Ein Rundgang durch Rothenburgs Altstadt
Ein Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten von Rothenburg ob der Tauber und durch die romantische Altstadt ist wie Eintauchen in eine mittelalterliche Welt. Als ehemalige Reichsstadt von hoher Bedeutung besitzt Rothenburg eine Reihe herausragender Sehenswürdigkeiten, aber genauso sehenswert sind ganz bestimmt die vielen sachkundig restaurierten Fachwerkhäuser in den schmalen Gassen.
Wir beginnen unseren Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten von Rothenburg auf dem ehrwürdigen Marktplatz, schauen uns das Rathaus, die Kirchen und die Befestigungsanlagen an und laufen auch streckenweise an oder auf der alten Stadtmauer entlang.
Rathaus

Rothenburgs Rathaus besteht eigentlich aus zwei Gebäuden unterschiedlichen Alters und Stils. Ab 1250 entstand ein gotischer Doppelbau, doch der östliche Teil wurde 1501 durch einen Brand zerstört. 70 Jahre später ersetzte die Stadt diesen Teil durch einen Neubau mit einer prächtigen Renaissance-Fassade – 1578 unter dem Baumeister Leonhard Weidmann fertiggestellt. Der barocke Arkadengang wurde dann noch 1681 vorgesetzt.
Im Inneren befindet sich der imposante gotische Kaisersaal mit der hohen, mächtigen Holzdecke. Und der steile Aufstieg auf den 52 Meter hohen Rathausturm wir mit einem wunderbaren Rundblick über die Dächer der Altstadt und auf die Sehenswürdigkeiten von Rothenburg belohnt.
Historiengewölbe
An beiden Seiten des Hofes zwischen den Rathausteilen dienten früher 14 Gewölbe als Läden. In einigen werden heute historische Szenen aus der Zeit des 30-jährigen Krieges nachgebildet. Eine Treppe führt hinunter in die ehemalige Folterkammer.
Georgsbrunnen
Aufgrund der hohen Lage Rothenburgs weit über dem Grundwasserspiegel musste Wasser von den umliegenden Höhen über geheime Leitungen in die Stadt geleitet werden. Der Georgsbrunnen, einer der schönsten Brunnen der Stadt fasst mit 8 Meter Tiefe etwa 100.000 Liter Wasser. Auf der Brunnensäule in der Mitte kämpft der Ritter St. Georg mit dem Drachen.
Jagstheimerhaus und Fleisch- und Tanzhaus
Gegenüber dem Rathaus fallen zwei prächtige Fachwerkhäuser besonders auf. 1488 ließ der Bürgermeister Jagstheimer das Haus mit dem Erker erbauen. 1513 logierte hier Kaiser Maximilian I. Im Fleisch- und Tanzhaus daneben boten noch bis ins 18. Jhdt. Die Fleischer ihre Produkte an. Innen im hohen Saal durfte getanzt werden.
St.-Jakobs-Kirche
Auch für damalige Verhältnisse sehr lange wurde an der gotischen St.-Jakobs-Kirche von 1311 an bis zur Fertigstellung 1484 gebaut. Die Hauptkirche Rothenburgs steckt voller Kunstwerke, gestiftet von Rothenburgs Bürgern. Das Chorgestühl entstand 1514 im Auftrag des Deutschen Ritterordens. Der prächtige Zwölfbotenaltar ist einer der künstlerisch wertvollsten in Deutschland und zeigt neben den vielen Figuren schwäbischer Meister auch Gemälde von Friedrich Herlin aus dem 15. Jhdt.
Der größte Schatz der Kirche ist aber der Heiligblutaltar, der 1505 unter anderem mit Figuren und Reliefs aus der Hand Tilman Riemenschneiders entstand. Im vergoldeten Kreuz ist eine Bergkristallkapsel eingearbeitet, die drei Tropfen vom Blute Christi enthalten soll.
St.-Wolfgang-Kirche

Eine Kirche, die gleichzeitig Festungsanlage ist, erscheint ungewöhnlich. Aber tatsächlich finden sich in der massiven Nordwand zwei Reihen Schießscharten, wobei die obere Reihe zum Wehrgang gehört, der innerhalb der Kirchenmauer verläuft. Vom Inneren der Kirche aus führt ein Aufgang zum angeschlossenen Torturm. Im Turm wurde die Wachstube als Schäfertanz-Kabinett eingerichtet. Die Befestigungsanlagen gehören zu den beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten von Rothenburg.
Burgtor
An der Stelle der ehemaligen Burgen, die 1356 durch ein Erdbeben zerstört wurden, wurde diese Toranlage erbaut. Das Außentor mit dem Wach- und dem Zollhäuschen entstand vor 1600.

