Ein Rundgang durch Heidelbergs Altstadt
Heidelberger Bergbahn
1,5 Kilometer ist die Strecke lang, gut 430 Höhenmeter überwinden die beiden Abschnitte zusammen, 1890 eröffnet, fährt sie seit 1907 elektrisch. Damit ist die Heidelberger Bergbahn eine der längsten Bergbahnen Deutschlands. Mehr als eine Million Fahrgäste im Jahr genießen die Fahrt hinauf zum Schloss und viele fahren noch weiter hoch bis auf den Königstuhl.
Heidelberger Schloss
Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Heidelberg gehört natürlich das Schloss. Mehr als eine Million Besucher zählt die majestätisch über der Altstadt thronende Sehenswürdigkeit. Das Schloss an sich ist aber eigentlich eine Ruine, zerstört 1693 im Pfälzischen Erbfolgekrieg. Anfang des 19. Jhdts. entdeckten die Romantiker die Ruine. Romantische Bilder und Zeichnungen machten das Schloss weithin bekannt und entfachten das touristische Interesse.
Kurfürst Ruprecht III (reg 1398 – 1410) baute die Burg am Berg zu seinem Herrschaftssitz aus. Nach einigen Erweiterungen ließ Kurfürst Friedrich II (reg. 1544-1556) die Gebäude zu einem Renaissanceschloss umbauen. Auch die Nachfolger erweiterten das Schloss bis es aber im 30-jährigen Krieg 1622 von General Tilly eingenommen wurde. Es wurde dann noch einmal zurückerobert, aber 1693, als der französische König Anspruch auf die Kurpfalz erhob, endgültig zerstört.
Jahre später verhinderten zwei Blitzschläge den Wiedereinzug des Kurfürsten. Teile des Schlosses wurden als Steinbruch verwendet.
Rundgang durch das Schloss
Der Eingang zu Schloss und das Besucherzentrum befinden sich gleich neben der Bergstation „Schloss“ der Bergbahn. Ein Stopp im Stückgarten lohnt sich. Der Weg wird belohnt durch einen herrlichen Ausblick auf die Altstadt mit ihren Sehenswürdigkeiten von Heidelberg.
Die steinerne Brücke führt in den Schlosshof, um den sich die Palastgebäude aus den verschiedenen Bauperioden gruppieren. Auf der linken Seite schließt sich an den Ruprechtsbau und den Bibliotheksbau der Frauenzimmerbau an mit dem Königsaal , dem großen Festsaal. Geradeaus an der Nordseite zeigt der Friedrichsbau seine prachtvolle Fassade. Die Schlosskapelle im Erdgeschoss wird heute gern für Hochzeiten genutzt.
Heidelberger Fass
Dass die Fürsten echte Weinkenner waren – zumindest was die Quantität betrifft – beweist der Weinkeller, zu dem die Treppen links vom Friedrichsbau herunterführen. Hier stehen wir vor der wohl Ungewöhnlichsten der Sehenswürdigkeiten von Heidelberg. Das Heidelberger Fass, ein riesiges Holzfass, fasst 219.000 Liter. Auf der Fläche oben auf dem Fass wurde früher gefeiert und getanzt. Nach drei Vorgängerfässern, die zum Teil nicht ganz dicht waren, stammt dieses vierte, größte Fass aus dem Jahre 1752. Aber nach nur drei Füllungen leckte auch dieses und wurde seitdem nicht mehr zur Weinlagerung genutzt.
Großer Altan
Wer rechts am Friedrichsbau den Durchgang wählt, kommt zum Altan, der Schlossterrasse. Der Blick von hier auf auf die Stadt und die Sehenswürdigkeiten von Heidelberg ist bei guter Sicht fantastisch.
Ottheinrichsbau
Rechts an den Friedrichsbau schließt sich der gläserne Saalbau an und an diesen der Ottheinrichsbau, der größte Palast des Schlosses und eines der schönsten deutschen Renaissancebauwerke. Im Ottheinrichsbau sowie in dem sich anschließenden Ludwigsbau und im Apothekenturm befindet sich das Deutsche Apothekenmuseum.
Schlossgarten
Wer jetzt noch Lust auf Natur hat, der mag durch den ausgedehnten Schlossgarten lustwandeln. Einige Teile wurden restauriert, im Großen und Ganzen aber wurde der Garten der Romantik wegen der Natur überlassen.
Zurück nach unten in die Altstadt führt einmal der Fußweg zuerst durch den Schlossgarten, wer nicht so gut zu Fuß ist, kann aber auch die Bergbahn nehmen. Die erste der Sehenswürdigkeiten in Heidelberg in der Altstadt finden wir am Karlsplatz.
Palais Boisserée
1705 erbaut, wurde das ursprüngliche Kanzleigebäude Anfang des 19. Jhdts. im klassizistischen Stil renoviert. Die Brüder Boisserée stellten hier ihre bedeutende Kunststammlung, größtenteils frühniederländische Maler aus. Später diente die Sammlung als Grundstock für die Alte Pinakothek in München.
