Tangermünde – Juwel an der Elbe
Was für ein Juwel – die kleine Stadt in Norddeutschland. Die Altstadt von Tangermünde, am Elbufer gelegen, umgeben von einer vollständig erhaltenen Stadtmauer. Kirche und Rathaus in feinster mittelalterlicher Backsteingotik. Und dazu die Burg, Residenz der Landesherren von einiger Bedeutung.
Mittelalterlicher Charme
Von welcher Seite man sich der Stadt auch nähert, der Turm der Stephanskirche weist den Weg. Rund um die Altstadt von Tangermünde ist die Stadtmauer mit ihren Türmen und Toren noch vollständig erhalten, aber besonders eindrucksvoll erscheint sie von der Elbseite her an der Mündung der Tanger. Die beeindruckende Höhe ergibt sich hier auch durch die erhöhte Lage der Stadt gegenüber der Elbe, so dient sie gleichzeitig als Böschungsmauer.
Betreten Sie die Altstadt von Tangermünde durch eines der Stadttore im Norden und Süden, das Neustädter Tor oder am Hünerdorfer Tor am Eulenturm vorbei. Von der Elbseite nehmen Sie das Elbtor durch die Roßpforte, wo früher die Wagen aus dem Hafen mit Pferd und Wagen hoch in die Stadt gebracht wurden oder durch einen der engen, nur einzeln begehbaren Durchlässe.
Die Wohnhäuser in der Altstadt von Tangermünde sind zum größten Teil liebevoll restauriert, einige Fachwerkhäuser noch aus dem 17. Jhdt.
Backsteingotik
Was gibt es für Baustoffe in der Altmark? Viel Sand in der flachen Landschaft, aber Ziegel wurden gebrannt. Und so dominiert auch in Tangermünde wie in den anderen norddeutschen Hansestädten der Backstein. Ein eigener Stil hat sich aus der Zeit heraus entwickelt, die Backsteingotik. Das heißt gotische Formen, spitze Bögen, unterschiedliche Glasuren, gern abwechselnd für jede Steinreihe und dazu abgesetzte, hell verputzte Flächen. Das Neustädter Tor mit den beiden verschiedenen Türmen gilt als eines der schönsten Stadttore Norddeutschlands und an der Fassade ihres neuen Rathauses stellten die Ratsherren ihren ganzen Reichtum zur Schau.
Karl IV und die Metropole des Nordens
Als Kaiser Karl IV 1373 für seine Söhne die Mark Brandenburg erwarb, verfolgte er große Pläne mit Tangermünde. Er bestimmte die Burg zu einer seiner Hauptresidenzen, ließ sie ausbauen und wollte Tangermünde zur Metropole in Norddeutschland machen. Den Lübeckern empfahl er die Stadt an der Elbe als Station für einen regen Handel mit Böhmen . Allerdings beendetet sein früher Tod diese Entwicklung.
Grete Minde und der Brand
Am 13. September 1617 brannte die Altstadt von Tangermünde. Fast drei Viertel der Wohnhäuser wurden ein Opfer der Flammen, die steinernen Gebäude, Rathaus und Stephanskirche wurden schwer beschädigt. Aber wer war schuld an diesem Feuer. Der Verdacht fiel auf eine junge Frau, Grete Minde, die dann auch verurteilt und hingerichtet wurde.
Die junge Frau musste, nachdem ihr Mann ihr nur teilweise ausbezahltes Erbe durchgebracht hatte, sich mit Diebstählen auf der Landstraße durchschlagen. Als ihr Mann dann selbst wegen einiger Überfalle verhaftet wurde, beschuldigte er Grete, die Stadt aus Rache für ihre nicht erhaltene Erbschaft angezündet zu haben. Am 22. März 1619 starb sie auf dem Scheiterhaufen.
Theodor Fontane setzte ihr Jahrhunderte später ein Denkmal mit seiner gleichnamigen Novelle und drei Jahre später, 1883, studierte der Jurist Ludolf Parisius noch einmal die Gerichtsakten und schrieb ihre „Ehrenrettung“.
Bummeln Sie während Ihrer Städtereise durch die Altstadt von Tangermünde und bewundern Sie die alte beeindruckende Stadtmauer und die prächtige Backsteingotik. Unternehmen Sie einen Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Tangermünde und besuchen Sie die Museen und Ausstellungen. In der Geschichte von Tangermünde erfahren Sie einiges über die Geschichte der Hansestadt an der Elbe.