Kaiser und Könige
Zu der Zeit, als Rom noch bis an die Donau reichte, beginnt die Geschichte von Regensburg mit einem Kastell, in dem 600 Soldaten fdie Furt über die Donau schützen sollten.
Damals mussten die Händler auf dem Weg von Westen nach Osten hier auf einer Furt die Donau überqueren und trafen dabei auf diejenigen, die auf dem Schiff von Süden her kamen und hier ihre Waren umluden. Denn nach Norden hin wurde der Schiffsverkehr unmöglich.
Und wie immer, wenn sich zwei Handelswege kreuzen, entstand eine Siedlung und weckte Begehrlichkeiten.
90
Um 90 n.Chr. wurden daraufhin 600 Soldaten zur Sicherung der Nordgrenze der Provinz Raetien an die Furt über die Donau abkommandiert, die an dieser Stelle ein festes Kohortenkastell errichteten.
Von Rom gegründet
179
Einige Jahrzehnte später griffen die Markomannen an und zerstörten das Fort, woraufhin Rom mit dem Bau eines steinernen Legionslagers von 450 m mal 540 m Seitenlänge begann und damit im Jahr 179 die Gründung Regensburgs bewirkte. Die Umrisse dieses Lagers bilden noch heute den Kern der Altstadt.
ca. 550
Der florierende Handel, die fruchtbare Umgebung, ausgedehnte Wälder und die fischreiche Donau sorgten für ein Fortbestehen der Siedlung auch nach dem Rückzug des römischen Heeres und der römischen Verwaltung. Römer und Germanen hatten sich längst zu einer städtischen Bevölkerung vermischt, die in ihren Reihen auch die in der Mitte des 6. Jhdts eindringenden Bajuwaren aufnahm.
739
Regensburg entwickelte sich zu einem geistigen und kulturellen Zentrum des Bajuwarenreiches, seit 739 diente die uneinnehmbare Stadt als Bischofssitz.
Stadt der Kaiser und Könige
788
Der bajuwarischen Eigenständigkeit setzte Karl der Große ein Ende. Kurzerhand setzte er Herzog Tassilo III ab, nahm ihn gefangen und verleibte Bayern seinem Reich ein. Glück oder Unglück in der Geschichte von REgensburg? Auf jeden Fall stieg Regensburg in der Folge zur Stadt der Kaiser und Könige auf.
876
Unter Ludwig dem Deutschen und später unter Kaiser Arnulf von Kärnten wird Regensburg selbst Hauptstadt des Ostfränkischen Reiches.
900
Der Grund des ehemaligen Römerlagers reicht nicht mehr aus und es kommt zu einer ersten Stadterweiterung mit erweiterter festen Ummauerung.
Regensburg als nördlichster Punkt der schiffbaren Donau nutzte den Zugang zum Schwarzen Meer, der Fernhandel mit den Luxusgütern des Orients gewann immer mehr an Bedeutung.
Unter den Kaisern des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation wurden auch wieder Herzöge von Bayern eingesetzt mit Sitz in Regensburg. Herzöge, Bischöfe und Kaufleute bauten ihre Machtzentren aus und führten die Stadt zu Reichtum und kultureller Blüte. Überall entstanden romanische Großbauten, die Handelsherren schmückten ihre Häuser mit hohen Türmen nach italienischem Vorbild.
1135 – 1146
Mit der Steinernen Brücke wird eine feste Querung über die Donau errichtet.
Der Preis der Freiheit
Kaiser und Kirche brauchten ständig Geld, manche Kaufleute verfügten über gewaltige Reichtümer. Damit erkauften sie sich nach und nach viele Rechte.
1245
1245 verfügte Kaiser Friedrich II, dass die Stadt sich selbst regieren dürfe, Regensburg erlangte die Reichsfreiheit.
