Arnis – Die kleinste Stadt Deutschlands
Ca. 300 Einwohner und doch eine Stadt? Klar: Kirche und Rathaus sind da, aber fast jedes Dorf hat mehr Einwohner. Wie kann das sein? Arnis ist Deutschlands kleinste Stadt – und Deutschlands kleinste Stadt geht auf eine ungewöhnliche Gründung zurück.
1667 starb an der Schlei der alte Herr über Roest, Toestrup und Hohenlieth. Als sein Sohn das Erbe antrat, verlangte er von den Kappelner Bürgern den Untertaneneid. Der hätte sie zu sie zu Leibeigenen gemacht.
Einige wagten den Neuanfang und baten den Herzog von Schleswig-Gottorf, auf der unbewohnten Insel Arnis in der Schlei siedeln zu dürfen. Am 11. Mai 1667 starteten sie in ein neues Leben.
Zum Dank wollten Sie eine prächtige Kirche bauen, und sie sammelten überall im Raum Schleswig-Holstein Geld um die schönsten Backsteine auf Gotland zu kaufen.
Doch in einem Sturm kenterte das Schiff und versank und die wertvolle schwere Ladung war für immer verloren.
So kam es, dass die Schifferkirche in Arnis statt mit Backsteinen doch als Fachwerkkirche errichtet wurde, was in Norddeutschland eher ungewöhnlich ist. 1673 wurde die Schifferkirche geweiht. Die Nordwand ist bis heute im Original als Fachwerkwand erhalten.
Arnis, die kleinste Stadt Deutschlands ist noch gar nicht so lange Stadt. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurden viele Orte als „Flecken“ geführt, die nach und nach zu Städten ernannt wurden. Nur Arnis nicht – der Ort war einfach zu klein.
Vom Flecken zur Stadt Arnis
Endlich zur Gebietsreform 1934 und nur aufgrund der Hartnäckigkeit des damaligen Bürgermeisters Peter Holstein wurde Arnis dann doch zur Stadt erklärt. Mit etwas über 300 Einwohner eigentlich kleiner als die meisten Dörfer.
Der Ort ist heute ein schönes Ausflugsziel mit einigen direkt am Wasser gelegenen Cafés und Restaurants. Rund um die Schlei ist ein hervorragendes Feriengebiet für alle Segler, Fahrradfahrer oder Angler. Die Landschaft rundum ist auch durch die Fernsehserie „Der Landarzt“ bekannt geworden.
Ein Gedanke zu „Arnis – eine Städtereise“