Raffaels (B)Engel
Jeder hat sie schon irgendwo einmal gesehen, jeder kennt sie von Postkarten, von Seifenschalen oder Bonbondosen – die beiden verschmitzt dreinblickenden Unschuldsengel.
Aber wo kommen die eigentlich her, wer hat sie irgendwann einmal gemalt?
Zwei Engel auf Raffaels Madonna
Tatsächlich sind die beiden Puttenengel Teil eines berühmten Gemäldes, der „Sixtinischen Madonna“ von Raffael.
Raffael malte das Bild 1512. Es sollte ein Geschenk des Papstes werden für den Altar der Grabkirche des heiligen Sixtus in Piacenza. Der heilige Sixtus ähnelt in den Gesichtszügen dem Auftraggeber, dem Papst. Aber wer stand Modell für die Madonna? Man sagt, die Madonna wäre ein Bildnis von Raffaels Geliebter, einer römischen Bäckerstochter.
Solange blieb das Gemälde in Piacenza, bis Kurfürst August III, Sohn August des Starken, Kurfürst von Sachsen und König von Polen unbedingt einen echten Raffael für seine Gemäldesammlung haben wollte. Schon damals war das Gemälde nicht billig zu haben, er erstand das Bild für den Gegenwert eines kleinen Schlosses.
Irgendwann wurden dann besonders die beiden Engel von Raffael berühmt. Schon Anfang des letzten Jahrhunderts gab es in Chicago einen Schlachter, der mit zwei Schweinen in der Pose der Engel für sein Geschäft warb.
Heute begegnen wir den beiden Engeln von Raffael überall auf Papierservietten, Bettwäsche, Weihnachtskugeln oder Kaffeebechern.
Das Original, die „Sixtinische Madonna“ von Raffael aber hat einen Ehrenplatz in der Dresdner Sempergalerie, der Gemäldegalerie zwischen Semperoper und Zwinger.
Besuchen Sie die doch mal die Madonna und ihre Engelchen. Bummeln Sie während Ihrer Städtereise durch die Altstadt von Dresden und schwelgen Sie in barocker Baukunst. Unternehmen Sie einen Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Dresden und besuchen Sie die Museen und Ausstellungen. In der Geschichte von Dresden erfahren Sie einiges über die bewegte Geschichte und den allgegenwärtigen August den Starken.
„So wandelst du, dein Ebenbild zu schauen,
Das majestätisch uns von oben blickt,
Der Mütter Urbild, Königin der Frauen,
Ein Wunderpinsel hat sie ausgedrückt.
Ihr beugt ein Mann, mit liebevollem Grauen,
Ein Weib die Knie, in Demut still entzückt;
Du aber kommst, ihr deine Hand zu reichen,
Als wärest du zu Haus bei deinesgleichen…“
Wie das Bild selbst so schön und wunderbar in Sprache festgehalten. Das kann Goethe.
Vielen Dank für den so passenden Beitrag.