Ein Zustand der den Herzögen und Bischöfen natürlich nicht gefiel. Gleich begann der entmachtete Bischof, um seinen verbleibenden Einfluss zu festigen, mit dem Bau einer alles überragenden gotischen Kathedrale nach französischem Vorbild und auch die Herzöge taten alles, um die Stadt in ihre Schranken zu weisen. Regensburg war dann doch zu klein, um sich dauerhaft gegen die Mächtigen wehren zu können. Ende des 15. Jhdts. lieferte sich die finanziell ausgeblutete Stadt dem Herzog aus. Damit endet vorerst die glückliche und erfolgreiche Geschichte von Regensburg.
Verarmung
1519
Da es zu jener Zeit nur Juden erlaubt war, Geld gegen Zinsen zu verleihen, standen viele Bürger mit großen Summen bei ihnen in der Schuld. Wie praktisch, dass die Juden schon immer gern zum Sündenbock gemacht wurden. Mit Beschluss des Rates wurde die jüdische Gemeinde aus der Stadt vertrieben, das Ghetto und die Synagoge zerstört und mit einem Schlag lösten sich die Schulden in Luft auf.
1631
Auch vom 30-jahrigen Krieg bleib Regensburg nicht verschont. Die kaiserlich-katholischen Truppen besetzten die Stadt 1631. die Steinerne Brücke machten sie unpassierbar, indem sie eines der Joche sprengten und zerstörten mehrere Vororte. Zwei Jahre später fielen dann die protestantisch schwedischen Truppen in Regensburg ein. nur um ein Jahr darauf wieder von den Katholischen vertrieben zu werden. Am Ende dezimierte die Pest die Bevölkerung dann noch zusätzlich.
Der Immerwährende Reichstag
1663 – 1806
Noch einmal in der Geschichte von Regensburg gelangt die Stadt zu hohen Ehren, denn ab 1663 tagte der Reichstag über 140 Jahre lang ständig in Regensburg. Könige und Fürsten hielten sich in Regensburg auf, andere Staaten schickten ihre Gesandten. Vorteile hatten die Regensburger davon allerdings nicht. Die Mächtigen zahlten keine Steuern und ihre waren führten sie zollfrei ein.
Bayerische Provinz
1810
Als Napoleon Europa mit seinem Heer überzog und in den Deutschen Gebieten Fürsten und Könige von seinen Gnaden einsetzte, erhielt der kurzfristig in Regensburg residierende Fürstprimas Carl von Dalberg das Großherzogtum Frankfurt und gab Regensburg an das bayerische Königreich ab. Damit wurde Regensburg eine unter vielen bayerischen Provinzstädten, die Regenten in München aber verleibten sich den Großteil der wertvollen Kunstschätze ein und verfrachteten sie kurzerhand in die Hauptstadt.
Vergessenes Regensburg
Dass Regensburg die nächsten 150 Jahre als eine verarmte Stadt unter vielen verbrachte, verschonte die Stadt aber auch vor größeren Zerstörungen. Zum einen war einfach kein Geld da, um für Neubauten die alte Bausubstanz abzureißen, zum anderen blieb sie von den Bomben des 2. Weltkrieges weitgehend verschont.
UNESCO Welterbe
Nach dem 2. Weltkrieg erkannten engagierte Bürger den Wert der altstädtischen Bauten und verhinderten immer wieder die zerstörerischen Bausünden der 1960er und 1970er Jahre. Sie erinnerten sich an die bedeutende Geschichte von Regensburg, mit viel Liebe wurden die einzelnen Altstadthäuser saniert. So ist Regensburg heute die am besten erhaltene mittelalterliche „Großstadt“ nördlich der Alpen. 984 Gebäude in Regensburg sind inzwischen in das UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen.
Bummeln Sie während Ihrer Reise durch die Altstadt von Regensburg und genießen Sie das einmalige Flair auf den Plätzen und den schmalen Gassen. Besuchen Sie die Sehenswürdigkeiten, die Museen und Ausstellungen. In der Geschichte von Regensburg erfahren Sie einiges darüber, wie sich Regensburg entwickelte und wie es zu dem wurde, was es heute ist.