Wikinger und Herzöge
Sehenswürdigkeiten in Schleswig klingen spannend – das Erbe der Wikinger, die Schlei, Moorleichen, ein 1600 Jahre altes Schiff, eine Fischersiedlung und der Dom. Als eine der ältesten Städte des Landes war Schleswig auch lange Zeit eine der bedeutendsten Städte im Hin und Her von Deutschland und Dänemark. Entsprechend sind einige Sehenswürdigkeiten in Schleswig zu finden.
Vor über 1000 Jahren lag die Siedlung selbst noch im Schatten der mächtigen Wikingerstadt Haithabu. Besuchen Sie in Schleswig das Wikingermuseum Haithabu mit spannenden Informationen über das Seefahrervolk, nachgebauten Wikingerhäusern, altem Handwerk und einem echten Wikingerschiff. Das Museum Haithabu und das Gelände der ehemaligen Handelsstadt gehören zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Schleswig.
Nachdem Haithabu im 11.Jhdt. zerstört wurde, entwickelte sich Sliaswich am gegenüberliegenden Ufer der Schlei zum kulturellen und politischen Zentrum. Hier residierten die Herzöge von Schleswig und später von Schleswig-Holstein-Gottorf und besonders nachdem 1523 Herzog Friedrich II zum dänischen König gewählt wurde, gewann Schleswig immer mehr an Bedeutung.
Sehenswürdigkeiten in Schleswig
Schloss Gottorf
Unter Herzog Friedrich II wurde die mittelalterliche Wasserburg zum prächtigen Schloss Gottorf umgebaut. Hier residierten die Herzöge, heute ist im das Landesmuseum Schleswig-Holstein mit Sammlungen zur Kunst- und Kulturgeschichte und zur Vor- und Frühgeschichte zu finden. Schloss Gottorf und das Landesmuseum zählen unbedingt zu den Sehenswürdigkeiten in Schleswig.
Ein Schmuckstück der Sammlung ist das 23 Meter langen Nydam-Boot. Es stammt aus dem 4. Jhdt. Mit solchen Schiffen fuhren damals die Angeln und Sachsen nach Britannien und eroberten das Land. Die Namen England (Angelland) sowie Essex, Sussex und Wessex (Ost-, Süd- und Westsachsen) zeugen noch heute von deren Eroberungen.
Etwas gruselig anzusehen sind die Moorleichen aus der Eisenzeit. Viele Geschichten ranken sich um die erhaltenen Leichen von vor etwa 2000 Jahren. Aber nicht alles bewahrheitet sich am Ende. Das berühmte „Mädchen von Winneby“ war eigentlich ein Junge.
Werke von Emil Nolde und Ernst Barlach sowie wechselnde Ausstellungen sind in den ehemaligen Ställen des Schlosses und in einem Skulpturengarten zu sehen.
Barockglobus
Als ein besonderes Zeichen von Weltoffenheit und Kultur ließ Herzog Friedrich III. einen Globus planen und in Schleswig konstruieren. Begehbar und drehbar sollte er sein und von außen die Welt darstellen. Von innnen aber bot sich dem Besucher das Himmelszelt dar. Das technische Wunderwerk wurde in der barocken Welt schnell bekannt und berühmt aber später verlor der Globus wieder an Bedeutung. Er wurde nach St. Petersburg verschenkt, wo das Original noch heute zu sehen ist und der herrliche Barockgarten darum herum verfiel.
In dreijähriger Arbeit wurde der Globus in Schleswig rekonstruiert. Seit 2005 bildet er, ausgestellt in seinem kubusförmigen Globushaus, wieder das Zentrum des ebenfalls wiederhergestellten Barockgartens und eines der schönsten Sehenswürdigkeiten in Schleswig.
Altstadt und Dom
Die romantische Altstadt von Schleswig wird vom Turm des Domes St. Petri überragt. Der weithin sichtbare Turm wurde aber erst 1894 an die gotische Basilika angebaut und in den letzten Jahren noch einmal aufwendig saniert.
Im Innern der Basilika aus dem 13. bis 15. Jhdt dominiert der aus Eichenholz geschnitzte Bordesholmer Altar von Hans Brüggemann. Brüggemann schuf die 400 Figuren in 22 Szenen aus der Passion in der Zeit von 1514 -1521.
Holm
Zu einem Stadtbummel durch die Altstadt gehört unbedingt auch ein Besuch im Holm. Das ehemalige Fischerdorf besitzt seine ganz eigene idyllische Atmosphäre. Die beschaulichen Häuschen mit ihren „Klöndören“, deren obere Hälfte zu einem gemütlichen Klönschnack allein geöffnet werden kann, liegen heute innerhalb der Stadtgrenzen.
Haithabu
Südlich von Schleswig an der Schlei lag vor 1000 Jahren eine der wichtigsten und bedeutendsten Wikingersiedlungen, Haithabu. Annähernd 2000 Menschen, Kaufleute und Handwerker mit ihren Familien, lebten hier innerhalb des halbkreisförmigen Ringwalls. Zur Schlei hin herrschte reger Betrieb im Hafen. Im Haithabu-Museum wird über das Leben und Wirken der Wikinger als Seefahrer, als Eroberer, als Kaufleute und geschickte Handwerker informiert. In einigen rekonstruierten Häusern wird die damalige Zeit wieder lebendig.
Museen
Stadtmuseum Schleswig
Von archäologischen Funden bis zu modernen Künstlern und historischem Spielzeug zeigt das Museum die Entwicklung Schleswigs. Im Teddy-Bär-Haus wird eine umfangreiche Sammlung von Teddies und anderen Stofftieren gezeigt. Wechselnde Kunstausstellungen
Friedrichstraße 9-11, 24837 Schleswig
www.stadtmuseum-schleswig.de
Archäologisches Landesmuseum
Eines der größten archäologischen Museen Deutschlands. Ausstellungen zu den Rentierjägern der zurückweichenden Eiszeit „Rentierjäger – Rentierzüchter“, „Menschen der Eisenzeit“ mit den berühmten Moorleichen und „Dorf – Burg – Kirche – Stadt – Schleswig-Holstein im Mittelalter“. In der Nydamhalle wird das Nydam-Boot, ein Fund aus der Völkerwanderungszeit gezeigt.
Schloss Gottorf, 24837 Schleswig
www.schloss-gottorf.de/alm
Globushaus und Barockgarten
Inmitten des wiedererstandenen Barockgartens wird im Globushaus eine Rekonstruktion des berühmten Gottorfer Globus aus dem 17. Jhdt. gezeigt. In seinem Inneren können 12 Personen die damalige Sicht des Sternenhimmels erleben.
Schloss Gottorf, 24837 Schleswig
www.gottorfer-globus.de
Wikingermuseum Haithabu
Haithabu war im 10. Jhdt. eine der bedeutendsten Wikingerstädte und Treffpunkt wichtiger Handelswege. Im Museum wird das Leben und die Bedeutung der Wikinger vorgestellt. In der Schiffshalle wird ein königliches Langschiff, das im Hafen von Haithabu gefunden wurde, ausgestellt. Innerhalb des Walles wurden einige Wikingerhäuser rekonstruiert. Hier wird die Welt der Wikinger mit Handwerk und Handel begreifbar.
Haddebyer Chaussee B76, 24866 Busdorf
www.haithabu.de
Foto oben Schloss Gottorf von Frauke Feind auf Pixabay