Kelten, Römer und Fürstbischöfe
Ein fischreicher Fluss, eine erhöhte Ebene zum Schutz gegen Hochwasser und fruchtbares Land darum herum – die perfekte Stelle zum Siedeln.
Das erkannten auch die Menschen schon sehr früh und so begann die Geschichte von Eichstätt schon mit den Bauern der Jungsteinzeit und den Kelten, die die Ansiedlung „Eistedd“ nannten, was soviel wie „Wohn- und Versammlungsstätte“ hieß.
Später besetztn die Römer das Gebiet nördlich der Alpen und nannten die neue Provinz um die Hauptstadt Augsburg „Raetien“. Die Grenze zu den germanischen Stämmen hin wurde aufwändig befestigt. Nur wenige Kilometer nördlich führte der Limes mit Wachtürmen, bewachten Toren und einer durchgängigen Mauer entlang.
Zusammen mit dem englischen Hadrianswall zählt diese damals über 2000 km lange, heute fast verschwundene Grenzbefestigung als Zeugnis bewegter Geschichte zum UNESCO Weltkulturerbe.
Wie fast überall bringt auch im Tal der Altmühl die Völkerwanderung die bestehenden Strukturen durcheinander und dreht die Geschichte von Eichstätt. Das Römische Reich zerfiel, die germanischen Stämme suchten sich neues Siedlungsland. Rund um Eichstätt ließen sich im Süden die Bajuwaren nieder, im Westen die Schwaben und im Norden ihr Gebiet genommen. Deren Platz nahmen später die Franken ein.
Christianisierung
ca. 740
Die Geschichte der Christianisierung begann mit dem heiligen Bonifatius. Am Anfang des 8. Jhdts. reiste der Missionar durchs Land und begann mit der Christianisierung. Dabei kam es, dass der Edle Suitger Smitger Bonifatius das Gebiet um Eichstätt schenkte, ein Gebiet, das im Schnittpunkt der drei sich nicht immer wohl gesonnenen Stämme lag. In einem geschickten Schachzug machte er die Stadt zur Bischofsstadt und Willibald zum Bischof, was die Geschichte von Eichstätt einschneiden beeinflusste. Der wiederum missionierte zusammen mit seiner Schwester Walburga und seinem Bruder Wunibald die Umgebung erfolgreich und befriedete das Gebiet gleichzeitig. Der erste Dom wird gebaut.
Vor 880
Walburga, inzwischen heilig gesprochen, führte es am Ende ihres Lebens nach Heidenheim, wo die auch begraben wurde. Später wurden ihre Gebeine dann doch wieder nach Eichstätt überführt und in der Hl.-Kreuz-Kirche beigesetzt. Die ersten Fremden, Wallfahrer wurden so erfolgreich in die Stadt gelockt.
908
Mit der GEschichte von Eichstätt geht es aufwärts. Bischof Erchanbald gelingt es, das Markt-, Münz-, Zoll- und Befestigungsrecht für Eichstätt zu erlangen. Das führt besonders im
11. Jhdt.
11. Jhdt. zu einer Blütezeit der Stadt. Ein neuer romanischer Dom wird gebaut. Erstmals wird Eichstätt als Stadt bezeichnet und im ganzen Bistum werden über 100 Kirchen geweiht.
Eichstätter Fürstbischöfe
1305
Bis dahin unterstand Eichstätt den Hirschberger Grafen. Doch mit dem Tod des kinderlosen Gebhard VII starb das Geschlecht aus und die Geschichte der Fürstbischöfe begann. Er selbst verfügte, dass die Eichstätter Bischöfe als Erben eingesetzt werden sollten. Fast 500 Jahre bis 1802 standen nun die Bischöfe auch als weltliche Herrscher der Stadt vor.
14. und 15. Jhdt.
Die Eichstätter Bürger und besonders die die Tuchmacher sorgten für einen wirtschaftlichen Aufschwung. Der Dom wurde nun als gotische Kirche gebaut mit einem neuen Kreuzgang und die Fürstbischöfe setzten sich mit der Willibaldsburg ein Zeichen der Macht.
16. Jhdt.
Die Reformation bringt viele Veränderungen in den deutschen Landen, aber nicht in der Geschichte von Eichstätt. Die Stadt bleibt katholisch. Es übernimmt sogar eine führende Rolle in der Rekatholisierung. Das erste deutsche Priesterseminar nach den Grundsätzen des Konzils von Trient wird gegründet, das „Collegium Willibaldinum“. Jetzt lassen die Fürstbischöfe ihrer Willibaldsburg zu einem Renaissanceschloss umbauen mit einem angeschlossenen Garten „Hortus Eystettensis“.
1634
Dreimal stehen die Schweden im 30-jährigen Krieg vor dem katholischen Eichstätt. Die ersten beiden Male begnügten sie sich noch mit hohen Ablösezahlungen, beim dritten Mal aber eroberten sie die Stadt und zerstörten sie größtenteils. Nur wenige Häuser und Kirchen blieben stehen, vor allem der Dom. Es bleibt die vorerst letzte Zerstörung in der Geschichte von Eichstätt.
Wiederaufbau im Barock
17. und 18. Jhdt.
So furchtbar die Zerstörungen für die Stadt und für den Einzelnen auch waren, boten sie doch die Chance für die Bürger und Erzbischöfe, die Residenzstadt im damals zeitgemäßen, glanzvollen Barock wieder aufzubauen. So bietet die Altstadt heute ein baulich einheitliches Bild, da sie auch im Weltkrieg nicht unter Zerstörungen hat leiden müssen.
1802
Napoleons Aufstieg beginnt und Bayern verhält sich ihm freundlich gegenüber. Dafür erhält es einen König. Die kirchlichen Güter aber werden säkularisiert, sie fallen an den weltlichen Staat. Damit endet die Ära der Fürstbischöfe in der Geschichte von Eichstätt. Sie verlieren alle Macht, die Stadt fällt an Bayern.
1817-1833
Nach dem Wiener Kongress regieren die Herzöge von Leuchtenberg das Fürstentum Eichstätt unter bayerischer Hoheit.
1855
Ab 1855 gehört Eichstätt endgültig zu Bayern und entwickelt sich zu einer Stadt der Verwaltung und Bildung. Industrie wollte sich nicht ansiedeln, aber Eichstätt wird Universitätsstadt mit heute ca. 5000 Studenten.
Bummeln Sie während Ihrer Städtereise durch die Altstadt von Eichstätt und bewundern Sie die prächtige Barockarchitektur. Unternehmen Sie einen Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Eichstätt und besuchen Sie die Museen und Ausstellungen. In der Geschichte von Eichstätt erfahren Sie einiges über die Geschichte der barocken Stadt im Altmühltal.
Hallo, ich war in den 60er Jahren Ministrant im Eichstätter Dom. Ich erinnere mich an einen Pryzywara. Ist irgendwas bekannt über seinen Verbleib? Würde mich freuen darüber etwas zu erfahren.
Der Messner Herr Thurner ist sicher schon verstorben.