Ein Rundgang durch Stades Altstadt
Prächtige Häuser rund um den Hansehafen erzählen davon, wie die Anlage, die zu den ältesten Häfen in Nordeuropa zählt, über Jahrhunderte Stade geprägt hat. Die Gebäude, fast alle Fachwerkhäuser, gehören zu den schönsten Sehenswürdigkeiten in Stade. Besonders beliebt als Fotomotiv, wenn sie sich auch noch im Wasser des Hafenbeckens spiegeln.
Der Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Stade beginnt in der Salzstraße und führt durch die Altstadt bis zum Hansehafen, wo sich eine Pause in einem der Restaurants oder Cafés anbietet. Am Ende lohnt sich ein Besuch im Museum im Schwedenspeicher.
Salzstraße
Salz, für Mensch und Tier lebenswichtig, wurde in großem Stil auch als Mittel zur Konservierung, hauptsächlich von Fisch, benötigt. In der Salzstraße wurde das aus Lüneburg stammende Salz gelagert, bis es auf Schiffe weiterverladen wurde.
Ss. Cosmae et Damiani
Der ungewöhnliche Name dieser einen der beiden Hauptkirchen in Stade geht auf ein im 3. Jhdt. geborenes Zwillingspaar zurück, die als christliche Missionare im Jahr 303 hingerichtet wurden. Der Backsteinbau entstand im 13. Jhdt. Die Innenausstattung, die 1659 in Flammen aufging, wurde durch die barocke Innenausstattung ersetzt.
St. Wilhadi
Gleich neben der von den Grafen von Harsefeld im 11. Jhd.t gegründeten Siedlung gründeten die Bischöfe von Bremen eine eigene Siedlung mit der Kirche St. Wilhadi im Zentrum. Der älteste Teil der Kirche stammt aus dem 13. Jhdt. Beim Stadtbrand 1659 wurden Dach, Turm und die Inneneinrichtung zerstört, später aber wieder aufgebaut.
Die Barockorgel von 1736 von Erasmus Bielfeldt zählt zu den wichtigsten deutschen Orgeln aus der Zeit Johann Sebastian Bachs.
Freilichtmuseum auf der Insel
Das Freilichtmuseum auf der Insel ist eines der ersten seiner Art und wurde 1914 eröffnet mit dem Wiederaufbau eines Geestbauernhauses. Ein anderes Haus, das Altländer Haus mit Ställen, Lager und Wohnraum unter einem Dach ist ein typisches Bauernhaus aus dem Alten Land, dem Obstanbaugebiet rund um Stade an der Unterelbe in Niedersachsen.
Rathaus
Nach dem großen Stadtbrand 1659 bauten sich die Bürger Stades schon acht Jahre später dieses Rathaus im Stil Holländischer Renaissance. Stade stand zu dieser Zeit unter schwedischer Herrschaft, daher wird das Sandsteinportal von zwei Löwen gekrönt, die das schwedische Königswappen halten. Rechts und links davon wachen Prudentia, die Klugheit und Justitia, die Göttin der Gerechtigkeit. Über allem schwebt der Götterbote Merkur.
Hökerstraße
Höker bezeichnet im Niederdeutschen einen Kaufmann, und tatsächlich wurde die Straße von Anfang an von den Kaufleute zum Verkauf ihrer Waren genutzt, seit 1973 als Fußgängerzone. Und die Kaufleute zeigten ihren Wohlstand, indem sie ihre Häuser prächtig ausstatteten, wie zum Beispiel Nr. 29, das Hökerhus. Das mittelalterliche Haus hatte gerade 1650 die beeindruckende Fachwerkfassade bekommen, als neun Jahre später der Stadtbrand große Teile der Stadt zerstörte. Das Hökerhus aber blieb verschont.
Klein Venedig
Die Rosenstraße überquert die Schwinge über die Büttelsbrücke. Von hier aus fällt der Blick auf Stades “Klein Venedig”
Goebenhaus
In diesem Fachwerk-Doppelhaus aus dem 18. Jhdt. wurde August von Goeben 1816 geboren. Als preußischer General nahm er an mehreren Kriegen teil, zuletzt am Deutsch-Französischem Krieg 1870/71.
Bürgermeister-Hintze-Haus
Es ist wohl das prächtigste Gebäude am Hansehafen. 1621 erhielt das spätgotische Haus eine kunstvolle Fassade im Stile der Weserrenaissance. Das Gebäude ist allerdings ein 1933 mit Originalteilen errichteter Neubau, da das Haus wegen feuchter Grundmauern abgerissen werden musste.
Schwedenspeicher
Er gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Stade. Dabei sollte der Schwedenspeicher eigentlich in den 1960er Jahren abgerissen werden. Der Bauschutt wäre dann in den Hafen geschüttet worden, Parkplätze wären entstanden und die Autofahrer hätten nur wenige Schritte von ihrem Auto zur Innenstadt gehen müssen.
Am Ende fehlte für das ganze Bauvorhaben das Geld und außerdem kämpfte auch noch eine Bürgerinitiative für den Erhalt des Altstadtensembles.
Im Jahr 1645 während des 30-jährigen Krieges wurde Stade von der schwedischen Armee besetzt und die Stadt blieb schwedisch – bis 1712.
1705 wurde das Provianthaus direkt an der Wasserkante fertiggestellt und schon bald hieß es in der Bevölkerung nur Schwedenspeicher. Seit 1977 beherbergt der Schwedenspeicher das Stadt- und Regionalmuseum
Hansehafen
Schon um das Jahr 1000 wurde am Hang eines künstlich aufgeschütteten Hügels eine Hafenmole angelegt (Wasser Ost). Oben auf dem Hügel stand die Burg der Grafen von Harsefeld. Schon Mitte des 13. Jhdts. erhielt der Hafen eine heutige Form. 1259 wurde Stade das Stadtrecht verliehen. Damit waren alle in die Elbe einfahrenden Schiffe verpflichtet, eineinhalb Tage in Stade festzumachen und ihre Waren in der Stadt anzubieten.
Allerdings wurden im 15. Jhdt. die Schwinge und der Hansehafen für die immer größer werdenden Handelsschiffe zu klein und am Ende gewann Hamburg an Bedeutung als Handelsmetropole.
Die Tourist-Information befindet sich am Hafenende am Wasser West
Holzkran
Vorrichtungen zum Laden und Löschen der Schiffe im Hafen hat es wohl von Anfang an gegeben. Aber nichts davon überstand den Stadtbrand von 1659. Ein neuer Kran wurde 1661 errichtet, der mithilfe zweier durch Menschenkraft angetriebene Treträder betrieben wurde. Allerdings wurde er 1898 abgerissen und der Kran, der heute im Hansehafen zu sehen ist, wurde 1977 nach dem Vorbild des Lüneburger Krans neu aufgestellt.
Stadtwaage
Alle Waren, die über den Hafen nach Stade gelangten, mussten in der Stadtwaage gewogen und verzollt werden. In dem 1753 errichteten Gebäude der Stadtwaage befand sich anfangs noch ein großer von der Bürgerschaft genutzter Festsaal, in den 1970er Jahren wurden hier im Zuge der Sanierung Wohnungen eingebaut.
Bummeln Sie während Ihrer Städtereise durch die Altstadt von Stade. Unternehmen Sie einen Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Stade und besuchen Sie die Museen und Ausstellungen. In der Geschichte von Stade erfahren Sie einiges über die Anfänge und die Entwicklung der Hansestadt an der Unterelbe.