Am Anfang stand die „Neue Burg“
Schon vor über 1000 Jahren stand eine Burg gegenüber der Saale-Unstrut-Mündung und hieß damals einfach „Neue Burg“. Die Burg markiert den Beginn der Geschichte von Naumburg, ist aber inzwischen selbst Geschichte. Doch der Name blieb. Denn nichts anderes bedeutet der Name des beschaulichen Städtchens Naumburg. Die Markgrafen erhofften sich damals mit dem neuen Standort der Burg einen weiteren Ausbau ihrer Macht und kräftiges wirtschaftliches Wachstum. Stattdessen überließen sie schon kurze Zeit später die Burg mitsamt den Besitzungen der Kirche und dem Bischof.
1028
Eigentlich lag der Bischofssitz in Zeitz, aber 1028 wurde er auf Veranlassung König Konrad II verlegt. Das war aber nur möglich, indem die beiden Markgrafen, die Brüder Ekkehard II und Hermann die Burg mitsamt der Besitzungen der Kirche stifteten.
Der erste Bischof, Kadaloh, baute den Bischofsitz in den ersten Jahren aus und wurde dabei immer von den markgräflichen Brüdern unterstützt. Dabei brachte er die Geschichte von Naumburg voran, indem er geschickt die Übersiedlung der Kaufleute aus dem alten Sitz der Grafen nach Naumburg veranlasste. Er sicherte ihnen freies Handelsrecht und Grundbesitz ohne Zinsen und Abgaben zu. Damit förderte er die Entwicklung der Stadt maßgeblich.
1042
1042 wurde dann der Bau des ersten Naumburger Doms direkt gegenüber der älteren Stiftskirche fertiggestellt und geweiht. Östlich dieser Besiedlung wurde mit der Gründung der Bürgerstadt begonnen. Diese war schon räumlich vom Dombezirk getrennt.
1228
Die Stadt der Bürger entwickelte sich schnell. Schon 1228 wurde St. Wenzel in der Geschichte von Naumburg als Kirche der Stadt erstmals erwähnt. Südlich davon entstand das Rathaus.
1287
Ihre Stadt zu schützen mit Mauern, Türmen, Gräbern und Wällen – ab 1278 durfte die Bürgerschaft rechtmäßig ihr Gemeinwesen befestigen. Und zwar ausdrücklich getrennt von der Domfreiheit.
Trotzdem blieb der Herr über die Stadt der Bischof mit allen Rechten wie Münz-, Zoll- und Marktrecht. Der gewählte Rat musste von ihm bestätigt werden.
Messe für Stoffe, Tuche und Pelze
1432
Stoffe, Tuche, Pelze, Hopfen, Waid – die Naumburger Peter-Pauls-Messer zählt zu den ältesten Messen in Deutschland. Der Handel verhalf Naumburg zu Reichtum, so dass die Stadt 1432 in der Hanse aufgenommen wurde.
1542
Nach über 500 Jahren Herrschaft der Bischöfe in Naumburg brachte die Reformation weitgehende Veränderungen in der Geschichte von Naumburg. Die politische Macht ging an den weltlichen Landesherrn, den Kurfürsten von Sachsen über. Seit 1542 bestätigte er die Wahlen zum Rat.
1636
Der Dreißigjährige Krieg traf die Stadt schwer. 1636 wurde sie gründlich geplündert, so dass die Bevölkerung vollständig verarmte.
1653-1683
1653 gewann die Geschichte von Naumburg noch einmal Bedeutung als Residenz des Herzogtums Sachsen-Zeitz. Nach 30 Jahren aber war das schon wieder vorbei und Naumburg versank wieder ins Provinzielle.
1814/1815
Nach den Napoleonischen Kriegen wurde Europa auf dem Wiener Kongress neu geordnet und Naumburg gehörte von da an zu Preußen. Die Bürgerschaft war nun auch für Stift und Dom zuständig, die Befestigungsanlagen sowie vier von fünf Stadttoren wurden abgerissen.
1846
Die verstärkte Präsenz von Militär und Verwaltung erforderte verstärkt den Bau von Kasernen und Verwaltungsgebäuden. 1846 erreichte die Thüringische Eisenbahn Naumburg.
1945
Noch im April 1945 zerstörten alliierte Fliegerangriffe einige Teile der Altstadt und in den Folgejahren wurden wertvolle Altbauten vernachlässigt.
1991
Nach der Wende wurde Naumburg in das gesamtdeutsche Vorhaben zur Städteförderung aufgenommen, wobei die Erhaltung der Bausubstanz im historischen Zusammenhang im Vordergrund stand.
Bummeln Sie während Ihrer Städtereise durch die Altstadt von Naumburg und besuchen Sie den gotischen Dom mit der berühmten Uta. Unternehmen Sie einen Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Naumburg und besuchen Sie die Museen und Ausstellungen. In der Geschichte von Naumburg erfahren Sie einiges über die Geschichte der Stadt.