Besuch im Mittelalter
Für alle, die mittelalterliche Altstädte lieben, ist die Altstadt von Rothenburg ein Paradies. In den Gassen fühlen wir uns zurückversetzt in ehemalige Jahrhunderte. Die liebevoll und sachkundig restaurierten Altstadthäuser sind umgeben von einer fast vollständig erhaltenen Stadtmauer mit mächtigen Befestigungsanlagen. Selten ist eine Altstadt so vollständig erhalten und lässt uns eintauchen in vergangene Zeiten.
In den Anfangsjahren bald nach der Gründung kam die Stadt in den direkten Besitz des Kaisers. Dadurch gewann Rothenburg schnell an Bedeutung, die Bürger erreichten einen Wohlstand, der es ihnen erlaubte, ihre Stadt, das Rathaus, die Kirchen und ihre eigenen Häuser reich auszustatten.
Später im 30-jährigen Krieg wird die Altstadt von Rothenburg zwar einigermaßen von Plünderung und Zerstörung verschont – angeblich trug der „Meistertrunk“ maßgeblich zur Rettung bei – aber die Stadt verfiel in provinzielle Bedeutungslosigkeit. Das heißt, es fehlte einfach das Geld, um die alten Gebäude abzureißen und durch neue zu ersetzen.
Gerade rechtzeitig vor dem endgültigen Zerfall entdeckten die ersten Reisenden die Schönheit der Altstadt von Rothenburg. Die ersten Touristen brachten etwas Geld in die Stadt und Rothenburgs Bürger erkannten, dass der Erhalt ihrer mittelalterlichen Bauwerke ihr größtes Kapital sei.
Das Ende rettete das die Stadt im 2. Weltkrieg sogar vor der Zerstörung durch die Fliegerangriffe. Ein amerikanischer General erinnerte sich daran, wie seine Mutter von der Schönheit der Altstadt von Rothenburg schwärmte und erließ den Befehl, Rothenburg zu verschonen.
Entlang der ältesten Stadtmauer
Knapp 1½ Kilometer lang ist der Weg entlang der älteren Stadtmauer, der den frühesten Teil der Altstadt von Rothenburg einschließt. Vom Markusturm und dem Röderbogen geht es entlang des Stadtgrabens durch die Pfaugasse und die Judengasse links in die Klingengasse und durch die Klostergasse zum Burgtor. Von dort durch die Burggasse an der Stadtmauer entlang wieder zur Straße Alter Stadtgraben.
Entlang der Befestigungsanlagen
Dieser Weg führt rund um die neuere Altstadt von Rothenburg und ist mit etwa 3½ Kilometer schon etwas länger. Er dauert etwa 1 Stunde. Egal wo Sie starten, halten Sie sich immer möglichst entlang der Stadtmauer oder wandern Sie ein Stück den Wehrgang entlang. Von Tor zu Tor geht es dann rund um die Altstadt von Rothenburg vorbei am Burgtor, am Kobolzeller Tor, am Rödertor und am Galgentor zum Klingentor und wieder zum Burgtor.
Der Meistertrunk
Dreizehn Schoppen Wein, immerhin 3¼ Liter, soll der Altbürgermeister Nusch in einem Zug auf Ex geleert haben, um vier Rothenburger Ratsherren zu retten. So heißt es jedenfalls in einer alten Geschichte aus dem 30-jährigen Krieg.
Kurz nachdem der schwedische König Gustav-Adolf die Stadt verlassen hatte, griff der katholische Feldherr Tilly mit seinen Truppen an. Heftige Kämpfe tobten an den Stadtmauern rund um die Altstadt von Rothenburg. Erst nachdem ein Pulverturm explodierte, ergaben sich die Bürger und ließen den wütenden Tilly ein, der zur Strafe für den Widerstand vier Ratsherren hinrichten lassen wollte. Um die Situation zu entspannen, wurde ein mächtiger, dreizehn Schoppen Wein fassender Humpen Wein herumgereicht, worauf der Feldherr erklärte, er werde Gnade walten lassen, wenn einer den Humpen in einem Zug leeren könne. An diesem 30. Oktober 1631 trat der ehemalige Bürgermeister Nusch hervor und es gelang ihm tatsächlich, diese Menge Wein in einem Zug herunter zu kippen.
Viele Jahre später, 1881, verewigte der Volksdichter Adam Hörbiger diese Begebenheit in einem Theaterstück, das auch heute noch in historischen Kostümen zur Aufführung kommt. Wie es dem mutigen Ex-Bürgermeister nach diesem Meistertrunk in den nächsten Tagen erging, ist allerdings nicht überliefert.
Weihnachtszeit in Rothenburg
Vor solch romantischer Kulisse wie in der Altstadt von Rothenburg wird natürlich gerade ein Besuch des Weihnachtsmarktes zu einem unvergesslichen Erlebnis. In der ganzen Stadt breitet sich weihnachtliche Atmosphäre aus, in den beleuchteten Straßen wird Rothenburg zu einem Wintermärchen.
Und wer von Weihnachten gar nicht genug bekommen kann, der kann das ganze Jahr über selbst im Sommer die Weihnachtswelt mit dem Weihnachtsmuseum in der Herrngasse besuchen.
Bummeln Sie während Ihrer Städtereise durch die Altstadt von Rothenburg und besichtigen Sie die sehenswerten Straßen und Häuser dieser romantischen Stadt. Unternehmen Sie einen Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Rothenburg und besuchen Sie die Museen und Ausstellungen. In der Geschichte von Rothenburg erfahren Sie einiges über die Geschichte dieser einst bedeutenden Stadt.