Von Aufschwung und Zerstörung
Sandablagerungen, Dünen und Landzungen entlang der alten Flussläufe von Rhein und Neckar boten Schutz vor Hochwasser und machten so eine dauerhafte Besiedlung möglich, die Geschichte von Darmstadt begann schon in der Jungsteinzeit. Natürliche Wege begünstigten den Austausch von Waren. Ausgrabungen beweisen, dass der Raum um Darmstadt schon früh bewohnt wurde.
Der Ort selbst, wahrscheinlich eine fränkische Gründung aus dem 8. oder 9. Jhdt., tauchte als Name in der Geschichte von Darmstadt aber erst gegen Ende des 11. Jhdts auf, nachdem Graf Sigebode den Ort mit Zinsabgaben belastete.
ca. 1250
Die Geschichte von Darmstadt begann zuerst mit dem Bau der Wasserburg durch den Grafen von Katzenelnbogen um ca. 1250. Ritter zogen nach, die zur Verteidigung der Burg gebraucht wurden.
1330
Am 23. Juli 1330 erhielt Graf Wilhelm I von Katzenelnbogen Stadtrecht für Darmstadt und vor allem das Marktrecht, das zu einem schnellen Aufschwung der Wirtschaft führte. Die Bevölkerung wuchs.
1457
Erste Spannungen traten auf, als die Bürgerschaft ihren Anteil an der Stadtverwaltung forderte. Die hatten sich bisher nur einige wenige Familien untereinander aufgeteilt.
Statt ursprünglich mit 14 neuen Sitzen in der Verwaltung mussten sich die Bürger am Ende allerdings einzig mit dem Amt des „Vierers“ zufrieden geben, eine Interessenvertretung durch vier Bürgervertreter.
1479
Durch die Wasserburg, inzwischen zum Schloss ausgebaut, konnte sich Darmstadt immerhin zur Nebenresidenz der Grafen von Katzenelnbogen entwickeln.
Doch nach dem Aussterben des Grafengeschlechts 1479 fiel die Stadt zurück in die ländliche Unbedeutendheit, verstärkt durch die Pflicht, den Landgrafen finanziell zu unterstützen, Schulden mussten aufgenommen werden.
Hessen-Darmstadt
1567
1567 starb Landgraf Philipp der Großmütige und hinterließ vier Söhne, unter denen Hessen aufgeteilt wurde. Darmstadt erhielt Georg I, den Frommen, zum Landgrafen, der die Geschichte von Darmstadt maßgeblich prägte, indem er die Stadt zu seiner Residenzstadt von Hessen-Darmstadt erhob.
Georg I konnte die Finanzen ordnen, reformierte die Verwaltung und führte Darmstadt zu neuem Ansehen.
Dreißigjähriger Krieg
ab 1630
Hessen war geteilt. Wilhelm V, von Hessen-Kassel verbündete sich mit dem schwedischen König Gustav Adolf, Hessen-Darmstadts Georg II stand auf der Seite des Kaisers.
Zuerst kam die Pest und forderte mehr als 2000 Todesopfer, dann plünderten die Franzosen die Stadt. Vor den Toren wurden die Felder niedergebrannt, Hungersnot brach aus und am Ende besetzten noch einmal die Bayern die Stadt und verwüsteten sie.
Absolutismus
1688-1790
Parallel zur Entwicklung in den Herrscherhäusern Europas versuchten auch die Grafen von Hessen-Darmstadt den Absolutismus einzuführen. Das führte nicht nur zu einer Entmündigung der Bürger, sondern durch die Verschwendungssucht der Herrscher auch zu einem finanziellen Desaster.
Da konnten auch die Alchimisten nicht helfen, die der Landgraf engagiert hatte, um Blei in Gold zu verwandeln.
1790
Mit Ludwig X. kam 1790 die Aufklärung nach Darmstadt. 1806 trat Hessen-Darmstadt dem Rheinbund bei und Ludwig wurde von Napoleon zum Großherzog ernannt.
Gründerjahre
1871-1918
Gründerjahre – Deutschland war jetzt geeintes Kaiserreich, die Wirtschaft florierte, die Industrie boomte. Auch die Geschichte von Darmstadt entwickelte sich positiv, Darmstadt wuchs.
1899
Auf der Mathildenhöhe gründete Großherzog Ernst-Ludwig eine Künstlerkolonie, die sich zu einem Zentrum des Jugendstils entwickelte.
Zerstörung
1939 – 1945
Wie überall in Deutschland feierte auch Darmstadt zuerst den Nationalsozialismus. Terror, Verhaftungen, Hinrichtungen, Ausschluss der Juden und den Völkermord an ihnen konnte oder wollte die Bevölkerung nicht bemerken, Krieg überzog Europa und die Alliierten schlugen zurück.
Ab 1940 wurden regelmäßig Luftangriffe auf Darmstadt geflogen, deren Bombenhagel größtenteils die dichtbesiedelte Altstadt trafen. In der Brandnacht vom 11. auf den 12. September 1944 verwandelte ein Großangriff die Darmstädter Altstadt endgültig in eine Trümmerwüste. Zum wiederholten Male in der Geschichte von Darmstadt Zerstörung und Wiederaufbau.
Am 25. März 1945 befreiten die Amerikaner die Stadt.
Wiederaufbau
ab 1945
Durch die vollständige Zerstörung der Stadt musste beim Wiederaufbau keine Rücksicht auf die altstädtische Straßenführung genommen werden, sondern es konnte wesentlich großzügiger geplant werden. Nur die bedeutendsten historische Bauten, Schloss, Rathaus, Stadtkirche oder das Landesmuseum entstanden an ihrem Standort nach originalem Vorbild.
Bummeln Sie während Ihrer Städtereise durch die Altstadt von Darmstadt und bewundern Sie die prächtige Jugenstilarchitektur der Mathildenhöhe. Unternehmen Sie einen Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Darmstadt und besuchen Sie die Museen und Ausstellungen. In der Geschichte von Darmstadt erfahren Sie einiges über die Geschichte der Stadt in Hessen.