Rothenburg Reichsstadt
Die Geschichte von Rothenburg ob der Tauber zeigt ganz deutlich, wie unterschiedlich sich einzelne Städte entwickeln und wie ihr Erscheinungsbild davon geprägt wird.
In der frühen Geschichte von Rothenburg bagann die Stadt als wichtige Reichsstadt, in der der Kaiser Hof hielt. Nach dem 30-jährigen Krieg aber versank die Stadt in die Bedeutungslosigkeit. Doch in Zeiten, in denen das Geld für große Investitionen fehlt, bleibt die alte Bausubstanz erhalten. Das lockte dann nicht nur den Fremdenverkehr nach Rothenburg, die Schönheit der Stadt rettete sie sogar vor der völligen Vernichtung im 2. Weltkrieg.
ca. 1080
Wo oberhalb der Tauber der Bergsporn „Essigkrug“ in das Tal hineinragt, gründen die Grafen von Comburg-Rothenburg eine Burg.
1108
Als der letzte Graf von Rothenburg, Heinrich, starb, vermacht er seinen gesamten Besitz mitsamt der Burg dem Kloster Comburg. Aber Kaiser Heinrich V erkennt die Schenkung nicht an.
1116
Stattdessen belehnt er seinen Neffen Konrad aus der Familie der Hohenstaufen mit der Rothenburg. Damit beginnt die Geschichte von Rothenburg als Reichsstadt.
1137
Konrad wird deutscher König und Kaiser Konrad III. Er hält in Rothenburg Hof und lässt die Reichsburg errichten.
1152
Friedrich Barbarossa wird Nachfolger Konrad III.
Rothenburg wird Stadt
1172
Aus Burg und Burgsiedlung wird die Stadt Rothenburg mit Befestigungsring, Marktplatz, einer Stadtkirche und zwei Klöstern.
1204
Der Befestigungsring wurde schnell zu klein und die Stadt begann mit dem Bau der noch heute bekannten Stadtmauer.
1274
Rothenburg wird freie Reichsstadt.
1356
Die Reichsburg und die alte Rothenburg werden durch ein Erdbeben zerstört.
1408
Rothenburg erlebt eine expansive Phase unter Bürgermeister Heinrich Toppler, der 1408 seinen eigenen und den Ränkespielen konkurrierender Familien zum Opfer fällt, verhaftet wird und im Verlies stirbt.
1520
Alle Juden werden aus der Stadt vertrieben. Synagoge und Friedhof werden zerstört.
Reformation
1525
In der Geschichte von Rothenburg wechselt die Stadt mehrfach die Religionszugehörigkeit. Im Zuge der Bauernkriege galt Rothenburg zeitweilig als evangelisch, wurde am Ende aber wieder katholisch.
1544
Auf Beschluss des Rates wird Rothenburg evangelisch.
30-jähriger Krieg
1608
Zusammenschluss mit anderen evangelischen Fürsten und Städten zur Union.
1631
Rothenburg muss sich der Kaiserlichen Heer unter Tilly ergeben. Nacheinander besetzen und beherrschen wieder Gustav Adolf von Schweden, der kaiserliche Feldherr Piccolomini, die französischen Truppen unter General Turenne und der Fürst von Durlach die Stadt.
1648
Die verarmte Stadt muss noch einmal 50.000 Gulden Kriegslast zahlen. Durch den Krieg und Seuchen hat sich die Bevölkerungszahl halbiert. I)n der Geschichte spielt Rothenburg kaum noch eine Rolle. Politisch wie wirtschaftlich bleibt Rothenburg von da an provinziell.
1802
Rothenburg wird Bayern angegliedert.
Besuchermagnet
1873
Anschluss an das Eisenbahnnetz. Gleichzeitig gewinnt der Fremdenverkehr an Bedeutung.
1898
Der Verein „Alt-Rothenburg“ wird gegründet. Er setzt sich für den Erhalt und die Pflege des historischen Stadtbildes ein.
1945
Am 31. März 1945 vernichtet ein Bombenangriff Teile der Stadt. Ein amerikanischer General, der sich an die Berichte seiner Mutter über die Schönheit der Stadt erinnerte, verhindert aber weitere Zerstörungen. Nach dem Krieg wird die Stadt im alten Stil wieder aufgebaut.
Bummeln Sie während Ihrer Städtereise durch die Altstadt von Rothenburg und besichtigen Sie die sehenswerten Straßen und Häuser dieser romantischen Stadt. Unternehmen Sie einen Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Rothenburg und besuchen Sie die Museen und Ausstellungen. In der Geschichte von Rothenburg erfahren Sie einiges über die Geschichte dieser einst bedeutenden Stadt.
Foto oben: Thomas Max Müller pixelio.de