Der Trompeter von Säckingen
Die Geschichte vom Trompeter von Säckingen beginnt einige Jahre nach dem 30-jährigen Krieg. In Säckingen verliebt sich ein Bürgersohn und Trompeter in eine junge Adelige. Auch wenn sie die Liebe erwiderte, so stand doch der hohe Standesunterschied zwischen ihnen. So nahm der Bürgersohn Abschied und zog nach Rom, wo er nach einiger Zeit vom Papst in den Adelsstand erhoben wurde. Am Ende konnte er in der Heimatstadt seine große Liebe doch heiraten.
Die Geschichte, die Joseph Victor von Scheffel 1853 schrieb, wurde ein Welterfolg. Zeitweilig gehörte „Der Trompeter von Säckingen“ zu den meistgelesenen Büchern in Deutschland. Es erschien in anderen europäischen Ländern und sogar in den USA. 1884 wurde in Leipzig die gleichnamige Oper aufgeführt. Victor Ernst Nessler komponierte sie nach der Geschichte von Scheffel.
Den Trompeter Franz Werner Kirchhofer und die adlige Geliebte Margaretha alias Maria Ursula von Schönau gab es wirklich im 17. Jhdt. in Bad Säckingen. Nur war der Kirchhofer kein Trompeter und ging auch nicht nach Rom. In Wirklichkeit heirateten beide trotz aller Widerstände in der Ferne, kamen zurück in die Heimatstadt und wurden anerkannte Bürger. Franz Werner Kirchhofer wurde Kaufmann und Ratsherr. Gemeinsam hatten sie fünf Kinder.
Joseph Victor von Scheffel
Joseph Victor von Scheffel, 1826 in Karlsruhe geboren, studierte erst Jura in München, Heidelberg und Berlin, aber seine Leidenschaft gehörte der Kunst. Als Doktor der Rechte in verschiedenen Ämtern tätig, widmete er sich nebenbei der Malerei, entdeckte aber auf einer Reise nach Rom seine Begeisterung fürs Schreiben.
Da er kurz vorher, 1850 und 1851 in Säckingen wohnte, erinnerte er sich an eine alte Geschichte aus der Stadt, die er in dem Versepos „Der Trompeter von Säckingen“ verarbeitete. Auch seine unglückliche Liebe zu seiner Cousine Emma spiegelt sich in dem Werk wider.
Scheffel gilt als typischer Vertreter des Biedermeier, der, trotz dem er im Revolutionsjahr 1848 als Sekretär an der Frankfurter Nationalversammlung in der Paulskirche teilnahm, in sozialen Fragen eher für das Recht des Stärkeren eintrat und soziale Reformen ablehnte.
Schloss Säckingen
Das Schloss Säckingen, in dem Maria Ursula von Schönau aufwuchs, wird auch Schloss Schönau oder das Trompetenschlösschen genannt. Hans Kaspar von Schönau ließ es zwischen 1600 und 1680 errichteten. Nachdem das Schloss zeitweilig als Brauerei genutzt wurde, übernahm 1928 die Stadt Bad Säckingen das Gebäude. In den Räumen wurde unter anderem ein Trompetenmuseum eingerichtet in dem Trompeten aus vier Jahrhunderten zu sehen sind.
Heute wird Bad Säckingen nach dem Erfolgsroman „Der Trompeter von Säckingen“ auch Trompeterstadt genannt. Bei öffentlichen Auftritten spielt ein Trompeter das Lied „Behüt dich Gott“ aus der Oper. Nehmen Sie doch einmal an einer Führung durch die Altstadt von Bad Säckingen mit dem Trompeter von Säckingen teil.
Bummeln Sie während Ihrer Städtereise durch die Altstadt von Bad Säckingen machen Sie über die längste überdachte Holzbrücke Europas einen Abstecher in die Schweiz. Unternehmen Sie einen Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Bad Säckingen und besuchen Sie die Museen und Ausstellungen. In der Geschichte von Bad Säckingen erfahren Sie einiges über die Geschichte dieser Stadt.