Mariensäule
Als Zeichen der Gegenreformation wurde die Mariensäule 1718 auf dem Kornmarkt errichtet. 1830 wurde die Marienfigur zum Brunnen umgestaltet. Das Original der Figur steht im Kurpfälzischen Museum.
Haus zum Ritter
Dieser prächtige Bau gegenüber der Heiliggeistkirche ist nicht nur das älteste erhaltene Bürgerhaus in Heidelberg, sondern besitzt auch die schönste Renaissancefassade. Seit 1703 befindet sich hier das Gasthaus „Zum Ritter“.
Rathaus
Nach den Zerstörungen im Pfälzischen Erbfolgekrieg bekam Heidelberg dieses neue Rathaus mit großem Balkon und kurfürstlichem Wappen. Jeweils fünf Minuten vor 12, vor 16 und vor 19 Uhr ertönt das Glockenspiel.
Heiliggeistkirche
Prächtig erhebt sie sich über dem Marktplatz, der rote Sandstein aus dem Neckartal und der 82 Meter hohe Turm verleiht ihr ein imposantes Aussehen. 1398 wurde mit dem Bau der gotischen Heiliggeistkirche begonnen und ähnlich wie die wechselvolle Geschichte Heidelbergs wurde auch sie ein Spielball der Konfessionen. Zuerst katholisch wurde sie nach der Reformation evangelisch. Im 30-jährigen Krieg wieder katholisch genutzt, verlangten im Pfälzischen Erbfolgekrieg beide Konfessionen nach ihr. Also zog man 1706 eine Mauer durch das Gotteshaus und legte zu beiden Seiten einen Zugang, ein Portal im barocken Stil an. Erst 1936 übergaben die Katholiken ihren Teil der evangelischen Kirche.
Die Emporen in den Seitenschiffen dienten im Mittelalter als Lesesaal der Universität und als eine der bedeutendsten mittelalterlichen Bibliotheken, der Bibliotheka Palatina. Zu den Schätzen gehörte der „Codex Manesse“, eine handschriftliche Sammlung mittelhochdeutscher Liedtexte und Gedichte, geschmückt mit kunstvollen Illustrationen. Der Codex Manesse ist heute das wertvollste Stück, das in der Universitätsbibliothek aufbewahrt wird.
Jesuitenkirche
Mitte des 18. Jhdts. wurde diese Kirche der Jesuiten im barocken Stil gebaut. Der Orden der Jesuiten galt als die Speerspitze der Gegenreformation. Über den Portalen zeigen die Skulpturen den Ordensgründer Ignatius von Loyola und den heiligen Franz Xaver, in der Mitte Jesus mit der Weltkugel. Innen befindet sich der Eingang zum Museum für sakrale Kunst und Liturgie.
Universitätsplatz
Universitätsplatz, Universität und Universitätsmuseum bilden einen weiteren zentralen Punkt in Heidelberg. Unter dem Platz befand sich einst die erste Universität Heidelbergs. Hier verteidigte auch Martin Luther seine Thesen. 1693 zerstörten die Franzosen das Gebäude und machten einen Exerzierplatz daraus. Heute gehört die neue Universität aus der Barockzeit an der Nordseite zu den Sehenswürdigkeiten von Heidelberg. Sehenswert die Alte Aula, das Universitätsmuseum und der Karzer.
Karzer
Vom langen Leiden unzähliger Studenten erzählen die vielen Tausend Graffiti im Karzer. In der Arrestzelle wurden auffällige Studenten mal einen Tag, mal einen ganzen Monat inhaftiert. Zu den Vergehen zählten schon Ruhestörung oder ungebührliches Benehmen, aber auch Diebstahl, nicht genehmigte Duelle, die Belästigung ehrbarer Jungfrauen oder Nacktbaden im Neckar.
Alte Brücke
Sie zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Heidelberg, die Alte Brücke, die eigentlich Karl-Theodor-Brücke heißt. Auch sie wurde mit dem roten Sandstein aus dem Neckartal gebaut und führt seit 1788 mit rund 200 Metern Länge und sieben Metern Breite über den Fluss. Wie schon vor Jahrhunderten gilt die Brücke bzw. ihre hölzernen Vorgängerbauten auch heute als Treffpunkt und Flaniermeile für die Heidelberger und ihre Gäste. Eine Statur zeigt den Erbauer, Kurfürst Karl-Theodor.
Brückentor
Von den beiden Brückentoren steht nur noch das Tor am südlichen Ende. Im östlichen Turm führt eine Treppe zu einer kleinen Wohnung, in der sich früher bekannte Dichter und Denker wie Hans-Magnus Enzensberger, Jürgen Habermas, Peter Rühmkorf, Ernst Bloch und andere trafen.
Brückenaffe
Wie wäre es mit einem Portrait mit Affengesicht. lassen Sie sich doch mal mit dem Kopf im 1979 aufgestellten Brückenaffen fotografieren.
Bummeln Sie während Ihrer Städtereise durch die Altstadt von Heidelberg und genießen Sie die Altstadt. Unternehmen Sie einen Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Heidelberg und besuchen Sie die Museen und Ausstellungen. In der Geschichte von Heidelberg erfahren Sie einiges über die Geschichte der romantischen Stadt am Neckar.
Foto oben: phaidros pixabay.com/de