Ein Rundgang durch Schwerins Altstadt
Bei unserem Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Schwerin werden wir ganz unterschiedliche Bereiche der Stadt besuchen. Wir beginnen auf dem Marktplatz mit seinen beeindruckenden Gebäuden mitten in der Altstadt von Schwerin, schauen über den Pfaffenteich, besuchen die Schelfstadt mit ihren Fachwerkhäusern und beenden den Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Schwerin am Schloss. Im Schlossgarten lässt es sich am Ende ausspannen.
Am Markt
Der Schweriner Marktplatz ist umgeben von einigen beeindruckenden frühklassizistischen Bauten. An der Nordseite mit dem Dom im Hintergrund fällt das eingeschossige Gebäude mit den Arkaden auf. In der früheren Markthalle von 1785 befindet sich heute ein Café. Davor erinnert eine Löwenstatue an Heinrich den Löwen, den Eroberer und Neugründer von Schwerin im Jahr 1160. Das Altstädtische Rathaus an der Ostseite des Marktes wird geprägt von einer Fassade im tudorgotischen Stil. Georg Adolph Demmler setzte sie in den Jahren 1834/35 vor einen 1654 errichteten Bau. Seit Ende des 19. Jhdts wird das Gebäude zwar nicht mehr als Rathaus genutzt, im Demmler-Saal finden aber die Tagungen der Stadtvertreter statt. Im linken Teil des Hauses ist die Tourist-Information untergebracht.
Dom
Der Dom ist die einzige mittelalterliche Sehenswürdigkeit in Schwerin. 1270 wurde mit dem Bau der Kirche im Stil der Backsteingotik begonnen. Als Vorbild diente die Marienkirche in Lübeck. Aber der Bau zog sich in die Länge über das 14. Jhdt. hinaus bis ins 15. Jhdt. Am Ende waren die Mittel erschöpft, so dass auf einen Turm verzichtet wurde. Erst 1892 wurd ein Turm im neogotischen Stil angebaut.
Sehenswert sind unter anderem der Kreuzaltar von 1495 und das bronzene Taufbecken aus der Zeit um 1400.
Weit über die Grenzen Schwerins bekannt wird der Klang der Domorgel des Orgelbauers Friedrich Ladegast geschätzt. Von 1868 bis 1871 baute er an dieser Orgel mit 4 Manualen, 84 Registern und insgesamt 5123 Pfeifen. Die restaurierte Orgel wird in den Gottesdiensten und öffentlichen Konzerten gespielt.
Domturm
220 Stufen führen im Domturm zur Aussichtsgalerie in 50 Meter Höhe. Von hier aus lohnt sich der Blick über die Altstadt und die Sehenswürdigkeiten in Schwerin, der Stadt inmitten der vielen Seen.
Pfaffenteich
Bis um 1840 lag der künstlich aufgestaute Pfaffenteich noch vor der Stadt. Dann wurde das Gewässer auf Vorschlag des Hofbaumeisters Demmler im Zuge der Stadterweiterung als städtebauliches Element mit einbezogen, die Ufer wurden begradigt und die Uferstraßen angelegt.
Arsenal
Ganz im englischen Tudorstil entstand 1844 das Arsenal nach Plänen Demmlers.
Paulskirche
Neogotischer Kirchenbau von 1869
Schelfstadt
Im Mittelalter befand sich ein Fischerdorf auf der Schelfe, was eigentlich “flache Insel” heißt. 1705 machte Herzog Friedrich Wilhelm die eigenständige Ortschaft zur Neustadt von Schwerin und siedelte dort auswärtige Handwerker und Gewerbetreibende an. Außerdem durften sich Hugenotten, Glaubensflüchtlinge aus Frankreich, hier niederlassen. Planmäßig wurden rechtwinklig Straßen angelegt und der Bau von verschiedenen Fachwerkhaustypen unterstützt. Mittendrin steht die Kirche St. Nikolai. Der Backsteinbau in Kreuzform von 1713 gehört schon deshalb zu den Sehenswürdigkeiten in Schwerin, weil er sich auf einem der schönsten Altstadtplätze Schwerins befindet.
