Ein Rundgang durch Tangermünde
Unser Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Tangermünde führt uns von einem Stadttor durch die Stadt zum gegenüberliegenden Tor und bis zur Burg. Zwischendurch lassen wir uns von der Böschungsmauer zur Tangermündung hin beeindruckenden. Die Sehenswürdigkeiten in Tangermünde liegen dicht beieinander, die Entfernungen sind gering. So sind es innerhalb der Stadtmauer vom Neustädter bis zum Hünerdorfer Tor in Längsausrichtung nur gut 600 Meter und die Burg schließt sich gleich an.
Rund um die Stadt sind ausreichend Parkmöglichkeiten vorhanden. Wir beginnen den Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Tangermünde im Süden am Neustädter Tor.
Neustädter Tor
Das südliche Stadttor, das Neustädter Tor wird von einem eckigen Turm aus dem Jahre 1300 und einem runden Turm mit Wehrgang von 1450 eingerahmt. Die Durchfahrt führt durch einen Spitzbogen mit darüber liegendem Wehrgang. Backsteinornamente und Putzblenden schmücken das Tor, das zu den schönsten Backsteintoren Norddeutschlands gehört.
Die Wappen an der Außenseite wurden 1897 eingefügt und sind die Wappen des Preußischen Königs, des Deutschen Reiches von 1871, das Wappen der Stadt Tangermünde, das des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und das Wappen Brandenburgs.
Nikolaikirche
Dem Schutzpatron der Kaufleute und Reisenden wurde die um 1200 erbaute Nikolaikirche gewidmet, die an die Innenseite des Neustädter Tors angeschlossen ist und auch zur Verteidigung diente. Im Zuge der Reformation verlor die Kirche ihre Bedeutung, diente verschiedenen Verwendungen, heute befindet sich in den alten Gemäuern das Restaurant „Zecherei“.
Rathaus
Während die Burg politisch im 15. Jhdt. an Bedeutung verlor, begann in der Stadt ein wirtschaftlicher Aufschwung. Besonders deutlich zeichnet sich das am Bau des neuen Rathauses ab. In dem repräsentativen Bau von 1430 stellten die Ratsmitglieder ihren neuen Reichtum demonstrativ zur Schau mit einer prächtigen 24 Meter hohen Schmuckfassade. Das Rathaus wird als Wahrzeichen der Stadt Tangermünde angesehen.
Die Innenräume werden von einem starken achteckigen Mittelpfeiler und aufwändig kunstvollen Deckengewölben getragen.
Wir setzen unseren Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Tangermünde fort, indem wir die Marktstraße Richtung Tanger gehen und durch die Stadtmauer hindurch die Uferpromenade betreten.
Stadtmauer
Die Stadtmauer rund um Tangermünde mit einer Gesamtlänge von etwa 1800 Metern ist fast vollständig erhalten. Besonders beeindruckt die Mauer zur Elbe hin, wo sie gleichzeitig die Böschungsmauer darstellt. Sechs Wehrtürme schützten die Stadt zur Wasserseite hin. Durchbrochen wird die Mauer von einigen engen, nur zu Fuß begehbaren Durchlässen, zum Beispiel dem Steigberg.
Um 1200 errichtet und im 14. Jhdt. verstärkt, wurde die Stadtmauer unter Kaiser Wilhelm II aufwändig restauriert.
Unser Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Tangermünde führt uns durch die Roßpforte zurück in die Altstadt.
Roßpforte
Um 1200 wurde die erste Stadtmauer errichtet, die dann im 14. Jhdt. verstärkt und ausgebaut wurde, ganz in Backstein. Die Roßpforte bildet das Stadttor zur Elbseite hin. Über die zur besseren Verteidigung verwinkelte Roßfurt, einem über 100 Meter langer Hohlweg, konnten Pferd und Wagen von der erhöht liegenden Stadt hinunter zum Hafen an der Tangermündung kommen oder in die Stadt hinein. Ein quadratischer Turm wacht über der Einfahrt, die durch ein Fallgitter gesichert werden konnte.
Stephanskirche
Von welcher Seite man auch auf Tangermünde blickt, schon von weitem fällt die Stephanskirche sofort ins Auge. 1188 wurde sie als romanische Backsteinkirche geweiht. Wie üblich bildeten Lang- und Querhaus ein Kreuz. Als 1334 die Stephanskirche zu einer gotischen Hallenkirche umgebaut und erweitert wurde, richtet sich die neue Breite nach der Ausdehnung des Querschiffes. Aber erst 1405 wurde der Dachstuhl errichtet.
Von den Doppeltürmen wurde nur der Nordturm hochgebaut, für den Südturm fehlten die Mittel. Der Nordturm fiel dann beim Stadtbrand 1617 samt seinen Glocken dem Feuer zum Opfer und fast 100 Jahre später erhielt er eine neue Haube, diesmal in barockem Stil.
Auch die Innenausstattung stammt aus der Zeit des Barock. Weltberühmt wurde die Scherer-Orgel aus dem Jahr 1624, die zu den zehn wertvollsten historischen Orgeln Europas zählt.
Hünerdorfer Tor
Durch das Hünerdorfer Tor führte es von Norden her in die Stadt hinein. Heute ist noch der 24 Meter hohe Wehrturm zu sehen, der auch Eulenturm genannt wird. Vor dem Hünerdorfer Tor in Hünerdorf lebte eine slawischstämmige Bevölkerung, die als Abgabe an die Burg Hühner abgeben musste. 1457 kaufte Tangermünde das Dorf von Markgraf Friedrich und machte es zur Vorstadt, heute die Hünerdorfer Straße.
Auf unserem Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Tangermünde besuchen wir noch die Burg, die im Mittelalter eine der bevorzugten Residenzen der Landesherren war.
Burg
Von der einst stolzen Burganlage ist heute noch der Kapitelturm, die Kanzlei und die Ringmauer erhalten.
Gefängnisturm
Um 1480 wurde der Turm zur Sicherung der Burganlage errichtet. Als Gefängnis diente er aber erst im 18. Jhdt.
Kanzlei
Ursprünglich im 14. Jhdt. als Tanzhaus erbaut, fanden hier die Feste auf der Burg statt. Spätestens ab 1652 diente das Tanzhaus aber als Schreiberei und wird seitdem als Kanzlei bezeichnet. 1990 wurde es vollständig saniert.
Kapitelturm
Ca. 50 Meter hoch weist der Kapitelturm schon von weitem sichtbar auf die Burg. Der Wohnturm überstand die Zerstörungen im 30-jährigen Krieg und diente später als Getreidespeicher.
Schloss
Schon Karl IV baute sein Schloss auf der Burg neben dem Hradschin in Prag als zweite Residenz. Im 30-jährigen Krieg aber wurde es von schwedischen Truppen 1640 zerstört.
1699 ließ der preußische König Friedrich I das Schloss als Barockschloss wieder aufbauen. Im Schloss können Sie heute selbst übernachten. Es beherbergt ein Hotel mit Restaurant.
Bummeln Sie während Ihrer Städtereise durch die Altstadt von Tangermünde und bewundern Sie die alte beeindruckende Stadtmauer und die prächtige Backsteingotik. Unternehmen Sie einen Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Tangermünde und besuchen Sie die Museen und Ausstellungen. In der Geschichte von Tangermünde erfahren Sie einiges über die Geschichte der Hansestadt an der Elbe.