stundenzeiger. Im Sommer spielen die 41 Glocken des Glockenspiels Werke des Lüneburger Komponisten Johann Abraham Peter Schulz, darunter sein bekanntestes Lied: „Der Mond ist aufgegangen“.
Der Eingang zu den empfehlenswerten Rathausführungen befindet sich an der Nordseite des Rathauses in der Straße „Am Ochsenmarkt“. Unter anderem wird die Große Ratsstube gezeigt, ein prächtiger Renaissancesaal oder die Gerichtslaube von 1330 mit eindrucksvollen Glasmalereien.
Herzogliches Stadtschloss
Ein weitere Sehenswürdigkeit an der Nordseite des Marktplatzes ist das herzogliche Stadtschloss von 1698, in dem sich heute das Landgericht befindet.
Allerdings wohnte hier nie der Herzog, sondern nur 12 Jahre lang die Witwe des letzten Herzogs von Celle.
Heinrich Heine Haus
Obwohl der Name gleich auf dem großen deutschen Dichter des 19. Jhdts. schließen lässt, ist das Haus sehr viel älter.
Die Ursprünge reichen zurück auf die Zeit um 1300. Rechts und links des Sandsteinportals diese Backstein-Giebelhauses sind die Wappen der Familien Witzendorff und Haker angebracht. Hartwig Witzendorff erbaute das Haus, das seit 1565 in seiner heutigen Form besteht.
Von 1823 bis 1826 lebten hier die Eltern von Heinrich Heine und auch der junge Dichter selbst. In dieser Zeit fiel auch das Erscheinen der „Dreiunddreißig Gedichte“ mit dem berühmtesten Gedicht „Die Loreley“. Lüneburg selbst und sein Leben hier bezeichnete Heinrich Heine aber eher als „Residenz der Langeweile“.
Ratsbücherei
Sie ist eine der ältesten Stadtbibliotheken Deutschlands in den Räumen eines ehemaligen Franziskanerklosters aus dem 13. Jhdt. Nach der Reformation legte man die Buchbestände des Klosters und des Rates zusammen und so gehören zu den Kostbarkeiten der Bibliothek zahlreiche Handschriften aus der Zeit um 1410. Das älteste Buch stammt aus dem 12. Jhdt.
Senkungsgebiet
bezeichnet. Ganze Straßenzüge senkten sich ab und nicht wenige Gebäude und etwaige Sehenswürdigkeiten in Lüneburg wie die St. Marienkirche des Franziskanerklosters oder die St. Lambertikirche fielen dem zum Opfer. Innerhalb manchen Hauses betrug der Höhenunterschied bis zu einem halben Meter.
Viele Häuser wurden aber inzwischen saniert und das Gebiet blieb eine idyllische Perle altstädtischen Wohnens.
St. Michaeliskirche
Als Nachfolge der Klosterkirche wurde 1418 die St. Michaeliskirche eingeweiht, in der heute regelmäßig Orgelkonzerte stattfinden. wohl auch in Erinnerung an den berühmtesten Schüler der St. Michaelisschule, die von 1700 bis 1702 Johann Sebastian Bach besuchte. Den damals kostenlosen Unterricht vergüteten manche Schüler dadurch, dass sie die Gottesdienste musikalisch begleiteten.
Kalkberg
Wer mag, weitet den Rundgang durch Lüneburg etwas aus und wagt den Aufstieg zum Aussichtspunkt auf dem Kalkberg, von dem man über die Dächer der Altstadt blicken kann.
Zu Anfang stand hier die Burg der Stadt und ein Benediktinerkloster, die aber schon 1371 zerstört wurden. Danach begann der Abbau des Gipses – eigentlich müsste der Kalkberg Gipsberg heißen – der als Mörtel in ganz Norddeutschland verkauft wurde. Durch den starken Abbau hat der Kalkberg etwa ein Drittel seiner Höhe verloren und misst heute gerade mal 56 Meter. Für Norddeutschland aber immerhin Grund genug, ihn Berg zu nennen.
Platz am Sande
Der Platz ist geprägt von Giebelhäusern mit Backsteinfassade aus verschiedenen Zeitepochen. Zum Beispiel das Haus der Industrie- und Handelskammer
St. Johanniskirche,
der sich aber aufgrund des weichen Unterbodens zur Seite neigt. Der „schiefe Turm von Lüneburg“ gilt als Wahrzeichen der Stadt. Angefangen wurde mit dem Bau der Kirche um 1289, 1379 entstand die heutige fünfschiffige Kirche.