Münzstraße
Auf dem Weg zum Schloss führt uns der Weg durch die Münzstraße – mit einigen schönen Fachwerkhäusern gehört sie auch zu den Sehenswürdigkeiten in Schwerin.
Schlachtermarkt
Vom Schlachtermarkt schauen wir auf die Rückseite des Altstädtischen Rathauses. Hier ertönt jeden Mittag um Punkt 12 Uhr das Lied von der “Herrn Pastor sien Kauh”. Auch der Brunnen in der Mitte des Schlachtermarktes erinnert an diese Geschichte.
Alter Garten
Im 17. und 18. Jhdt. befanden sich hier vor dem Schloss tatsächlich einige Gartenanlagen, doch nachdem der Schlossgarten angelegt worden war, wandelte sich der Platz zur “guten Stube” -Schwerins in repräsentativer Umgebung.
Da ist zum einen das Alte Palais. 1791 erbaut, beherbergt der Fachwerkbau heute Teile der Verwaltung des Landtages. Gegenüber steht das prächtige Kollegiengebäude, in dem sich die Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommerns mit Sitz der Ministerpräsidentin befindet. 1825 – 1834 wurde es unter anderem mit Vorschlägen des jungen Georg Adolph Demmler erbaut.
Mecklenburgisches Staatstheater
Dominiert wird der “Alte Garten” durch das Mecklenburgische Staatstheater, das 1886 eröffnet wurde. Im Zuschauerraum ist noch der originale prächtige Rokoko-Stuckdekor erhalten. Schwerin besitzt eine bis ins 16. Jhdt. zurückreichende Theatertradition.
Staatliches Museum
Der klassizistische Bau des Staatlichen Museums wurde 1882 fertiggestellt. Das Museum zeigt eine bedeutende Sammlung niederländischer Meister und Werke zeitgenössischer Künstler.
Schloss
Auf einer Insel im Schweriner See steht das Wahrzeichen der Stadt, die bedeutendste Sehenswürdigkeit in Schwerin: Das Schloss, Residenz der Mecklenburgischen Herzöge und heute Sitz des Landtages.Schon 965 muss die Insel besiedelt gewesen sein, schließlich ließ sie sich aufgrund ihrer Lage im See gut verteidigen. 1160 stand hier die Burg Zuarin des Obotritenfürsten Niklot. Nach Zerstörung und Wiederaufbau wandelte sich die Burg nach und nach zu einem Schloss. Im Auftrag Herzog Friedrich Franz II bekam das Schloss seine heutige Formnach Plänen Georg Adolph Demmlers. 1857 war der Umbau abgeschlossen.
Vom Hauptportal schaut Niklot auf die Stadt herab. Das Reiterdenkmal stellt den Obotritenfürsten dar, der 1160 bei der Eroberung der Burg durch Heinrich den Löwen fiel. Ein Blick in den Innenhof lohnt unbedingt. Seitlich liegen die Zugänge zum Sitzungssaal des Mecklenburg-Vorpommerschen Landtages, der seit 1990 hier tagt.
Seitlich um das Schloss herum befindet sich auf der Rückseite zum See und Schlossgarten hin die Orangerie, umgeben von Kolonnaden. Der Eingang daneben führt ins Schlossmuseum. Hier sind vor allem die prächtigen Räume des herrschaftlichen Wohnbereichs der herzoglichen Familie sowie der darüber liegende Thronsaal, die Bibliothek und die Ahnengalerie zu besichtigen. Wertvolle Stücke werden in der Porzellansammlung gezeigt.
Schlossgarten
Der Barockgarten ist über eine Brücke zu erreichen. Der französische Gartenarchitekt Jean legeay gestaltete ihn 1748 bis 1756. 14 Sandsteinplastiken antiker Götter schmücken die Ufer des Kreuzkanals. 1720 schuf sie Balthasar Permoser, ein Dresdner Bildhauer.
Bummeln Sie während Ihrer Städtereise durch die Altstadt von Schwerin. Unternehmen Sie einen Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Schwerin und besuchen Sie die Museen und Ausstellungen. In der Geschichte von Schwerin erfahren Sie einiges über frühen Anfänge und die Entwicklung der Residenzstadt zwischen den sieben Seen.
Foto Schweriner Schloss: Michael Reichelt auf Pixabay