Von Römern und Erzbischöfen
Trier war römisch, war Kaiserstadt und später Stadt der kurfürstlichen Erzbischöfe. Die Geschichte von Trier soll einer Legende nach schon lange vor Rom ihren Anfang gefunden haben. Dieser Geschichte nach nämlich um etwa 2050 v. Chr. vom Sohn des Assyrerkönigs Ninus.
Auf jeden Fall wurden im 3. Jahrtausend vor Christus Siedlungen aus der bandkeramischen Jungsteinzeit nachgewiesen. In dem Jahrhundert vor Christus und vor den Römern siedelten im Tal der Mosel die Treverer, ein keltischer Stamm, von dem die Stadt auch ihren Namen hat.
16 v. Chr.
Spätestens im Jahre 16 v. Chr. begann die überlieferte Geschichte von Trier. An der Mosel im Schnittpunkt mehrerer Straßen und Handelswege gründeten die Römer die Stadt Augusta Treverorum (lateinisch: Stadt des Augustus im Land der Treverer), wobei die Namensgebung nach Augustus auf den hohen Stellenwert der Besiedlung hindeutet.
Augusta Treverorum -Stadt der Römer
150 – 180
Die Stadt wächst. Nicht nur die Stadtmauer mit der Porta Nigra als einem von vier Toren wird gebaut, sondern auch die Barbarathermen und das Amphitheater als Unterhaltung für das Volk.
ca. 250
Die Geschichte von Trier berichtet früh vom Erscheinen erster Christen in Trier. In der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts wurde Trier Bischofssitz einer damals noch kleinen frühchristlichen Gemeinde.
293 – 392
Ab 293 war die Stadt Treveris, wie sie von nun an genannt wurde, etwa 100 Jahre lang eine der Residenzen der römischen Kaiser.
306 – 337
Unter Konstantin I dem Großen erreichte Trier eine erste Blüte. So wurden u.a. die Kaiserthermen und die Konstantinbasilika errichtet und die gewaltige Doppelbasilika im Bereich des heutigen Domes. Mit 60.000 bis 80.000 Einwohnern ist Trier die größte Stadt nördlich der Alpen.
ca. 400
Mit der Völkerwanderung vollzieht sich ein Wandel in der Geschichte vo Trier. Das Römische Reich wird von den Stämmen überrollt. Vandalen, Alanen und Sueben fallen ein, die Franken nehmen die Stadt ein.
Attila und die Hunnen in Trier
451
Die Hunnen unter Attila erobern die Stadt, aber
475
24 Jahre später fällt sie wieder und endgültig an die Franken.
882 und 892
Die Wikinger tauchen auf in der Geschichte und überfallen Europa. Gegen sie konnten die Franken die Stadt auch nicht schützen. Zweimal, 882 und 892 eroberten die Nordmänner Trier, raubten es aus, zerstörten die Stadt und zogen weiter.
925
Obwohl Trier eigentlich dem mittelfränkischen Reich, also Lotharingen, zugewiesen wurde, wurde es nach der Auflösung 925 von Heinrich I dem ostfränkischen Reich zugeordnet.
Die Regierungsgewalt ging schon früh an die Bischöfe, die ja gleichzeitig Erzbischöfe, Kurfürsten und Landesherren über das große Bistum Trier waren, über.
Erzbischof und Bürgerschaft
1212 – 1583
Die Bürger Triers und der Rat der Stadt stritten lange und immer wieder um die Anerkennung als reichsunmittelbare Stadt, mussten sich aber schließlich und endgültig den Erzbischöfen unterordnen.
1673 – 1675
Während des Krieges des französischen Königs Ludwig XIV und den Generalstaaten wurde Trier von französischen Truppen erobert. Sämtliche Klöster und Stifte vor der Stadt wurden zerstört. Nach 2 Jahren endlich gelang es, die Stadt von der französischen Besatzung zu befreien.
Allerdings blieb die Stadt weiterhin Spielball zwischen den französischen und deutschen Begehrlichkeiten. Daher verlegten die bischöflichen Kurfürsten die Residenz ihres Erzbistums in sicheres Gebiet an das Mündungsgebiet der Mosel in den Rhein in das Schloss Philippsburg in Ehrenbreitstein bei Koblenz.
Die Geschichte von Trier – mal deutsch – mal französisch
1794
Am 9. August 1794 zogen französische Revolutionstruppen dauerhaft in Trier ein.
1797
Im Frieden von Campo Formio wurde der Rhein als Frankreichs Ostgrenze festgelegt. Trier wurde Hauptstadt des linksrheinischen Département de la Sarre.
Damit wurden die Trierer zu Bürgern Frankreichs und viele Kaufleute freuten sich wohl auch über den Zugang zu den französischen Märkten. Darüber hinaus wurden alle Klöster und Stifte, die unter der jahrhundertelangen Herrschaft der Erzbischöfe mächtig geworden waren, aufgehoben.
1814
Innerhalb der Befreiungskriege und nach dem Rückzug Napoleons nahmen preußische Truppen die Stadt ein und seitdem gehörte sie auch zu Preußen.
1918 – 1930
Der erste Weltkrieg war für Deutschland verloren. Trier stand wieder unter französischer Besatzung, die bis 1930 andauerte.
1945
Ab Herbst 1944 lag Trier nahe dem Frontverlauf zwischen dem nationalsozialistischen Deutschland und den Alliierten und wurde daher Ziel häufiger Luftangriffe. Am 2. März 1945 befreiten die Amerikaner Trier.
1974
Der Dom wird nach langer Restaurierungszeit wiedereröffnet.
Trier UNESCO Weltkulturerbe
1986
Die Römischen Baudenkmäler, Dom und Liebfrauenkirche werden von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt.
2000
Nach dem häufigen hin und her zwischen Deutschland und Frankreich vom 17. bis ins 20. Jhdt. kommt es im Zuge des Europäischen Zusammenwachsens zum länderübergreifenden Städtenetzwerk „QuattroPole“ zusammen mit Metz, Saarbrücken und Luxemburg.
Bummeln Sie während Ihrer Reise durch die Altstadt von Trier und genießen Sie das Gefühl 2000jähriger Geschichte auf den Plätzen und den schmalen Gassen. Besuchen Sie die Sehenswürdigkeiten, die Museen und Ausstellungen. In der Geschichte von Trier erfahren Sie einiges darüber, wie sich Trier seit der Gründung in römischer zeit entwickelt hat.
Foto oben: Kaiserthermen, Rike pixelio.de