Von Obotriten und Großherzögen
Die Geschichte von Schwerin beginnt offiziell mit der Gründung durch Heinrich den Löwen im Jahr 1160. Dabei gab es die Burg Zuarin schon lange vorher an dieser Stelle. Er hat sie erst einmal erobert und dann die Stadt neu gegründet. Besiedelt war die Stelle zwischen den Seen aber schon vor noch viel längerer Zeit. Spuren aus der Jungsteinzeit, aus der Bronze- und der Eisenzeit beweisen, dass hier schon vor 5000 Jahren Bauern ihre Felder bewirtschafteten.
0-500
Lange bevor die Geschichte von Schwerin richtig beginnt, siedeln hier um die Zeitenwende germanische Stämme, die auch mit Rom in Kontakt standen.
um 500
Im Zuge der Völkerwanderung verließen die germanischen Stämme das Gebiet östlich der Elbe. Ihnen folgten slawische Stämme, die im Laufe der Zeit erste Burgen errichteten, unter anderem die Michelenburg oder Mecklenburg sowie die Burg Zuarin, die Schwerin ihren Namen gab. Zuarin bedeutet etwa “tier- und waldreiche Gegend”.
1018
Laut der Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg wurde Zuarin, die Burg des Obotritenfürsten Mistizlaw von dem slawischen Stamm der Liutizen erobert. Aber schon einige Jahre später konnten die Obotriten Zuarin wieder einnehmen.
Heinrich der Löwe
1160
Heinrich der Löwe kommt mit einem großen Heer. Daraufhin zerstören die obotritischen Verteidiger ihre eigene Burg und ziehen sich zurück. Niklot, Fürst der Obotriten, fällt. Heinrich der Löwe veranlasst den Wiederaufbau der Burg und verleiht Schwerin das Stadtrecht.
1167
Heinrich der Löwe setzt Pribislaw, den Sohn Niklots, als Fürsten von Mecklenburg ein. Der Obotrit Pribislaw wird zum Stammvater des Schweriner Fürstenhauses.
Schwerin wird Bischofssitz.
1171
Der Dom wird eingeweiht.
1270
Der alte Dom wird durch einen dreischiffigen Neubau im Stil der Backsteingotik ersetzt.
1340
Die Stadtmauer wird fertiggestellt.
1348
Mecklenburg wird Herzogtum. Schwerin wird herzogliche Residenz.
1547-76
Unter Johann Albrecht I wird Mecklenburg lutherisch.
1531
Große Stadtbrände in den Jahren 1531, 1558 sowie 1626, 1651, 1690 und 1697 zerstören immer wieder große Teile der Stadt.
1628
1628 erobert Wallenstein die Stadt. Auch der 30-jährige Krieg führt zu Zerstörungen in Schwerin.
Schelfstadt
1705
Aus der Schelfe entsteht die Schelfstadt im barocken Stil mit eigener Kirche.
1753
Die erste deutsche Schauspielakademie wird in Schwerin gegründet.
1756
Herzog Friedrich der Fromme verlegt die Residenz nach Ludwigslust, wo 1772 bis 1776 das spätbarocke Schloss entsteht.
1806
Napoleon erklärt Mecklenburg zu französischem Besitz.
1815
Schwerin wird Hauptstadt des Großherzogtums Schwerin, das dem Deutschen Bund beitritt.
Repräsentative Bauten
1837
Unter der Regentschaft von Großherzog Paul Friedrich entstehen zahlreiche repräsentative Bauten, die nach ihm benannte Paulsstadt und die Umbauung des Pfaffenteichs.
1847
Erste Eisenbahnstrecke nach Hagenow.
1949
Gründung der DDR. Schwerin wird Bezirksstadt.
1971
Der “Große Dreesch” mit 60.000 Einwohnern entwickelt sich zur größten Satellitenstadt in Schwerin.
1990
Wiedervereinigung Deutschlands – Schwerin wird zur Landeshauptstadt des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern. Der Landtag tagt im Schloss.
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