Bonifatius, Bischöfe und Barock
Die Altstadt von Fulda und das Barockviertel von Fulda – beide liegen so nah beieinander, dass schon ein paar Schritte reichen, um von einer Welt in die andere zu kommen. Beeindruckende Fachwerkbauten, enge Gassen und der Markt prägen die Altstadt von Fulda. Die Welt der Bürger hat zwar durch die teilweise Zerstörung im Krieg einiges an alter Bausubstanz verloren, vieles ist aber restauriert oder konnte wieder aufgebaut werden. Die Pfarrkirche St. Blasius, das Alte Rathaus und das Mollenhauerhaus sind nur einige Beispiele.
Das Barockviertel, die Welt der Abtbischöfe und Fürstbischöfe, des Klosters und der Kirche, zeigt ein Ensemble prächtiger Barockbauten. Alle sind etwa zur gleichen Zeit in den Jahren nach 1700 entstanden und fast alle entstammen der Feder eines Baumeisters, Johann Dientzenhofers. Der berühmte Dom von Fulda, das Stadtschloss als Wohnsitz der Bischöfe und die Orangerie mit dem großen Festsaal sind nur die bekanntesten der barocken Bauwerke im Norden der Altstadt von Fulda. Heute dürfen aber auch die einfachen Bürger durch den großzügigen Schlossgarten zwischen Orangerie und Stadtschloss schlendern.
Barockviertel
Schenkungen haben das Kloster Fulda reich gemacht. Schon kurz nach der Gründung wurden die ersten Besitzungen überschrieben. Später gehörte dem Kloster Ländereien von Norditalien bis nach Ostfriesland. Schon die Ratgrr-Basilika, der Vorgänger des Domes, hatte gewaltige Ausmaße war dieses Kirchengebäude so baufällig, dass der Fürstabt Adalbert von Schleifras beschloss, nicht nur einen neuen Dom zu bauen, sondern gleich auch noch ein Schloss, einen Park, eine Orangerie, die Hauptwache und weitere Gebäude, alles im Stile des Barock. Für die wichtigsten Gebäude engagierte er den Baumeister Johann Dientzenhofer und ernannte ihn zum fürstäbtlichen Stiftsbaumeister.
Johann Dientzenhofer
Das Maurer- und Steinhauerhandwerk lernte Johann Dientzenhofer in Prag, später war er dort bei seinem älteren Bruder Christoph als Polier tätig. 1696 holte ihn sein Bruder Leonhard nach Bamberg, wo er auf dem Michelsberg arbeitete und eine Reise nach Italien antrat. Die Anregungen, die er unter anderem in Rom fand, ließ er auch in den Bau des Fuldaer Doms einfließen. Nach seiner Rückkehr trat er die Stelle in Fulda an und baute neben den Gebäuden im Barockviertel auch sein eigenes barockes Privathaus in der Rittergasse 4 in der Altstadt von Fulda.
Mittelalterliche Altstadt von Fulda
Nur ein paar Minuten vom barocken Fulda entfernt blieben große Teile der mittelalterlichen Altstadt erhalten. Restaurierte Fachwerkhäuser und idyllische Plätze laden zum Bummeln ein. In der lebhaften Altstadt von Fulda ist manches Kleinod zu entdecken. Vom Alten Rathaus wurde zum Beispiel die Fassade aufwändig restauriert, innen befindet sich ein Modehaus. Prächtige Fachwerkhäuser sind auch das Mollenhauerhaus oder das Geburtshaus des Nobelpreisträgers Ferdinand Braun neben dem Hexenturm. Sehenswert auch St. Severi, eine kleine gotische Kirche, die als Zunftkapelle der Wollweber erbaut wurde.
Bonifatius
Bonifatius wurde um 673 im englischen Crediton geboren und hieß eigentlich Wynfreth oder auf Deutsch Winfried. Der Mönch und Missionar erhielt während einer Pilgerreise nach Rom von Papst Gregor II. den Auftrag, den ungläubigen Völkern Germaniens das Christentum näherzubringen. Der später mit dem Beinamen „Apostel der Deutschen“ ausgezeichnete Bonifatius gründete mehrere Klöster – darunter Fulda – und führte die schon häufig mit dem christlichen Glauben in Berührung gekommene Bevölkerung unter das Dach der Kirche. Er starb in Friesland als Märtyrer, sein Leichnam wurde im Dom zu Fulda begraben.
Zentrale Lage
Lag Fulda zu DDR-Zeiten noch direkt im Zonenrandgebiet, profitiert es jetzt von der zentralen Lage mitten in Deutschland. Die Wirtschaft entwickelte sich dynamisch, Fulda ist Ausbildungszentrum, Universitätsstadt und Standort der Informationstechnologie. In der Altstadt von Fulda im Haus Kanalstraße 1b direkt neben dem Hexenturm wurde der Physiker und Nobelpreisträger Prof. Dr. Ferdinand Braun geboren. Er erfand die drahtlose Telegrafie und die Braunsche Röhre, ohne die die Entwicklung des Fernsehens undenkbar wäre.
Kongressstadt Fulda
Fulda hat sich als Kongressstadt einen guten Ruf erworben. Einerseits bietet die zentrale Lage einen großen Standortvorteil, die Stadt liegt verkehrsgünstig an A7 und A66 und ist optimal in das ICE-Netz der Bahn eingebunden. Andererseits wurden mit einem Kongresszentrum nah an der Altstadt von Fulda und weiteren Übernachtungsmöglichkeiten und Tagungsorten im Stadtgebiet optimale Voraussetzungen geschaffen.
Rund um Fulda
Einen Rundgang durch die Altstadt von Fulda könnte man jederzeit erweitern, denn rund um die Stadt liegen noch einige weitere sehenswerte Gebäude wie z.B. die Wiesenmühle, das Franziskanerkloster auf dem Frauenberg oder St. Andreas in Fulda-Neuenberg, eine 1023 geweihte romanische Kirche, die zwar teilweise barockisiert wurde, aber auch original erhaltene Teile, wie die viersäulige Hallenkrypta mit Malereien aus der Erbauungszeit.
Bummeln Sie während Ihrer Städtereise durch die Altstadt von Fulda und genießen Sie die wunderbaren Zeugnisse barocker Baukunst. Unternehmen Sie einen Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Fulda und besuchen Sie die Museen und Ausstellungen. In der Geschichte von Fulda erfahren Sie einiges über die Geschichte, von Bonifatius, den Bischöfen und Baumeistern.