Renaissance – Wiedergeburt der Antike
Mit der Renaissance, mit der Erfindung des Buchdrucks, der Entdeckung Amerikas, der Reformation beginnt die Welt sich zu verändern. Leonardo da Vinci, Michelangelo, William Shakespeare und Albrecht Dürer, Erasmus von Rotterdam und Martin Luther, sie alle schufen große Kunstwerke in einem ganz neuen Stil, forschten, philosophierten oder veränderten die Welt. Mit der Renaissance im 15. und 16. Jhdt. beginnt die Neuzeit.
Dabei begann die Renaissance (französisch = Wiedergeburt) eigentlich mit der Wiederentdeckung der Antike. Die Kultur der Griechen und Römer diente als Vorbild für Architektur, Kunst, Kultur und Geisteswissenschaften. Die Welt des Mittelalters, namentlich die Gotik, wurde als primitiv und barbarisch empfunden und galt als überwunden.
Architektur der Renaissance
Die Renaissance entwickelte sich in Italien sehr viel früher als im übrigen Europa, bezieht sie sich ja auch besonders auf die römische Antike. Im 15. und 16. Jhdt. war sie aber auch in Deutschland angekommen.
Die Renaissancearchitektur entwickelte feste Regeln und Proportionen. Die Perspektive gewann an Bedeutung. Säulen und Ornamente bildeten die antiken römischen Vorbilder nach.
Der Blick des Betrachters sollte nun nicht mehr nach oben, sondern auf das Zentrum der Fassade gelenkt werden. Dafür wurden die Fassaden über die vertikale Achse gespiegelt. Oft unterstrichen Säulen und Ziergiebel das Portal, gelegentlich auch ein Balkon.
Bogen und Gewölbe
Der Spitzbogen war „out“. Bögen waren jetzt wieder rund oder oval und traten in Verbindung mit Säulen oft als Arkaden oder als Fensterabschlüsse und -umrahmungen auf. Auch Tonnengewölbe wurden wieder gebaut.
Fenster und Türen
Die Renaissancearchitektur maß Fenster und Türen eine hohe gestalterische Bedeutung zu. Über die waagerechten Türstürze wurden oft halbkreisförmige oder dreieckige Giebel gesetzt – zusammen mit seitlichen Ziersäulen.
Renaissance in Deutschland
Im 15. und 16. Jahrhundert setzte sich die Renaissance auch in Deutschland durch. Italienreisende brachten die neuen Ideen mit, Albrecht Dürers Schriftwechsel mit Raffael ist erhalten. Zu dieser Zeit konkurrierten die zum Teil sehr reichen Kaufleute mit den Fürsten um das größte Prestige. Beeindruckende Bauwerke, Schlösser und Paläste entstanden so, zum Beispiel die Fuggerhäuser oder das Rathaus in Augsburg, als Schlösser sind das Heidelberger Schloss oder auch im Norden das Schweriner Schloss zu nennen.
Malerei
Die Malerei der Renaissance strebte nach Perfektion und Schönheit. Personen, Landschaften und Gegenstände sollten der Natur gemäß abgebildet werden. Dabei half die Entwicklung der Perspektive, die es ermöglichte, einen räumlichen Eindruck hervorzurufen. Objekte konnten jetzt sehr viel genauer gezeichnet werden, wobei das Ideale und das Schöne besonders hervorgehoben wurde.
Leonardo da Vincis Abendmahl oder die Mona Lisa, die Sixtinische Madonna von Raffael oder Michelangelos Fresken an der Sixtinischen Kapelle sind berühmte Beispiele für die Malerei und Kunst der Renaissance in Italien. Aber auch in Deutschland schufen Maler wie Lucas Cranach d.Ä. oder Hans Holbein d.J. großartige Werke.