Buchenwald – Arbeitslager für 250.000 Gefangene
Mitte Juli 1937 trafen mehrere Häftlingstransporte aus anderen Konzentrationslagern auf dem Ettersberg bei Weimar ein und begannen mit dem Aufbau des KZ Buchenwald. Etwa 250.000 Menschen aus ganz Europa wurden in diesem KZ bis April 1945 unter unwürdigsten Bedingungen inhaftiert.
Die Todesopfer von 1937 bis 1945 im Konzentrationslager Buchenwald werden auf 56.000 geschätzt, 11.800 davon Juden.
Erst im April 1945 kurz vor Ankunft der Amerikaner konnten die Häftlinge ihre eigene "Evakuierung" durch einen Aufstand verhindern.
Anfangs wurde das KZ Buchenwald für politische Gegner und "Degenerierte" wie Juden, Zeugen Jehovas oder Homosexuelle genutzt, während des Krieges wurden mehr Menschen anderer Länder interniert.
Das KZ Buchenwald, eines der größten Konzentrationslager auf deutschem Boden, war kein Vernichtungslager wie Auschwitz oder Treblinka, sondern Arbeitslager. In Buchenwald oder in den 136 angschlossenen Außenkommandos wurden die KZ-Häftlinge rücksichtslos bis zur Erschöpfung und bis zum Zusammenbruch für die Rüstungsindustrie ausgebeutet. Viele starben an den unmenschlichen Arbeitsbedingungen.
Trotzdem wurden auch im KZ Buchenwald Häftlinge gezielt durch die SS vernichtet. Sowjetische Kriegsgefangene zum Beispiel oder andere Gruppen wurden sofort ausgesondert und in der Genickschussanlage hingerichtet.
Nach der Befreiung wurden 31 Verantwortliche des KZ Buchenwald vor ein US-Militärgericht gestellt. Von den 22 Todesurteilen wurden bis 1951 neun vollstreckt.
Nach dem Abzug der Amerikaner nutzte die Sowjetarmee Teile des Konzentrationslagers als "Speziallager". Bis 1950 fanden hier noch einmal 7000 Menschen den Tod.
1958 richtete die DDR die "Nationale Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald" ein. Nach der Wende wurde die Gedenkstätte 1991 neu gestaltet und mit Ausstellungen zur Geschichte des Konzentrationslagers erweitert.
Der Name des KZ Buchenwald wurde übrigens eher zufällig gewählt. Der Lage nach hätte es zu Anfang Ettersberg heißen sollen. Der Name schied aber durch die Verbindung zu Schloss Ettersberg und der Nähe zur Weimarer Klassik und Goethe aus. Auch Hottelstedt als benachbarter Ort schied aus. Ohne die Zuordnung zu Weimar hätte sich die SS-Lagermannschaft mit einer geringeren Besoldung zufrieden geben müssen. So entschied Himmler auf "KZ Buchenwald, Post Weimar". Für die Zigtausenden inhaftierten Zwangsarbeiter der Rüstungsindustrie hatte dieser Umstand allerdings keine Bedeutung.
Foto Baracke KZ Buchenwald: Andreas Zöllick pixelio.jpg