Schätze aus dem Bergbau
Gold und Silber – schon seit früher Vorzeit der Stoff, aus dem Träume sind. Die Geschichte von Goslar zeigt es: Träume und Begehrlichkeiten, Reichtum und Macht auf der einen, Krieg und Elend auf der anderen Seite.
Ein Ritter soll der Sage nach das Erzlager am Hang des Nordharzes entdeckt haben. Er selbst hieß Ramm und gab dem Bergwerk Rammelsberg seinen Namen. Seine Ehefrau aber hieß Gose – und nach ihr wurde wohl die nahe Ortschaft benannt: Goslar. In der Geschichte von Goslar wurde die Marktsiedlung erstmals 922 unter Heinrich I. als „vicus goslariae“ erwähnt.
Die Schätze aus dem Bergwerk Goslars sorgten für einen raschen Aufstieg der Stadt.
1005 – 1015
Die Kaiser des Heiligen Römischen Reiches regierten nicht von einer festen Hauptstadt aus, sondern zogen mit Gefolge kreuz und quer durch das Land. Dort, wo sie eine Zeit lang Station machten und unterkommen mussten, bauten sie eine Pfalz. Unterkünfte, Küchen, Kapellen und große Säle, in denen auch Reichstage abgehalten wurden. Die bedeutende Epoche in der Geschichte von Goslar beginnt mit einem Hoftag, den Heinrich II in den erst neu errichteten Pfalzbauten in Goslar abhielt.
1050
Als großer Förderer Goslars ließ Kaiser Heinrich III die Pfalz und den Dom 1050 fertigstellen. In diesem Jahr gebar die Kaiserin Agnes in der Pfalz auch ihren Sohn Heinrich IV. Sechs Jahre später hielt sich sogar der Papst Viktor II in Goslar auf und genau zu dieser Zeit starb Heinrich III und der Papst stellte den sechsjährigen Sohn unter seinen besonderen Schutz. Allerdings hinterließ der Kaiser das Reich in einer schweren Krise. Im Investiturstreit um die Nachfolge besuchten auch die Gegenkönige Goslar, aber Heinrich IV, bekannt durch seinen Gang nach Canossa, setzte sich durch.
Barbarossa und der Löwe
1176
1176 schrieb Goslar Weltgeschichte. Kaiser Friedrich I Barbarossa weilte in Italien und zog gegen das aufständische Mailand. Dazu benötigte er aber dringend die Unterstützung seines mächtigsten Vasallen, seines Vetters Heinrich des Löwen, Herzog von Sachsen und Bayern. Heinrich forderte als Gegenleistung unter anderem Goslar und das Rammelsberger Bergwerk, das ihm Friedrich aber nicht übertragen konnte und wollte. Es kam zum berühmten Kniefall von Chiavenna, bei dem Friedrich sogar vor Heinrich bittend in die Knie ging. Doch Heinrich verweigerte seine Hilfe und zog wieder ab. Es kam zum endgültigen Zerwürfnis, infolge dessen Heinrich der Löwe verbannt wurde und ins Exil nach England ging. Wäre die Geschichte von Goslar und Europas anders verlaufen, hätte Friedrich Goslar hergegeben?
1206
Am Ende gelang es Heinrichs Sohn, inzwischen Kaiser Otto IV, bzw. seinem Heerführer Gunzelin von Wolfenbüttel Goslar und das Bergwerk einzunehmen. Acht Tage sollen die grausamen Plünderungen angedauert haben. Zwölf Jahre währte die Herrschaft des Welfen Otto, aber auch in dieser Zeit verhielt sich die Goslarer stets freundlich gegenüber der Staufern. Barbarossas Enkel, Kaiser Friedrich II dankte es ihnen auf dem von ihm 1219 abgehaltenen Reichstag in Goslar. Goslar wurde mit einigen Privilegien bedacht, der Reichstag 1219 aber war in der Geschichte von Goslar der in der Pfalz abgehalten wurde.
Bergbau und Blütezeit
In den folgenden drei Jahrhunderten erlebte Goslar eine Blütezeit. Die Geschichte von Goslar zeigte sich gnädig. Aus Bergbau und Verhüttung flossen reichlich Gewinne in die Stadtkasse, aber auch der rege Handel vermehrte den Reichtum der Bürger. 1267 wurde Goslar erstmals als Mitglied der Hanse erwähnt.
1340
Durch den Erwerb der Reichsvogtei und des Heerschildrechts erhielt Goslar den Status einer reichsfreien Stadt. Auch das Territorium wurde durch Zukauf erheblich erweitert und schließlich hatte der Rat auch die Rechte am Bergbau am Rammelsberg an sich gebracht, die den eigentlichen Aufstieg der Stadt begründeten.
Als der Abbau der Kupferlager zum erliegen kam und die Gruben nicht ausreichend entwässert werden konnten, holte man auswärtige Spezialisten zur Hilfe. Sie konnten die Grubenanlagen schließlich unter hohem Aufwand trocken legen. Danach stieg die Förderung, hauptsächlich Blei, sprunghaft an.
1519 – 1523
Ein gewinnbringender Bergbau weckt Begehrlichkeiten. Und so streckte der Braunschweiger Herzog Heinrich der Jüngere seinen langen Arm nach dem Rammelsberg aus. In der Hildesheimer Stiftsfehde erstritt er sich die von seinen Vorfahren an Goslar verpfändeten Rechte am Bergwerk. Am Ende musste die Stadt, auch nach einigen in der Reformation begründeten Auseinandersetzungen 1552 endgültig auf alle Rechte verzichten. Damit endet die Blütezeit in der Geschichte von Goslar.
Handel und Handwerk
1815
In der Folgezeit gestaltete sich das Leben in Goslar und die Geschichte von Goslar wie in vielen anderen Städten des Reiches auch. Einer der großen Arbeitgeber war immer noch das Bergwerk, andere suchten ihr Glück im Handwerk oder im Handel und brachten es darin auch zu einigem Erfolg. Mit Ausnahme einer dreijährigen Besatzungszeit durch die Schweden blieb Goslar auch vom 30-jährigen Krieg weitgehend verschont. Mit den Napoleonischen Kriegen endete dann 1803 die Zeit als Freie Reichsstadt.
Mit dem Wiener Kongress 1815 wurde Goslar in das neu gegründete Königreich Hannover eingegliedert.
1897
Die Kaiserpfalz wurde ganz im Sinne des neu gegründeten Deutschen Kaiserreiches saniert. Erste Touristen kommen.
1939 – 1945
Die Altstadt überdauert den 2. Weltkrieg unbeschadet.
1988
Nach über 1000-jährigem ununterbrochenen Betrieb schließt das Bergwerk Rammelsberg. Das Museum Rammelsberg entsteht.
1994
Die Goslarer Altstadt und das Museum Rammelsberg werden in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen.
Bummeln Sie während Ihrer Städtereise durch die Altstadt von Goslar und genießen Sie idyllische Altstadt. Unternehmen Sie einen Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Goslar und besuchen Sie die Museen und Ausstellungen. In der Geschichte von Goslar erfahren Sie einiges über die Geschichte der Stadt, die Pfalz und das Bergwerk.