Ein Schloss und sieben Seen
Inmitten von mindestens sieben Seen liegt sie, die Altstadt von Schwerin. Einer davon, der Pfaffenteich grenzt direkt an die Altstadt. Und ein romantisches Schloss gibt es, idyllisch gelegen auf einer Insel im Schweriner See mit prächtigen großherzoglichen Festsälen und einem Schlossgarten. Trotzdem wird hier auch harte Politik gemacht, der Mecklenburg-Vorpommersche Landtag tagt im Schloss.

Die eigentliche Altstadt von Schwerin erstreckt sich nur auf das kleine Gebiet zwischen Schweriner See mit dem Schloss auf der einen Seite und dem Pfaffenteich. Mitten im Zentrum davon liegt der Marktplatz und der Dom. Die Schelfstadt wurde erst später nach der Eingemeindung eines Fischerdorfes erbaut mit der Schelfkirche und schönen Fachwerkhäusern.
Barock und Klassizismus in Schwerin
Architektonisch unterscheidet sich die Altstadt von Schwerin deutlich von anderen Städten Mecklenburg-Vorpommerns, besonders von denen der von der Backsteingotik geprägten Hansestädten an der Ostsee, Wismar, Rostock, Stralsund oder Greifswald. Es fehlen die mittelalterlichen Gebäude. Im 16. und 17. Jhdt. zerstörten mehrere Großbrände weite Teile der Altstadt von Schwerin und auch die Eroberung im 30-jährigen Krieg hinterließ ihre Spuren.

In der Folge aber verdankt Schwerin dem Rang als Residenzstadt des Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin und vor allem dem Hofbaurat Georg Adolph Demmler eine Reihe beeindruckender Bauten des späten Barocks und des Klassizismus. Glücklicherweise blieb dann im Zweiten Weltkrieg die Altstadt von Schwerin von weiteren Zerstörungen verschont.

Georg Adolph Demmler
Georg Adolf Demmler hat wie kein anderer die Architektur der Altstadt von Schwerin und der des Schlosses geprägt. 1823 kam der Schüler von Karl Friedrich Schinkel nach Schwerin, 1841 erhielt er den Titel Hofbaurat. Seine Handschrift tragen besonders der Marstall, das Arsenal am Pfaffenteich, die Fassade des Rathauses, die Justizkanzlei sowie das Städtische Krankenhaus. Das Schweriner Schloss wurde nach seinen Vorschlägen nach englischen und französischen Vorbildern neu gestaltet.

Der Landtag im Alten Garten
Der Alte Garten in Schwerin, der Platz vor dem Schloss, war tatsächlich früher einmal ein Garten. Seit dem 19. Jhdt. umringen den inzwischen gepflasterten Platz aber einige wichtige, hochherrschaftliche Gebäude.

Im Schloss, früher Residenz der Großherzöge, tagt der Landtag des Landes Mecklenburg-Vorpommern, ein Teil seiner Verwaltung ist im Alten Palais untergebracht und das
prächtige Kollegiengebäude am Eingang zur Schlossstraße ist mit der Staatskanzlei auch das Büro der Ministerpräsidentin.

Aber neben der hohen Politik ist am Alten Garten auch Kunst und Kultur zuhause in Gestalt des prächtigen Mecklenburger Staatstheaters und des Staatlichen Museums mit einer bedeutenden Gemäldegalerie.
Von der Anlegestelle am Alten Garten legt übrigens die Weiße Flotte zu entspannten Ausflugsfahrten auf dem Schweriner See ab.

Petermännchen
In Schwerin treibt ein Kobold sein Unwesen, das Petermännchen. Der kleine Wicht in Gestalt eines alten Zwerges mit grauem Haar und Bart bringt es auf über 600 Sagen, die mit ihm im Zusammenhang stehen. Das Petermännchen soll ein gutmütiges Wesen und stets ein wachsames Auge auf die Stadt und das Schloss haben. So soll es selbst Wallenstein, der im 30-jährigen Krieg Mecklenburg besetzt hielt und unterdrückte, seinen Aufenthalt im Schloss derart vergrätzt haben, dass er sich schleunigst nach Güstrow zurückzog. Später in der Franzosenzeit erging es wohl dem General Laval genauso. Auch er soll es nicht lange ausgehalten haben.

Bummeln Sie während Ihrer Städtereise durch die Altstadt von Schwerin. Unternehmen Sie einen Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Schwerin und besuchen Sie die Museen und Ausstellungen. In der Geschichte von Schwerin erfahren Sie einiges über frühen Anfänge und die Entwicklung der Residenzstadt zwischen den sieben Seen.
Sehenswürdigkeiten in Schwerin
Foto Schweriner Schloss: Michael Reichelt auf Pixabay