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Burggarten
Der parkähnliche Burggarten entspricht dem Gelände der zwei ehemaligen Burgen, der Burg der Grafen Rothenburg und die Reichsburg, eine Burg der Hohenstaufen. Die Blasiuskapelle im Burggarten ist das einzige Gebäude, das von der Reichsburg nach dem Erdbeben von 1356 übrigblieb. Es dient heute als Gedächtnisstätte zur Erinnerung an die Gefallenen der Weltkriege.
Herrngasse
In dieser Straße zwischen den ehemaligen Burgen und dem Marktplatz ließen sich die wohlhabenden Patrizier der Stadt nieder. Allein sie hielten hier auch ihren Pferde- und Viehmarkt ab. Weshalb die breite Gasse auch Herrnmarkt genannt wird.
Franziskanerkirche
Die 1309 geweihte Kirche gehörte zum Kloster der Franziskaner. Der Franziskusaltar stammt aus der Hand Tilman Riemenschneiders von 1490.

Baumeisterhaus
Das Wohnhaus des Baumeisters und Steinmetzes Leonhard Weidmann mit der reich verzierten Renaissance-Fassade wurde 1596 erbaut. Die Figuren in den Fensterzwischenräumen stellen die 7 Tugenden und die 7 Laster dar. Heute wird im Haus ein Café betrieben mit lauschigem Innenhof.
Plönlein

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Der Blick vom Plönlein auf das schmale Fachwerk-Eckhaus und die beiden Stadttore ist wohl das beliebteste Fotomotiv unter den Sehenswürdigkeiten von Rothenburg – links der Siebersturm und rechts nach unten das Kobolzeller Tor.
Kobolzeller Tor
Zum Tor, das den Aufstieg aus dem Taubergrund bewacht, gehören auch die Bastei, ein Zoll- und Wachhäuschen, der Kohlturm und der innere Torturm. Ein starkes Bollwerk gegen feindliche Angriffe.
Am inneren Torturm führt ein Weg auf den Wehrgang. Er führt auf der Stadtmauer entlang fast über die gesamte Länge. Wandeln Sie hier ein Stück auf den Spuren der Wachsoldaten auf Dienstgang.
Rossmühle
Um Belagerungen und Hungersnot vorzubeugen, waren alle Bürger im Mittelalter verpflichtet, Getreidevorräte für zwei Jahre einzulagern. Da man aber in solchen Fällen auch die Mühlen im Tal nicht nutzen konnte, wurde diese Rossmühle angelegt, in der die vier Mahlgänge von 16 Pferden angetrieben werden konnten.

Hegereiterhaus
Mit seinem spitzen Dach und dem runden Treppenturm sticht dieses anmutige Haus auf dem Gelände des ehemaligen Spitals hervor. Im Erdgeschoss wurde für das ganze Spital gekocht, im 1. Stock wohnte der Verwalter.
Spitalbastei
Sieben Tore, Fallgitter und eine Zugbrücke gehören zu dieser mächtigen Befestigungsanlage in Form einer Acht aus dem Jahr 1586. Im oberen Teil konnte der Wallgang von Geschützen befahren werden.

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Noch einmal gibt es Gelegenheit, ein gutes Stück auf der Stadtmauer entlang zu laufen bis zur nächsten Toranlage, dem
Rödertor
Der älteste Teil der Toranlage mit Bastei, der Torturm stammt aus dem 13. Jhdt. Der Aufstieg wird mit einer schönen Aussicht über die Dächer der alten Häuser und über die Sehenswürdigkeiten von Rothenburg belohnt.
Markusturm
Zusammen mit dem Röderbrunnen und dem Röderbogen bietet der Markusturm aus dem 12. Jhdt. Wieder eines der beliebtesten Fotomotive Rothenburgs.

Bummeln Sie während Ihrer Städtereise durch die Altstadt von Rothenburg und besichtigen Sie die sehenswerten Straßen und Häuser dieser romantischen Stadt. Unternehmen Sie einen Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Rothenburg und besuchen Sie die Museen und Ausstellungen. In der Geschichte von Rothenburg erfahren Sie einiges über die Geschichte dieser einst bedeutenden Stadt.
Foto oben: maxmann pixabay.de