Runde Bögen, dicke Mauern
Wuchtige Mauern, breite Säulen und vor allem die Rundbögen und Rundbogenfenster – so wurde vor gut 1000 Jahren gebaut. Es ist die Zeit der Romanik. Die erste europäische Kunst- und Architekturepoche dauerte vom 10. bis zum 12. Jahrhundert. Die Straße der Romanik erweckt diese Zeit zum Leben.
Man könnte diese Zeit auch als Geburtsstunde “Deutschlands” bezeichnen. Es wird berichtet, dass dem Herzog von Sachsen, Heinrich I, in Quedlinburg die Königswürde angetragen worden sein soll. Mit ihm bestieg 912 erstmals ein Sachse den Thron des ostfränkischen Reiches und dessen Sohn Otto brachte es später als Otto der Große sogar zum Kaiser.
Und Otto der Große machte Magdeburg zu seiner “Hauptstadt”. Die Region rund um Magdeburg entwickelte sich zu dieser Zeit zu einem politischen und kulturellen Zentrum Europas, wovon noch viele prächtige Bauten, Kirchen, Klöster und Burgen als bedeutende Beispiele romanischer Baukunst zeugen.
Für insgesamt 88 Bauwerke in Sachsen-Anhalt wurde 1993 die “Straße der Romanik” ins Leben gerufen, die auf einer nördlichen und einer südlichen Route die Sehenswürdigkeiten verbindet. In den vielen malerischen Städten und Dörfern lässt sich die mittelalterliche romanische Architektur entdecken.
Die romanischen Baudenkmäler in Sachsen-Anhalt
Magdeburger Dom
Der Dom St. Mauritius und Katharina beruht auf einer Gründung Ottos des Großen. Später wurde die Kirche allerdings in gotischem Stil neu erbaut. Trotzdem ist aber zum Beispiel der spätromanische Kreuzgang erhalten.
Naumburger Dom
Der Dom in Naumburg, UNESCO Weltkulturerbe seit 2018, ist bekannt für seine berühmten Stifterfiguren, besonders der Uta von Naumburg.
Altstadt Quedlinburg
Auch die Quedlinburger Altstadt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. In der Fachwerkstadt finden sich einige romanische Bauten wie die Stiftskirche St. Servatius oder die Basilika St. Wiperti.
Merseburger Dom
Teile des Querschiffes und die Hallenkrypta gelten als Beispiele romanischer Baukunst. Darüber hinaus sind viele Kunstschätze zu besichtigen.
Halle
Burg Giebichenstein
Foto: Dguendel, Wikimedia
Burg Giebichenstein
Havelberg
Der mächtige Dom St. Marien von 1150 thront über der Stadt.
Halberstadt
Die Moritzkirche ist romanischen Ursprungs. Darüber hinaus sind im sehenswerten Dom romanische Bildteppiche und romanische Fenstermalereien zu besichtigen.
Burg Falkenstein
Mittelalterliche Burg im Harz.
Königspfalz Tilleda
Im Freilichtmuseum Königspfalz Tilleda wurden Teile der Mittelalterlichen Pfalz rekonstruiert.
Querfurt
Große Burg in gutem Zustand erhalten.
Jerichow
Das romanische Kloster Jerichow geht auf ein ehemaliges Prämonstratenser−Chorherrenstift zurück.
Mehr Informationen unter Straße der Romanik.