Heinrich II und die Fürstbischöfe
„Castrum Babenberch“ hieß die Burg der Babenberger auf dem heutigen Domberg, mit der die Geschichte von Bamberg begann und die der Stadt Bamberg ihren Namen gab. Aber da die Babenberger ein Auge auf einige Besitzungen des Bistums Würzburg geworfen hatten und daraufhin der König den Babenbergern selbst einige Güter wegnahm und sie den Würzburgern gab, kam es zum Streit, der für die Babenberger Grafen gar nicht gut ausging. Nach der Babenberger Fehde bezahlten Heinrich, Adalhard und Adalbert das Abenteuer mit dem Tod.
902
Bamberg wird im Zusammenhang mit der Geschichte um die Babenberger Fehde in der Chronik des Regino von Prüm erstmals erwähnt.
973
Ganz in der Nähe in Regensburg wird ein Prinz geboren, der später einige Bedeutung für die Geschichte von Bamberg erlangen sollte: Heinrich II.
997
24 Jahre später heiratet der Prinz die Prinzessin Kunigunde von Luxemburg. Wie damals üblich, bekam sie eine Stadt bzw. einen Landstrich mit sämtlichen Bewohnern und deren Verpflichtungen gegenüber dem Landesherrn zur ihrer Absicherung und Altersversorgung. Diese Morgengabe, Bamberg, entwickelte sich auch zu Heinrichs Lieblingsstadt.
Heinrich II
1002
Heinrich II wird zum deutschen König gekrönt.
1004
wird mit dem Bau des Bamberger Doms begonnen, obwohl Bamberg erst
1007
1007 zum Bistum ernannt wird.
1012
45 Bischöfe sind zu Gast, als der Dom nach nur acht Jahren Bauzeit geweiht wird.
1014
Heinrich wird zum Kaiser gekrönt.
1020
Die Welt trifft sich in Bamberg. Die Mächtigsten der westlichen Welt, der Papst und der Kaiser und dazu 72 Bischöfe aus dem ganzen Reich treffen zu einem Gipfel in Bamberg ein. Bei der Gelegenheit weihen sie die Stiftskirche St. Stephan.
1024
Heinrich II stirbt.
1046
Es gab nur wenige deutschsprachige Päpste, aber wie Benedikt XVI stammte auch Clemens II aus dem Gebiet des heutigen Bayerns. Als Bischof Suitger von Bamberg wird er zum Papst gewählt und er scheint seine Heimatstadt immerhin so geliebt zu haben, dass er nach seinem Tode wieder nach Bamberg überführt wurde und hier begraben wurde. Vielleicht hatte er auch nur keine Zeit, sich in Rom einzuleben, denn er starb schon ein Jahr nach seiner Wahl. Übrigens an einer Bleivergiftung, was den Verdacht nahelegt, dass mindestens einer mit seiner Wahl nicht einverstanden war.
1081
Feuer in Bamberg. Das trifft auch den Dom, der dem Brand zum Opfer fällt.
1181
Ein neuer Rückschlag in der Geschichte von Bamberg. Nur gut 100 Jahre später zerstört schon wieder ein Brand den Dom und wieder wird mit dem Bau einer neuen Kirche begonnen. Inzwischen hat auch eine neue Mode aus Frankreich Deutschland erreicht, die Gotik. Und so baute man in den anfänglich romanisch geplanten Bau viele der neuen Elemente ein.
1237
1237 wurde der heutige Bamberger Dom geweiht.
1349
Pest in Deutschland. Der schwarze Tod geht um und natürlich braucht man einen Schuldigen. Wie schon so oft, wenn Unglück droht, kam man schnell auf die jüdischen Mitbürger. Auch in der Geschichte von Bamberg kam es zu Verfolgungen und Progromen.
Wohin nur mit Bambergs Rathaus
1386
Wohin nur mit dem Rathaus. Die von der Domseite beanspruchen es für sich, die Bürger der Inselstadt auch. Da in der Mitte zwischen ihnen nur die Regnitz fließt, wurde beschlossen, das Rathaus mitten in den Fluss zu bauen. Die aufwendige Unterkonstruktion aus massiven Eichenstämmen mitten im Fluss wird eine Menge gekostet haben – Ähnlichkeiten zu modernen Großprojekten sind aber rein zufällig.
1590 – 1630
Bambergs schreckliche Vergangenheit. In drei großen Wellen wird der Hexenwahn zum mörderischen Alltag in Bamberg. Jeder 13. Bamberger wird als Hexe oder Hexer denunziert, gefoltert und verbrannt. Einmal wird sogar der größte Teil des städtischen Rates zusammen mit dem Bürgermeister ausgeschaltet – Hexenwahn oder politisches Kalkül?
Neue Mode – Alles in Barock
1693 – 1746
Barock ist Mode und Bamberg soll modern und schön sein. Also fördern die Fürstbischöfe die Erneuerung des Stadtbildes hin zu einem schicken Barockstil.
Um das zu erreichen, wandten sie ein auch heute noch wirksames Mittel an. Wer seine Hausfassade erneuern ließ im barocken Design, erhielt eine Steuerbefreiung, gestaffelt nach Stockwerken. Und so sind heute noch viele der barocken Altstadthäuser eigentlich verkleidete mittelalterliche Fachwerkhäuser.
1698 – 1703
Die neue Residenz wird gebaut. Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn gilt als Erfinder des fränkischen Barock.
1802/1803
Bamberg liegt in Franken, ist fränkisch und wurde von bayerischen Truppen besetzt. Klöster werden bayerischer Besitz, Kirchen werden niedergerissen. Viele Kunstschätze werden nach München verbracht und noch heute fordern die Bamberger diese Kunstschätze zurück. Überhaupt hat sich nach Meinung vieler Franken in den letzten 200 Jahren am Besatzerstatus der Bayern nicht viel geändert.
1907
Bamberger Bierkrieg
1945
Trotz zweier Bombenangriffe wird Bamberg nicht zerstört. Dafür strömen nach Kriegsende eine halbe Million Flüchtlinge und Vertriebene in die Stadt.
1993
Die Altstadt von Bamberg wird UNESCO-Welterbe.
2014
Die letzten 8000 amerikanischen Soldaten verlassen Bamberg.
Bummeln Sie während Ihrer Reise durch die Altstadt von Bamberg und genießen Sie das einmalige Ambiente mittelalterlichen und barocken Lebens. Besuchen Sie die Sehenswürdigkeiten in Bamberg, die Museen und Ausstellungen. In der Geschichte von Bamberg erfahren Sie einiges darüber, wie sich Bamberg vom Mittelalter bis heute entwickelte und was es heute ist.