Raetien, Rom und Religionsfrieden
Als Rom, die antike Weltmacht, sich immer weiter ausbreitete und auch in Germanien Fuß fasste, ließen die Feldherrn Drusus und Tiberis nördlich der Alpen ein Militärlager errichten, das sie nach ihrem Kaiser „Augusta Vindelicum“ nannten. Hier beginnt die Geschichte von Augsburg.
Augusta Vindelicum
8 v. Chr.
Gegründet wohl etwa 8 v. Chr. entwickelte sich im Laufe der nächsten einhundert Jahre daraus die Hauptstadt der neuen Provinz Raetien, nach Norden hin durch den Limes vor den germanischen Stämmen geschützt.
738
Es ist anzunehmen, dass die Stadt schon seit der Christianisierung Roms Sitz eines Bischofs war, belegt ist das aber erst seit dem Jahr 738. Etwa um 800 wurde mit dem Bau des ersten Domes begonnen.
955
Immer wieder wurde das Reich von plündernden und raubenden Reiterhorden der Ungarn heimgesucht. Erst Kaiser Otto I. gelang es u.a. mit Hilfe des Augsburger Bischofs Ulrich die Ungarn endgültig in der Schlacht auf dem Lechfeld südlich Augsburgs zu schlagen.
1156
Kaiser Friedrich I. Barbarossa legte den Grundstein für Augsburgs Aufschwung, in dem er am 21. Juni 1156 der Stadt das Stadtrecht verlieh. Später erhielt Augsburg den Status der Reichsunmittelbarkeit und durfte sich Freie Reichstadt nennen.
Wie in vielen Städten führte auch in der Entwicklung und in der Geschichte von augsburg Auch in Augsburg das Erstarken des Bürgertums zu Auseinandersetzungen mit der Herrschaft des Fürstbischofs. Am Ende wurde die bischöfliche Hauptresidenz daraufhin nach Dillingen an der Donau verlagert.
1368
Als die Herrschaft über die Stadt sich auf einige wenige Patrizierfamilien konzentrierte, kam es 1368 zu einem Aufstand der Handwerker. Mit der Einführung einer Zunftverfassung wuchs jetzt auch die Macht der Zünfte.
Inzwischen pflegten die Augsburger Kaufleute Handelsbeziehungen zu den Niederdeutschen Städten der Hanse genauso wie nach Italien. Augsburg entwickelte sich zu einer wichtigen Handelsstadt.
Buchdruck und Verlage
ab 1468
Günther Zainer, der die damals noch junge, von Johannes Gutenberg entwickelte Kunst des Druckens mit beweglichen Lettern beherrschte, ließ sich in Augsburg nieder und begann, eine ganze Reihe von Büchern und Schriften, meist in deutscher Sprache, herauszugeben.
Auch weitere Drucker, zum Beispiel Johann Schönsperger, folgten seinem Beispiel und so galt Augsburg um 1500 als einer der bedeutendsten Verlagsorte in Europa.
Fugger und Welser
In der Geschichte von Augsburg taten sich im 15. und 16. Jhdt. als einflussreichste Kaufleute die Fugger hervor. Mit ihrem für damalige Verhältnisse unermesslichen Reichtum finanzierten Jakob und Anton Fugger selbst Könige und Kaiser und auch der Papst stand auf ihrer Liste.
1521
Als die älteste Sozialsiedlung der Welt stiftete Jacob Fugger 1521 die „Fuggerei“, eine Stadt in der Stadt, in der Bedürftige gegen einen symbolischen Betrag von einem Rheinischen Gulden ( heute 0,88 € ) im Jahr und drei Gebeten täglich für die Stifterfamilie noch heute wohnen können.
Als eine weitere Familie kamen zu der Zeit auch die Welser zu Reichtum, Macht und Einfluss. Ihr Erfolg ruhte auf dem Fernhandel und auch bei der Kolonialisierung Venezuelas spielten sie eine bedeutende Rolle.
Augsburger Reichs- und Religionsfrieden
Welche Stadt kann schon von sich behaupten, dass hier die evangelische wie auch die katholische Konfession nebeneinander bestehen konnten.
1530
1530 wurde auf dem Augsburger Reichstag das Augsburger Bekenntnis, die Confessio Augustana, verabschiedet, die die Lutherische Kirche begründetet.
Die Bürgerschaft forderte die Ausbreitung des evangelischen Glaubens, trotzdem durften in den acht Kirchen der Stifte weiterhin katholischer Gottesdienst abgehalten werden.
1548
Mit dem von Kaiser Karl V. verfügten „Augsburger Interim“ wurde 1548 in der Verwaltung ein paritätisches System eingeführt, wobei die Ämter exakt zwischen Protestanten und Katholiken aufgeteilt wurden.
1555
Der Augsburger Reichs- und Religionsfrieden regelte endlich das Zusammenleben der Konfessionen im gesamten Reich. Die lutherische Kirche wurde anerkannt und es oblag jedem einzelnen Landesherrn, den Glauben für seinen Herrschaftsbereich festzulegen.
1632
Das verhinderte allerdings nicht den Ausbruch des 30-jährigen Krieges und im April 1632 nahm die schwedische Armee Augsburg ein.
Augsburg und Bayern
1805
Als Napoleon Europa überrannte, richtete er kurzerhand einige Königreiche ein, die er mit ihm ergebenen Herrschern besetzte. So wurde auch Bayern zum Königreich, das sich daraufhin einige benachbarte Gebiete einverleibte. Am 21. Dezember1805 besetzten bayerische Truppen die reichsfreie Stadt. Damit wurde die Herrschaft der Patrizierfamilien in der Geschichte von Augsburg beendet und die Stadt erhielt als kreisunmittelbare später kreisfreie Stadt eine Verwaltung.
Im 19. Jhdt. kam auch die Industrialisierung nach Augsburg, das zu einem Zentrum der Textilindustrie und des Maschinenbaus aufstieg. Bekannt wurde die Maschinenfabrik Augsburg Nürnberg, heute kurz MAN. Hier erfand Rudolf Diesel 189 den Dieselmotor. 1898 bekam Augsburg eine elektrische Straßenbahn.
1933-1945
Auch in Augsburg fasste der Nationalsozialismus Fuß. Nur wenige Monate nach der Machtübernahme lag der Stadtrat in den Händen der NSDAP. In Augsburg und Umgebung wurden mehrere Außenlager des KZ Dachau eingerichtet.
Als Standort einiger wichtiger Rüstungsunternehmen wurde Augsburg mehrfach Ziel schwerer Bombenangriffe mit weitreichenden Zerstörungen. Erst nach und nach konnte die Altstadt nach Kriegsende wieder aufgebaut werden. Am 28. April 1945 befreiten Einheiten der US-Armee die Stadt Augsburg ohne Widerstand.
1970
1970 erhielt Augsburg eine Universität, in der heute mehr als 17.000 Studenten eingeschrieben sind.
Bummeln Sie während Ihrer Reise durch die Altstadt von Augsburg und genießen Sie das Ambiente einer Stadt, die schon zu Augustus‘ Zeiten gegründet wurde. Besuchen Sie die Sehenswürdigkeiten in Augsburg, die Museen und Ausstellungen. In der Geschichte von Augsburg erfahren Sie einiges darüber, wie sich Augsburg zu einer Stadt der Buchdruckereien und der Großkaufleute entwickelte.
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