Wasserturm mit Aussichtsterrasse
einen unvergleichlichen Blick über die Sehenswürdigkeiten in Lüneburg. Von der Terrasse in 56 Meter Höhe schaut man über die Dächer und Giebel der Altstadt mit den Kirchen und bei gutem Wetter bis zu 40 Kilometer weit bis Hamburg.
Alte Ratsmühle
Bereits im 15 Jhdt. arbeitet hier eine Kornmühle sowie eine Papier- und Ölmühle. Das Fachwerkhaus mit dem hohen Giebel ist das Gebäude der Alten Kreuzmühle von 1597. Das sich anschließende Turbinenhaus ist wesentlich jünger aus dem Jahre 1952. Ein anderes Mühlengebäude wurde 1861 errichtet. Etwas abseits ist noch das Wohnhaus des Müllermeisters von 1562 erhalten.
Glockenhaus
Der Rundgang durch Lüneburg führt uns zurück an der Johanniskirche vorbei zur Glockenstraße, in der im Glockenhaus von 1482 früher Glocken gegossen wurden, aber zeitweise auch Kanonen. Die vier Dachböden dienten als Kornspeicher. Das sanierte Gebäude wird heute als Veranstaltungsort genutzt.
Brömse-Haus
In der Straße Am Berge steht das älteste Bürgerhaus Lüneburgs, das sich 1409 der Sülfmeister Dietrich von Brömse erbauen ließ. In der restaurierten Diele mit bemalter Balkendecke finden gelegentlich Konzerte mit baltischen Künstlern statt. Das Haus ist heute Sitz der Deutsch-Baltischen Gesellschaft..
Wasserviertel
rund um den alten Hafen. Auf der Rauschebrücke lohnt der Blick auf die schön restaurierten ehemaligen Salzspeicher und die Bürgerhäuser am Stintmarkt. Der Backstein-Fachwerkbau der Lüner Mühle stammt aus dem Jahr 1579.
Alter Kran.
Er ist einer der wenigen aus dem Mittelalter erhaltenen Drehkräne, seine derzeitige Gestalt erhielt er allerdings erst im 18. Jhdt. Sechs Häftlinge wurden gebraucht, um die große Treträder zu bewegen, die wiederum den Hebemechanismus in Gang setzten.
Über den prächtigen Stintmarkt mit seinen Giebelhäusern kommen wir zur
St. Nicolaikirche
Sie ist die kleinste der drei gotischen Kirchen Lüneburgs und wurde zwischen 1401 und 1440 erbaut. Die Kirche der Schiffer musste schon aus Platzmangel mehr in die Höhe als in die Breite gebaut werden. Das Mittelschiff der dreischiffigen Basilika ist 29 Meter hoch.
Bummeln Sie während Ihrer Städtereise durch die Altstadt von Lüneburg und genießen Sie das mittelalterliche Ambiente einer lebendigen Stadt. Unternehmen Sie einen Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Lüneburg und besuchen Sie die Museen und Ausstellungen. In der Geschichte von Lüneburg erfahren Sie einiges über die bewegte Geschichte und den Salzhandel mit der Hanse.
Es wäre sehr hilfreich, wenn bei den Artikel dabei stünde, wie lange der vorgeschlagene Rundgang ungefähr dauert und ob er auch mit Kinderwagen, Rollstuhl oder Fahrrad gemacht werden kann. Ebenso evtl Höhenunterschiede.
Vielen Dank für den Hinweis. Die Angabe der Dauer des Rundgangs wäre schon nützlich, ist aber schwierig, da die Besucher ganz unterschiedliche Interessen haben, bei manchen Sehenswürdigkeiten länger bleiben und auch mal in eine Kirche hineingehen. Kinderwagen und Rollstuhl sollten eigentlich in einer Innenstadt kein Problem sein, ich weiß aber auch, dass es leider nicht immer so ist und gerade Rollstuhlfahrer in unseren Stadtzentren immer wieder auf Hindernisse stoßen. Das Fahrrad ist aber in einer Innenstadt mit viel Publikum und Besuchern nicht geeignet.